Geschmackssache: Max is(s)t kurios …

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Ungewöhnliche Geschmackskombinationen

Schon in Kindheitstagen entpuppte ich mich als einfallsreicher Kochlehrling. So war ich oft bemüht, Kakao mit Zucker zu mischen und das Ganze ohne alles zu verschlingen. Die Idee dazu habe ich wohl von meiner Tante Emma abgeschaut. Obwohl sie eine fabelhafte Köchin war, bestreute sie dick mit Leberwurst bestrichene Brote mit reichlich Zucker. Später wagte ich mich an Tütensuppen aller Art heran, die ich meist recht deftig würzte. Danach kam eine Phase, in der ich die Butterbemmen mit hauchdünn geschnittenem fetten Speck und Zwiebelringen belegte, dann mit scharfem Senf bestrich. Damals fehlte dazu noch der obligatorische Köm à la „Mann un Fru“. Und heute schmunzle, lache und ärgere ich mich über einfältige Rezeptempfehlungen, die wunderbare Zutaten zu einem nicht essbaren Mampf vereinen, den man, sorry, keinem Schwein vorsetzen kann.


Trotzdem gibt es auch es auch geschmackliche Kombinationen, die zunächst kurios anmuten, mich dann aber doch an den Küchentisch locken. Das sollten Sie ab und an auch einmal probieren. Wagen Sie doch einmal, ein stattliches Rumpsteak mit einer Vanillenote zu kombinieren. Dafür braten oder grillen Sie das Fleisch auf beiden Seiten kurz und scharf an.

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Sodann darf es bei etwa 100 Grad im Backofen ruhen, bis es die gewünscht Garstufe erreicht hat. Die kontrollieren Sie am besten mit einem Fleischthermometer. Zeigt das eine Kerntemperatur von etwa 56 Grad an, dürfte „medium“ erreicht sein.


In der Zwischenzeit erhitzen Sie feingehackten Knoblauch in Olivenöl, löschen mit Weißwein ab und geben halbierte Champignons sowie eine halbierte Vanilleschote hinzu. Das Ganze darf nun gut fünf Minuten köcheln. Dann wird die Vanilleschote wieder entfernt, feingehackte Petersilie hinzugegeben und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Nun kann diese pikante Soße schon mit oder an den Rumpsteaks angerichtet und verzehrt werden. Da schmeckt das Fleisch auch ohne Brot. Als Beilagen empfehlen sich aber gebackene Drillinge ebenso wie Baguette und/oder eine passende Gemüse-Variation. Final natürlich auch der bereits genannte Köm. Ebenfalls spannend kombiniert ist ein (Wild-) Braten, der mit/in einer Soße aus Obst, Gemüse, Orangenabrieb und Schokolade (!) zubereitet wird. Die Zeit dafür werde ich mir demnächst nehmen. Die Zubereitung entnehmen Sie wie immer meiner virtuellen Rezeptothek.


Und wenn Sie es eher fleischlos mögen, kreieren Sie doch einen knackigen Salat. Dafür schneiden Sie gegarte Rote Bete-Knollen in dünne Scheiben, verteilen sie mit Radicchio-Blättern und Himbeeren auf dem Teller und bestreuen das Ganze mit gerösteten Walnüssen sowie zerbröckeltem Feta. Darüber kommt ein Dressing, für das Sie eine Schalotte fein würfeln und in Rapsöl anschwitzen. Abgelöscht wird mit Rote-Bete-Saft, Himbeeressig und Sojasauce. Alles um etwa die Hälfte einkochen, nach Geschmack mit Walnussöl sowie etwas Honig untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In diesem Sinn: Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausprobieren meiner Rezept-Ideen ... Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Februar zeigt ein Gericht aus dem Restaurant Namenlos in Ahrenshoop: Grünkohl mit Tranchen von der geschmorten Frischlingskeule aus Darßer Jagd, Wildknackwurst und Kartoffelkrusten

Diese  Kolumne erschien am 15.2.2025 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.

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