

Was gegen Kälte hilft, hilft auch gegen Wärme, pflegte meine Großmutter Martha gelegentlich zu sagen. Damit meinte sie auch, dass selbst im Sommer heißes Essen der Gesundheit durchaus zuträglich ist. Denn es hilft, durch Schwitzen die Körpertemperatur zu regulieren, sprich: zu senken. Aber ich will hier nicht den kulinarischen Puppendoktor spielen, schließlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Ich jedenfalls esse auch an heißen Tagen gern eine heiße Suppe.
Für eine solche Suppe schneiden Sie beispielsweise Kohlrabi und Kartoffeln in grobe Würfel. Auch unters Messer kommen Zwiebel und Knoblauch, die fein gewürfelt und in Butter glasig gedünstet werden. Sodann kommt das Gemüse hinzu, das kurz mitgedünstet wird. Nun wird mit Gemüsebrühe aufgefüllt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, aufgekocht und bei schwacher Hitze geköchelt, bis alles weich ist. Danach wird alles fein püriert, mit Sahne verfeinert und mit geriebener Muskatnuss, Zitronensaft und etwas Zitronenabrieb abgeschmeckt.
Angerichtet wird die Suppe heiß mit Kresse und einem kräftigen Klecks aufgeschlagener Sahne. Dazu können Sie in Butter gebratene Croûtons reichen. Es spricht auch nichts dagegen, wenn Sie das leichte Süppchen lauwarm oder gar kalt verzehren. Selbstverständlich können Sie für solche Suppen ganz nach individuellem Geschmack auch anderes Gemüse wie Blumenkohl, Sellerie oder Möhren verarbeiten.
Wenn Sie es etwas spezieller mögen und trotzdem nicht auf „heiße“ Kost verzichten möchten, biete ich Ihnen Sommerrollen an. In diesem Fall sollten Sie aber heiß mit scharf übersetzen. Dafür dünsten Sie feinstreifig geschnittenes Gemüse wie Karotte, Rettich, Paprika, Lauchzwiebeln und feingehackten Ingwer in Öl an und würzen mit Salz und Pfeffer. Dann das Gemüse beiseitestellen und lauwarm abkühlen lassen.
Sodann legen Sie je ein Blatt Reispapier aus dem Asialaden oder dem gut sortierten Supermarkt eine knappe halbe Minute in lauwarmes Wasser und legen sie auf ein mit Frischhaltefolie bespanntes Schneidebrett. Darauf kommt in die Mitte die Gemüsemischung, die noch mit Koriander bestreut wird. Dann die Seitenränder auf die Füllung klappen und alles mit leichtem Druck zusammenrollen. Dann können Sie die Gemüserollen in Rapsöl ein bis zwei Minuten knusprig braten und mit einem schweißtreibenden Chili-Dip servieren.
Den bereiten Sie aus feingehacktem Knoblauch und Schalotte, wahlweise mit Sesam, Zucker, Paprikapulver, Szechuanpfeffer und Chiliflocken zu. Alles rein in eine Schüssel und gut mischen. Dazu kommt noch auf etwa 120 Grad erhitztes Rapsöl. Diese Mische wird mit passierten Tomaten und Zitronenabrieb verrührt, mit etwas Salz und Sojasoße abgeschmeckt, und kann eine gute halbe Stunde ruhen. Das Ganze ergibt ein köstliches Mahl, bei dem Sie garantiert schwitzen, sich aber auch wieder abkühlen werden. Weiteren „heißen“ Geschmack gibt’s wie immer in meiner virtuellen Rezeptothek. In diesem Sinn: Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausprobieren meiner Rezept-Ideen ... Mahlzeit.
Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Juli zeigt ein Gericht aus dem Restaurant "Tilia"des Seehotels Lindenhof in Lychen: SURF & TURF - Rosa Kalbsfilet, Garnele und Meeresfrüchte - Zucchini / Meeresspargel Pak Choi / Graupenrogut / Beurre Blanc Sauce / Meerretticxh /Kapern / Gurkensalat / Tomatenbutter
Diese Kolumne erschien am 12.7.2025 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.
Hier finden Sie ein paar Vorschläge zum Weiterlesen.
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