Geschmackssache: Max is(s)t lustlos…

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Max' Kulinarische Kolumne - Omelett-Variationen

Geht es Ihnen auch manchmal so: Null Bock auf alles und nichts? Bereits beim Aufwachen spürt man die Laus, die einem über die Leber läuft, und nichts kann einen aufheitern… So hat bei mir die Woche begonnen. Lediglich der Gedanke an den Hochzeits(mon)tag hat etwas Sonnenschein in Max‘ Gemüt gelassen. Aber wie das Leben oft spielt: Die Lust kommt mit dem Essen beziehungsweise beim kreativen Nachdenken über eine schmackhafte Speise. Der Gedanke an ein pikantes Omelett jedenfalls hat die Wolken vor meiner Stirn rasch verziehen lassen und mich nicht nur geschmackstechnisch beflügelt.


Aber aufgepasst: Ein Omelett ist durchaus kein zusammenklappbarer Eierpfannkuchen. Die Dinger gut zuzubereiten erfordert einige Übung, wissen die kochenden Fachleute. Das A und O sind die Eier von glücklichen Hühnern. Sie, gemeint sind die Eier, müssen sich durch natürlichen Geschmack auszeichnen und sollten nicht im Kühlschrank „gereift“ sein. Sie werden aufgeschlagen und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Auch ein Klecks Schlagsahne schadet nicht. Alles gut vermischen und rein in eine heiße Pfanne mit Fett, die aus dem Handgelenk unter ständiger Bewegung gehalten wird, ohne das Omelett zu wenden. Durch Zugabe von Butter wird der Geschmack noch verstärkt.

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Das fertige Omelett muss außen hell aussehen und innen schön saftig sein. Kräuter und andere Zutaten sollten erst so spät wie möglich zugegeben werden. Gut zu wissen ist darüber hinaus, dass die Eierschale sehr geruchdurchlässig ist. Soll heißen, man kann die Eier in einem verschlossenen Einweckglas beispielsweise mit Trüffeln, Morcheln oder Bärlauch „aromatisieren“. Für ungefüllte Omeletts kann die Eiermasse ganz nach Geschmack mit Zutaten unterzogen werden. Soll eine Füllung erfolgen, zieht man das Omelett etwas früher vom Herd, gibt dieselbe darauf, klappt alles von beiden Seiten mit einem Wender oder einem breiten Messer ein und brät noch einmal kurz weiter. 


Mir munden übrigens die deftig-pikanten Omeletts am besten. Ich mische die Eiermasse gern mit Zutaten wie fein geschnittenem Gemüse, Pilzen, Käse, Schinken oder Meeresfrüchten. Das alles kann man natürlich in grober Variante als Füllung verarbeiten. Auch ein feines Ragout ist ganz nach meinem Geschmack. In der Spargelzeit kann man natürlich außerdem die begehrten Stangen verarbeiten. Und als Freund der französischen Küche setze ich auf geschmackliche Kombinationen von Käse wie Brie mit Frühlingszwiebeln, oder verschiedensten Wurstsorten.


Ein außergewöhnliches Omelett-Rezept hat mir mein virtueller Bekannter Jan Michael Ullmann aus Dortmund empfohlen. Das ist ein Ausflug in die fernöstliche Küche und verbindet die Eimasse mit Fisch- und Sojasauce sowie Sesamöl. Er füllt das Ganze mit Wakame-Alge, Judaspilzen und Frühlingslauch. Dazu kommen Streifen vom Wagyu-Rind, die über Nacht mit Sesam Teriyaki und Ingwer mariniert, dann angebraten und mit Hoisinsauce lackiert werden. À la bonne heure - diesen Geschmack muss ich mir bald mal reinziehen.


Was sagt uns das nun: Wenn einem mal etwas auf den Magen schlägt, sollte man sich auf andere Gedanken bringen und auf Geschmackserlebnisse besinnen. Das lohnt sich in jeder Hinsicht.

Diese Kolumne erschien am 18. April 2018 in der Schweriner Volkszeitung.

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