Geschmackssache: Max is(s)t flatterhaft …

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Geschmortes Geflügel und Rosenkohl mit Knoblauch

Mein Anspruch an diese Kolumne ist genussreiche Vielfalt für Ihr Essen. Darf es deshalb wieder einmal geflügelte Kost sein, ohne dass ich als kulinarisch flatterhaft bezeichnet werde? Hühnchen und Hähnchen können Sie in recht guter Qualität auch als TK-Ware auswählen. Besser ist natürlich frisches Geflügel vom Direktvermarkter in Ihrer Nähe. Woher Sie den Vogel auch erstanden haben: Ich möchte Sie heute für Schmorgeflügel begeistern. Das ist vergleichsweise einfach zuzubereiten und bietet auch geschmacklich-kreativen Spielraum.


Zunächst teilen Sie drei Knollen Knoblauch in die einzelnen Zehen, ohne die Schale zu entfernen. Ein Bund Petersilie wird nur grob zerrupft und von der Schale einer Zitrone werden etwa zwei Teelöffel abgerieben, dann der Saft ausgepresst. Nun geht es schon dem gerupften Federvieh an den Kragen. Es wird wie üblich in Brust und Keulen zerlegt und die Teile gut mit Salz und Pfeffer eingerieben. Die Karkasse und andere Reste können Sie für die Herstellung einer Brühe verwenden.

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Das Geflügel braten Sie nun in einem Bräter in Öl auf der Hautseite kräftig an, dann wenden und ebenfalls kurz anbraten. Raus aus dem Bräter und in dem Fett die Knoblauchzehen etwa zwei Minuten schmurgeln, dann die Fleischteile mit der Hautseite nach oben wieder rein und mit 120 Milliliter Bier begießen. Letzteres verkoste ich immer sehr sorgfältig, damit man(n) dem Vogel nichts Schlechtes antut. Deckel drauf und bei 180 Grad Ober- und Unterhitze circa eine halbe Stunde garen.


Deckel wieder runter und die Teile mit der Grillfunktion des Ofens gut zehn Minuten auf Sicht bräunen. Final kommt die Mische aus Zitronenschale und -saft, der Petersilie und etwas Salz darüber. Nun kann das Geflügel schon angerichtet werden. Dazu können auch die Knoblauchzehen Verwendung finden, deren Fruchtfleisch sich leicht aus den Schalen drücken lässt. Sie werden staunen, wie sich der sonst sehr markante Knoblauchgeschmack und -duft relativiert.


Dazu passt ein Baguette ebenso wie geröstetes Brot und ein Salat Ihrer Wahl. Denkbar sind auch Kartoffelspalten, die ich Ihnen in meiner virtuellen Rezeptothek vorstelle. Als bissfeste Zugabe kann ich mir auch Rosenkohl vorstellen, den ich mit zunehmender geschmacklich-kombinatorischer Begeisterung zu schätzen weiß. Der wird wie üblich vorbehandelt, halbiert und in einer Schüssel mit einer Marinade aus frisch gepresstem Knoblauch, geriebenem Parmesan, Olivenöl, Semmelbröseln, etwas Zitronensaft sowie jeweils einer guten Prise Salz, Pfeffer und Chiliflocken vermählt.


Nachdem die Marinade in den Rosenkohl eigezogen ist, kommt selbiger auf ein Backblech und wird bei 170 Grad Ober- und Unterhitze für eine reichliche halbe Stunde nicht zu dunkel geröstet und nach etwa 20 Minuten gewendet. Wem das geschmorte Geflügel dazu nicht so behagt, der kann zu Baguette und Rosenkohl auch Kräuterquark verputzen. Ich werde beide Kombinationen probieren. Dazu schmeckt ein Bier, aber natürlich auch ein trockener Weißwein.


Das Kolumnen-Titelfoto (Quelle: Lokalfinder - Thüringen kulinarisch erleben) für den Monat Januar 2022 stammt von Marco Brauch aus der "Küche im Keller" in Gera: Wintertrüffel auf pochiertem Ei und Rahmspinat.

Diese Kolumne erschien am 20.1.2022 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung, den Norddeutschen Neuesten Nachrichten, der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihren Partnermedien sowie dem Beig Verlag Pinneberg und in einigen Ausgaben des SH:Z Verlages.

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