Wenn es mir im Sommer zu heiß wird, dann greife ich meist lieber zu erfrischenden Getränken aller Art. Und gerade im Urlaub gilt der Grundsatz "Ein kühles Bier erst ab vier..." nicht mehr. Hopfenblütenkaltschale ist schließlich zu allen Jahreszeiten, in Maßen genossen, ein würzig-kühler Abschluss eines Essens. Ich muss aber auch gestehen, dass ich zunehmend auf den Geschmack süßer Versuchungen komme, die abseits von Eis und Co. gereicht werden. Dazu gehören mittlerweile auch Smoothies, die wir früher wohl als Fruchtmilchshakes bezeichneten. Die Krönung meiner diesbezüglichen Gelüste ist aber der Mix von süß und pikant, also gut und auch scharf gewürzt. Da sprechen Feinschmecker dann oft von Geschmacksexplosionen auf dem Gaumen. Alles Quatsch, mein Gaumen soll genießen und nicht explodieren. Aber richtig ist natürlich, dass auch bei Desserts raffinierte Kombinationen aus Eis, Früchten und weiteren, gern auch etwas exotischen, Zutaten und Gewürzen besondere Genusserlebnisse erzeugen, die dem kulinarischen Sommer die Krone aufsetzen. Mein Rat, probieren Sie sich in Sachen Geschmacksexplosionen, oder wie Sie es nennen, immer wieder aus.
Goldberg. Endlich gesteht mal ein Rezeptgeber im Rahmen unserer Serie zur leichten Sommerküche, dass auch Väter kochende Leidenschaft an die Kinder weitergeben. Bei Simone Penndorf jedenfalls ist das so. "Ich habe mir zu Hause viel von meinem Vater abgeschaut, der gern und gut gekocht hat. Vor allem seine Vorliebe für deftigen Braten habe ich wohl von ihm geerbt", erklärt sie. Dass natürlich auch ihre Mutter ihr Scherflein für ihre Kochaffinität beigetragen hat, lässt sie nicht unerwähnt. Heute lebt die Lehrerin für Englisch und Philosophie in einem schmucken Haus am Goldberger Stadtrand und ist auch sehr zufrieden darüber, dass ihr Mann ebenfalls ein Faible für's Kochen entwickelt. So kommt es nicht selten vor, dass beide ein Essen gemeinsam planen, einkaufen gehen und dann, samt dem einen oder dem anderen Glas guten Weins, gemeinsam zubereiten. "Das macht Spaß und schafft eine sehr entspannte Atmosphäre", schmunzelt Simone Penndorf.
In Sachen öffentlichkeitswirksames Kochen ist sie übrigens keine Unbekannte in ihrem Umfeld. Schließlich hat sie auch schon mit Topfguckerin Susanne Grön von NDR1 Radio MV gekocht und sich an so mancher kulinarischen Leseraktion beteiligt. Beim Kochen setzt sie wie viele andere oft auf Intuition, macht sich aber durchaus auch in Kochbüchern und im Fernsehen schlau, was so "in" ist. Simone Penndorf selbst schätzt übrigens italienische und spanische Küche ebenso wie die saisonal geprägte deutsche Küche und deftige Eintöpfe, die natürlich auch großen Anklang in der Familie finden.
Obwohl vor allem ihr Mann die esstechnisch süßen Versuchungen schätzt, ist die Hausfrau in dieser Beziehung für die Hefeklöße und selbstverständlich für fantasiereiche Desserts zuständig. "Ein gutes Dessert gehört einfach zum Wochenende", meint die Frau des Hauses, die im nächsten Jahr ihren 50. Geburtstag feiert. Eben ein solches stellt sie den Lesern auch in Form einer sogenannten "Elfencreme" vor, deren Rezept sie von ihrer Mutter abgeluchst hat. "Eigentlich soll das ein Geheimrezept bleiben. Schreiben Sie also unbedingt, dass es geheim und zum Nachkochen bestens geeignet ist", so Simone Penndorf mit Schalk in den Augen.
Das meint übrigens auch Sebastian Rauer, Küchenchef im Restaurant "Die Insel" des Strandhotel Seelust, der als ausgewiesener Dessert-Spezialist gilt: "Das ist ein feines Dessert, welches sich gut vorbereiten lässt und hervorragend als Abschluss eines guten Essens passt. Ich würde es vielleicht um ein Sorbet vom weißen Pfirsich und etwas Crunch erweitern. Dazu eignet sich beispielsweise ein selbstgebackenes Knuspermüsli mit Kokos-Chips und Streuseln." Mit der Frau, meint Rauer, würde er auch gern einmal fachsimpeln und so neue Anregungen bekommen. Der Weg an den Goldberger See ist ja schließlich nicht weit.
Diese Kolumne und dieser Beitrag erschienen im Rahmen der Seite
"Kochen & genießen" in der Schweriner Volkszeitung vom 23. Juni 2015.