Geschmackssache: Max is(s)t herbstlich…

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Max' Kulinarische Kolumne - Linsen-Kürbis-Gemüse

Es ist unübersehbar: Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an. Den Vers kennen Sie bestimmt aus dem Lied Ihrer Kindheitstage. Angesichts bunter herbstlicher Natur ist es aber nicht verwunderlich, wenn sich diese Malerarbeit auch kulinarisch auf dem Teller bemerkbar macht. Und mit kulinarischem Herbst werden sicherlich nicht nur bei mir Gedanken an Kürbisgerichte, Birnen, Bohnen und Speck, Kohlspeisen und Wild aller Couleur geweckt. Ganz zu schweigen von den tausendundeinen deftigen Kartoffelvariationen, bei denen man seine ganze geschmackliche Kreativität in vollen Zügen ausleben kann.

Mir kommen dabei stets auch vermeintlich recht profane kulinarische Ideen. Dabei hat es mir vor allem die „gemeinen Linse“ angetan, die es in mannigfaltigen Sorten gibt. Die kleinen Dinger haben es längst in die Küche von Feinschmecker-Restaurants geschafft und werden geschmacklich raffiniert kombiniert und, für meine Begriffe manchmal etwas übertrieben, effektvoll in Szene gesetzt. Karo einfach liebe ich Linsen als süß-sauren Eintopf mit Bauchspeck. Aber ohne Bockwurst als Einlage, sondern mit einem reichlichen Anteil an Rotwurst, wie sie in vielen Varianten zwischen Ostsee und Fichtelberg angeboten wird. Bedingung: Meine Rotwurst muss auch mit Majoran gewürzt sein. Eine weitere, mir noch nicht bekannte Variante ist die Kombination dieser Linsensuppe mit Backpflaumen. So hat die Oma meines Koch-Freundes Joachim Rummel immer gekocht. Das muss ich auch mal testen.

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Da ich aber immer nach neuen Kreationen suche, kann es wohl auch nicht schaden, die Linse mit anderen herbstlichen Produkten zu kombinieren. Der Möglichkeiten gibt es schließlich viele. Wie wäre es mit einem Linsen-Kürbis-Gemüse, das man als eigenständige Mahlzeit mit frischem Baguette, aber auch als wohlschmeckende Beilage für gebratenen Fisch oder Fleisch reichen kann. Die Zubereitung ist recht einfach und gelingt sicherlich auch Kochanfängern: In einer Pfanne werden je zwei Esslöffel Olivenöl und Butter erhitzt. Darin werden eine fein gehackte Zwiebel und eine klein gewürfelte Möhre angedünstet. Nach etwa vier Minuten kommt ein gutes Pfund grob gewürfelter Hokkaido-Kürbis dazu. Alles wird weitere fünf Minuten gedünstet.

Nun kommen etwa 120 Gramm, nicht eingeweichte und ohne Salz kurz vorgegarte, rote Linsen  in die Pfanne. Dazu ganz nach Geschmack zwei bis drei Zehen gehackter Knoblauch, Chilipulver sowie gerebelter oder frischer, fein gehackter Thymian. Das Ganze wird sachte umgerührt, mit etwa 100 Milliliter Gemüsebrühe aufgegossen und circa sechs bis sieben Minuten offen geköchelt, damit die Flüssigkeit reduziert wird und keine Suppe entsteht. Nicht vergessen, immer mal wieder behutsam umrühren. Nach der Garzeit die Gemüse-Mischung mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Diese Menge reicht gut für ein Essen zu zweit. Ich habe dergleichen mit einem kross gebratenen Zander kombiniert. Alter Falter, das war ein Genuss.

Natürlich gibt es weitere schmackhafte Linsenkombinationen. Die werde ich auf einer Seite meines im Oktober völlig neu und modern gestalteten Internet-Portals veröffentlichen. Dort gibt’s dann Anregungen für diverse Linsensalate ebenso wie für Linsensuppen mit allerlei Zutaten, Linsen mit orientalischem Einschlag, sogar Linsennockerln und für Beilagen zu tollen Fleischgerichten. Versprochen ist, dass Sie die Linsen auch nicht zu zählen brauchen. Sonst geht ja die Kreativität in die (B)Linsen.

Diese Kolumne erschien am 26. September 2016 in der Schweriner Volkszeitung.

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