Geschmackssache: Max is(s)t belegt …

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Focaccia mit Gemüse-Kräuter-Motiven

Zu Brot habe ich ein besonderes Verhältnis. Vor allem dann, wenn ich es frisch und noch warm beim Bäcker erstanden habe. Dann fehlen dem Backwerk bis nach Hause oft markante Stellen an beiden Enden. Kurz und gut: Heute soll es um Brot gehen, obwohl Backen nicht gerade zu meinen kulinarischen Stärken zählt. Bis auf die Kartoffelpuffer. Aber die werden ja wohl gebraten. Egal. Probieren Sie sich doch mal an Focaccia aus, ein Fladenbrot aus Ligurien. Das liegt in Nordwest-Italien mit der Regions-Hauptstadt Genua. Und nein, das ist nicht die Stadt mit dem schiefen Turm …


Zurück an den Backtrog: Für den Brotteig vermischen Sie in einer Schüssel ein Pfund Weizenmehl vom Typ 00 oder 405/550 gut mit sieben Gramm Trockenhefe. Dann fügen Sie dem Gemisch 300 Milliliter lauwarmes Wasser hinzu und verkneten alles zu einem groben Teig. Der wird noch mit etwa fünf Gramm Salz angereichert, nochmals geknetet und schließlich mit ca. 20 Gramm Olivenöl zu einem glatten Teig geknetet. Nun darf er in Kugelform unter einem feuchten Küchentuch für gut zwei Stunden in der Schüssel „gehen“ und Sie brauchen keine Angst zu haben, dass er Ihnen davonläuft.

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Für die Zubereitung des Brotes brauchen Sie eine Springform, möglichst mit Auslaufschutz. Die wird mit etwas Olivenöl eingefettet und der aufgegangene Teig darin gleichmäßig verteilt. Abgedeckt hat er nochmal eine Dreiviertelstunde Zeit für ein aufbauendes Nickerchen. Danach können Sie ihm mit den Fingerspitzen schmückende Dellen verpassen sowie mit einer Olivenöl-Wasser-Mischung (20 Gramm bzw. zwei Esslöffel) gleichmäßig bestreichen/befüllen, mit Rosmarinzweigen belegen und mit grobem Salz bestreuen.


Damit muss der Belag aber nicht abgeschlossen sein. Denn nun können Sie kulinarisch-künstlerisch kreativ werden und aus kleinen Tomatenscheiben, roten Zwiebelringen, Olivenscheibchen und diversen Kräutern einen schmackhaften Motiv-Belag zaubern. Das so verzierte Brot kann nun im auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorgeheizten Backofen gedeihen.


Heiko Arndt aus dem Restaurant des Grassi-Museums in Leipzig empfiehlt, nach den ersten zehn Minuten die Temperatur auf 180 Grad zu senken und die Form bis kurz vor dem Ende der Backzeit abzudecken, damit nichts verbrennt. Raus aus dem Ofen, abkühlen lassen und geschmacklich nach Gusto kombinieren.


Dazu zähle ich u.a. einen knackigen Salat aus allem, was der Sommer im Garten oder auf dem Markt anbietet. Trefflich ist natürlich auch alles, was man mit Antipasti verbindet. Auch ein warmer Ziegen-Camembert aus Altenburg oder feine Wurstspezialitäten wie dünne Chorizo- oder Salami-Scheiben aller Geschmacksrichtungen sind formidable Kombinationen.


Nicht von schlechten Eltern ist auch ein Spiegel-Ei mit griechischem Joghurt-Dressing, wie es Sternekoch Joannis Malathounis aus Kernen im Remstal empfiehlt. Das von seinem Sohn entwickelte Ei ist in pochierter Form mein Bonus-Rezept in meiner Rezeptothek. Alles in allem ergibt es, mit einem Glas guten Wein, tolle Variationen: Einfach. Genuss. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat August zeigt eine sommerliche Cremesuppe mit Garnelen, serviert im "Landhaus Knötel" in Ludwigslust.

Diese  Kolumne erschien am 24.8.2022 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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