Geschmackssache: Max is(s)t schöpferisch…

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Max' Kulinarische Kolumne - Grünkohlsuppe

Prima, dank länderübergreifenden Medienverbundes von NOZ, SH:Z und SVZ erscheint meine Kolumne nun auch in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Grund genug, immer wieder mal über den regionalen Tellerrand zu schauen. Ich bin gespannt, ob auch diese Leser gelegentlich Ideen haben, worüber man kulinarisch parlieren kann.


Heute soll es, ganz der Jahreszeit geschuldet, schöpferisch und wärmend zugehen. Sie werden ahnen, dass ich Sie an den Suppentopf locken möchte. Ich war übrigens schon immer ein begeisterter Suppenkaspar. Allerdings mit wechselndem Geschmack. Mit Nudel-Buchstabensuppe habe ich schon vor der Schule lesen gelernt.  Legendär war die Königsberger Kartoffelsuppe meines Vaters. Bohnen- und andere Zwiebelsuppen liebe ich wegen der herzhaften „Tönchen“ danach.


Und für eine Mega-Knoblauchsuppe lasse ich (fast) jeden Braten links liegen. Von Linsen-, Fisch- und exotischen Suppen sowie tollen Gemüse-Eintöpfen mal ganz abgesehen. Kürbis-Variationen einmal im Jahr. Das langt.


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Nicht nur in den kulinarischen Norden passt schließlich eine deftige Grünkohlsuppe. Die möchte ich Ihnen schmackhaft machen. Für die putzen Sie einen halben Grünkohl, schneiden den Strunk aus und hobeln das Grün in kleine Streifen. Um die Bitterstoffe aus dem Kohl zu ziehen und seine Farbe zu erhalten, sollten Sie ihn vorher kurz blanchieren und dann in Eiswasser abzukühlen. Nun ist Zeit, Schweinebauchscheiben in reichlich Fleischbrühe eine gute dreiviertel Stunde zu garen. Ich stelle die Brühe gern selbst aus Markknochen und Gemüse her. Da weiß ich, was ich habe. Wie das geht, erfahren Sie neben weiteren tollen Suppen-Ideen in meiner virtuellen Rezeptothek.


Ist das Fleisch gar, nehmen Sie es aus dem Topf, kochen die Brühe kurz auf und lassen den Grünkohl darin knapp zehn Minuten aufkochen. Dazu kommen dann schließlich etwa 200 Gramm geriebene Kartoffeln, um die Suppe zu binden. Abgeschmeckt wird mit Salz, Pfeffer sowie etwas Zucker und Essig. Mutige unter Ihnen jubeln dem Ganzen auch ordentlich Knoblauch unter. Das hat einen besonderen geschmacklichen Reiz. Nun wird die Suppe in große Tassen gefüllt, in denen bereits leicht geröstete, nicht ganz frische Brotscheiben auf wohlige Wärme warten. Der Schweinebauch wird separat mit reichlich Senf gereicht. Statt dem Bauch eignet sich auch kross gebratener Schinkenspeck.


Und die Schöpfung in Sachen Suppen bietet natürlich eine riesige Palette kreativer Zubereitung. Verwendung kann diesbezüglich fast alles finden, was die Natur an Geschmacksreichtum bietet. Dazu gehören Süßkartoffeln, Pastinaken und Topinambur sowie anderes (Wurzel-) Gemüse und natürlich Fleisch. In meiner Rezeptsammlung biete ich Ihnen auch eine sehr schmackhaft-sämige Spinatsuppe mit Fleischklößchen an, sozusagen ein schöpfendes Löffelgericht Königsberger Art. Und für die Erwachsenen kommt eine Maronensuppe mit Whisky auf den Tisch. Aber aufpassen, das würzige Getränk kommt maßvoll in die Suppe, nicht in den Koch.


Für süße Suppen hat Max dagegen nicht so viel übrig. Da schwöre ich höchstens auf die Holunderbeersuppe meiner Großmutter Martha. Die Beeren natürlich handgepflückt by Max… Kurz und gut, probieren Sie sich schöpfend aus und denken Sie daran: Das Leben ist zu kurz, um schlechte Suppe zu essen.

Diese Kolumne erschien 19.11.2020 in der Schweriner Volkszeitung, in der Neuen Osnabrücker Zeitung

und Regionalausgaben des SHZ Verlags wie Pinneberger Tageblatt und Holsteinischer Courier.

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