Geschmackssache: Max is(s)t bekömmlich …

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Geflügelbrust mit pikanter Soße

Inhaltlich kommen meine Kolumnen auf verschiedene Weise zustande. Oft ist es ein Thema, das mir durch den Kopf geht und das ich mit einem Rezeptvorschlag und der einen oder anderen Pointe in Szene setze. Manchmal regt mich aber auch eine besondere geschmacklich-kombinatorische Raffinesse dazu an, daraus ein Thema zu entwickeln. Eben das war diesmal der Fall. Ich bin auf ein Gericht gestoßen, das von einer recht pikanten Soße geprägt ist, die den wahren Genuss erst ausmacht. Ich schlage Ihnen vor, eine bekömmliche Mahlzeit mit Geflügelbrust Ihrer Wahl zuzubereiten.


Ob Sie dafür Puten-, Hähnchen-, Enten-, Gänse- oder gar Wachtelbrust verarbeiten, bleibt Ihrem Geschmack überlassen. Dass ich dabei nicht auf TK-Ware setze, versteht sich von selbst. Vielmehr suche ich wie immer den Fleischer meines Vertrauens oder einen Hofladen in der Region auf. Also dann ran an den Küchentisch. Schneiden Sie die Haut der Brustfilets Ihres ausgewählten Geflügels rautenförmig ein, würzen sie mit Salz und frisch gemörsertem oder gemahlenem Pfeffer und braten sie in wenig Öl von beiden Seiten gut an.

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Wenn Sie das nicht bereits in einem Bräter getan haben, siedeln Sie das Geflügel nun etwa in eine hohe Auflaufform um, gießen reichlich Geflügelfond an und fügen Zweige von Kräutern wie Majoran oder Beifuß an. Ich habe es gut, dieses würzige „Gestrüpp“ wächst in großer Vielfalt auf meinem Balkon-Gärtchen. Dann rein in den Backofen und alles bei gut 160 Grad Umluft etwa eine anderthalbe Stunde garen. Nicht vergessen: Zwischendurch das Fleisch immer mal wieder mit dem Bratensaft übergießen. Dann wird die Geflügelbrust herausgenommen und warm gestellt.


Den Bratenfonds veredeln wir nun zu der pikanten Soße. Das geht ganz einfach: Erst das Fett etwas abschöpfen, dann mit knapp der hälftigen Menge des Fonds mit Orangensaft und etwas Orangenabrieb anreichern und mit einem kleinen Stück geschälten und in feine Würfel geschnittenem Ingwer aufkochen. Angedickt in der Konsistenz Ihrer Wahl wird mit Soßenbinder. Ich schwöre dabei stets auf die gekörnten Mondamin-Produkte. Abgeschmeckt wird mit Salz, Pfeffer und eventuell Kräutern Ihres Geschmacks. Verkosten nicht vergessen: Das ist ein Labsal für den Gaumen und genussvoller Vorgeschmack. Dann darf schon angerichtet und serviert werden.


Schneiden Sie die Geflügelbrust-Filets in Scheiben und kombinieren dazu Gemüse wie Rosenkohl. Dafür dünsten Sie die Röschen oder Blättchen bis zu zehn Minuten in Butter an, fügen ein paar Esslöffel Wasser hinzu und würzen mit Salz, Pfeffer und Muskat. Als Beilage können Sie beispielsweise kleine, gebratene Küchlein aus Püree oder rohen Kartoffeln kombinieren. Ich setze diesmal auf Nockerln, die (nicht nur) die Italiener Gnocchi nennen. Man kann die Dinger, die ich aus Kartoffeln zubereite, geschmacklich auch mit fantasievollen Füllungen aufmunitionieren. Dazu gibt es in meiner virtuellen Rezeptothek reichlich Anregungen. Und der finalen Bekömmlichkeit tut ein würziger „Mann un Fru“ keinen Abbruch. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat  April zeigt ein Szegediner Gulasch mit Böhmischen Knödeln und einem würzigen tschechischen Bier im Restaurant Babicka in Pirna.

Diese  Kolumne erschien am 27.4.2024 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 13 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.

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