Geschmackssache: Max is(s)t kärglich …

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Max' Kulinarische Kolumne - Salat Nizza

Früher lautete mein kulinarisches Motto: „Wie mein Vater, nur kein Kraut …“ Dieser Anfall hat sich mittlerweile längst gelegt und ich lege manchmal auch eine leichte Mahlzeit ein. Lassen Sie sich deshalb heute für einen Salat begeistern, den der Franzose „Salade Niçoise“ nennt. Übersetzt heißt das „Salat Nizza“, der allerdings in der ältesten Überlieferung (s)eines Rezepts von 1893 aus Paris stammt. Davon lassen wir uns aber nicht verrückt machen, zumal ich Ihnen den Salat aus frischen Zutaten anbiete, die der Sommer hergibt und man vorwiegend auch in regionalen Gefilden erwerben kann. Ich schließe mich dabei der klassischen Variante mit Tomaten, Oliven, Thunfisch und Sardellen an.


Also an’s Werk: Kochen Sie für zwei Personen etwa 100 Gramm Bohnen oder dicke Saubohnen eine Viertelstunde im Salzwasser und schrecken Sie sie danach in sehr kaltem Wasser kurz ab. Wollen Sie den Salat als Hauptspeise auftischen, können Sie das Kochwasser gleich für kleine Pellkartoffeln verwenden, die Sie dem Salat, geschält oder ungeschält, geviertelt oder in dicke Scheiben geschnitten, später noch untermischen.

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Nun kommen vier frische Tomaten kurz in kochendes Wasser. Dann müssen sie abkühlen, sich ihrer Haut entledigen und nur das feste Tomatenfleisch vierteln lassen. Auch drei hart gekochte Eier werden geviertelt. Außerdem kommt eine halbe Zwiebel oder eine junge Lauchzwiebel samt Grün unters Messer und wird in sehr feine Ringe geteilt. Schließlich wird noch eine Knoblauchzehe in hauchdünne Scheiben geschnitten. Sodann wird eine halbe Salatgurke geschält, grob gewürfelt und Blattpetersilie und Thymianblätter grob gehackt.


Für die Thunfischbeilage verwenden Sie natürlich ein frisches Filet und keinen Fisch aus der Dose. Der Fisch wird beidseitig von jeder Seite gebraten und sollte außen kross und in der Mitte noch roh sein. Danach wird er abgekühlt und in dicke Streifen geschnitten. Außerdem werden zwei bis drei Artischockenherzen oder lila Artischocken ohne äußere Blätter, Strohansatz und Strunk in feine Streifen geschnitten, in Zitronensaft mariniert und vor dem Anrichten trockengetupft.


Nun richten Sie portionsweise große Basilikumblätter auf Teller an. Darauf kommen die Tomaten, Eier, Kartoffeln, Zwiebelringe, Bohnen, Gurken, Artischocken, Sardellenfilets und der Thunfisch. Erst danach wird der Knoblauch, entsteinte Oliven und Thymian- und Petersilienblätter auf dem Gemüse verteilt. Gewürzt wird mit grobem Salz und Pfeffer, Zitronensaft und Olivenöl. Empfehlenswert ist übrigens, das Gemüse wegen der Abkühlzeit ein paar Stunden früher zu kochen. Dazu schmecken ein frisches Baguette und ein Rosé ganz köstlich.


Nicht übel ist es auch, den Salat zwischen einem „Pan Faluche“ zu verstecken. Das ist eine Art gegrilltes rundes Brötchen, das es im gut sortierten Lebensmittelhandel zu kaufen gibt. Ansonsten nehmen Sie ein Brötchen Ihrer Wahl, legen ein dünnes, gegrilltes Rumpsteak dazwischen und verdrücken es samt dem Salat. Dass das Ganze so kärglich nicht ist, werden Sie längst bemerkt haben. Aber man gönnt sich ja sonst nichts …

Diese Kolumne erschien am 27.5.2021 in Ausgaben der Schweriner Volkszeitung, der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihren Partnermedien, der  Rheiderland Zeitung sowie den Ostfriesischen und den Grafschafter Nachrichten.

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