Im Interview: Sascha Lenz – Finalist beim „Koch des Jahres“ 2013

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Sascha Lenz

Culinary Advisor in Nürnberg

Warum tut ein Koch sich einen so aufwändigen Wettbewerb an?

Es war bisher nie meine Absicht, an einem Wettbewerb teilzunehmen. Als der älteste der Teilnehmer ist es aber für mich interessant und eine Herausforderung, mich gegen die jungen Stars von morgen behaupten zu müssen. Nicht zu vergessen das Interesse, zu sehen, was die anderen Teilnehmer auf den Teller zaubern, und die Kontakte, die man neu knüpfen und pflegen kann.

Warum geht für Sie die Welt nicht unter, wenn Sie den Wettbewerb nicht gewinnen?

Wir werden unsere Leidenschaft fürs Kochen so gut wie möglich auf den Teller bringen. Es ist von der Tagesform abhängig, und bei dem hohen Niveau im Finale entscheiden Kleinigkeiten. Wir sind sehr froh dabei zu sein, und werden alle Erfahrungen von einem Finale mit nach Hause nehmen. Darum werden wir so oder so nicht enttäuscht über den Ausgang sein.

Sie dürfen Ihr Menü zum KdJ noch nicht preisgeben. Wie würden Sie es ganz kurz geschmacklich-kompositorisch umschreiben?

Unser Herz schlägt für das Mediterrane. Das wird im Menü erkennbar sein. Das sind eben WIR !

Was macht Ihre Koch-"Philosophie" aus? Für welche Werte und Ansprüche steht Ihre Küche, egal, ob beim KdJ oder im tägliche Berufsleben?

Wir lieben die authentische Küche, die Einfachheit der Handhabe. Es wird nicht zu viel optisch Verwirrendes dabei sein. Das Produkt ist der Star. Wir versuchen täglich, daraus die Stärke des Geschmackes auf unsere Teller zu projizieren. Eine Komponente steht im Focus. Die anderen Nuancen werden diese unterstützen.

Wer waren/sind Ihre Vorbilder?  Wem würden Sie einen Sieg beim KdJ widmen?

Vorbilder sind für mich Juan Amador und Raffaele Cesare Cannizzaro, die mich sehr geprägt haben. Meine siebenjährige Tochter ist mein größter Fan, auch wenn ihr nicht alles schmeckt, was ich in der Küche vollbringe. Ihr würde ich vor allem den Sieg widmen. Aber auch meinen Freunden und Partnern die mich stets unterstütz haben.

Sterne oder Hauben: Sind das die Ziele, denen Sie sich verpflichtet fühlen? Soll auch heißen: In welche Richtung sehen Sie Ihre weitere berufliche Entwicklung?

Für mich zählten viele Jahre lang Hauben und Sterne. Angetrieben auch von meinen damaligen Chefs, denen es auch stets nie an Motivation für diese Ziele gefehlt hat. Da ich aber der einzige Finalist bin, der momentan nicht aktiv in einem Restaurant kocht, sondern als kulinarischer Berater für Industrie und Fernsehen tätig ist, sind solche Meriten keine aktuelle Motivation. Außerdem hängt unternehmerischer Erfolg nicht vordergründig von Sternen und Hauben ab.

Das ist das Menü, das Sascha Lenz zum Finale des Wettbewerbes "Koch des Jahres" 2013 in Köln präsentiert hat:


"inspiraciones mediterráneas"

Olivenöl / Urkarotte / Mandarine / Sellerie


"Brisas de la Dehesa" Meeresbrise aus Dehesa

Zander / Seegurke / Steinpilz / Joselito


"Mar y Montana" Meer und Berge

Rotes Rebhuhn / Taschenkrebs / Blutwurst / Wurzel


"Salón des Bellezas" Schönheitssalon

Ivoire Valrhona / Plankton / Olive / Gurke / Quark



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