Geschmackssache: Max is(s)t erwärmend …

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Kartoffelroulade mit Grünkohl

In der kalten Jahreszeit suche ich immer nach Gerichten, die gleichermaßen den Körper erwärmen und den Gaumen verwöhnen. Da ist ein Blick in ein Kochbuch meines österreichischen Freundes Paul Ivić immer ein Volltreffer, das sich der vegetarischen Winterküche widmet (Branstätter Verlag, Wien). Diesmal geht es um eine Kartoffelroulade mit cremigem Grünkohl. So ähnlich wurden bei uns Zuhause mit Semmelbrösel gefüllte Wickelklöße aufgetischt. Die hat meine Mutter, die heute 91 Jahre alt geworden wäre, stets  schmackhaft zubereitet.


Für die vegetarische Roulade à la Ivic aber drücken Sie ein gutes Pfund gekochte und geschälte, noch warme Kartoffeln durch eine Presse und lassen die Masse auskühlen. Inzwischen haben Sie Zeit, sich an die pikante Füllung heranzuwagen. Dafür würfeln Sie etwa 300 Gramm Champignons, eine Schalotte und eine Knoblauchzehe. Auch ein paar Zweige Petersilie werden fein gehackt. Die Pilze braten Sie scharf an. Raus aus dem Topf und beiseitestellen. Dann wird die Schalotte goldgelb angebraten und der Knoblauch kurz mitgedünstet. Danach die Petersilie und die Pilze hinzugeben und mit dem Abrieb einer Zitrone, ein paar Thymianblättchen sowie Salz und Pfeffer würzen.

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Jetzt ist es Zeit, aus der Kartoffelmasse, 150 Gramm Mehl, 40 Gramm flüssiger Butter, zwei Eiern, Salz und gerieben Muskatnuss einen Teig zu kneten. Der wird auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche daumendick (etwa zwei Zentimeter) ausgerollt, auf eine mit Olivenöl bepinselte Folie gelegt und mit einem Eigelb bestrichen. Darauf kommt in etwa gleicher Stärke die Pilzfülle. Lassen Sie dabei an den Enden je einen halben Zentimeter frei. Nun wird das Ganze mithilfe der Folie zu einer Roulade gerollt und danach noch in Alufolie gewickelt. Die Rollen kommen nun in reichlich kochendes Wasser und werden je nach Dicke bis zu 20 Minuten gegart. Raus aus dem Wasser, die Hüllen fallen lassen und die Rouladen wiederum in daumendicke Scheiben schneiden und diese beidseitig in Butter und etwas Olivenöl anbraten.


Dann wird schon mit Kohlgemüse angerichtet. Dafür schneiden Sie ca. 200 Gramm Grünkohl grob und würfeln eine Schalotte. Letztere wird bei mittlerer Hitze in Butter gedünstet. Dazu kommen 125 Milliliter Pilzfond. Alles kurz aufkochen, den Kohl hinzugeben und bei geringer Hitze bis zu zwei Minuten köcheln, mit Salz und Pfeffer würzen und final Crème fraîche unterheben. Den Fond können Sie kaufen, oder sich dazu in meiner virtuellen Rezeptothek schlau machen. Garnieren können Sie noch mit blanchierten Kohlblättern und oder gebratenen Champignons. Das ist der vegetarische Teil des Ganzen.


Max verleibt sich aber zu solchen Gerichten gern noch eine fleischhaltige Beilage ein. Die habe ich in gut gewürzten Klopsen vom Galloway gefunden. Diesbezüglich können Sie ihrem Geschmack freien Lauf lassen, oder sich ebenfalls meiner virtuellen Vorschläge bedienen, darunter auch tolle winterliche Obst-Gemüse-Säfte. Die mischen, mit einem klaren Köm verdünnt, den Körper zusätzlich wärmend auf.

Diese Kolumne erschien am 2.12.2021 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung, den Norddeutschen Neuesten Nachrichten, der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihren Partnermedien sowie dem Beig Verlag Pinneberg und in vier Ausgaben des SH:Z Verlages.

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