Geschmackssache: Max is(s)t komplex …

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Herzhaftes Frühstück

In Sachen Kurt Drummer geht es für mich nicht so zügig wie gewünscht voran. Die Archivare in Dresden haben offenbar noch zu tun, den Nachlass des bekannten DDR-Fernsehkochs für die Benutzung aufzuarbeiten. Was aber nicht heißt, dass ich untätig bin. Ich beschäftige mich derweil mit seinen Kochbüchern und recherchiere in anderen Quellen zu seinem Wirken in Sachen Genuss. Dabei stelle ich immer wieder fest, wie scheinbar simpel er zu seinen Rezeptideen findet. Ein Drummersches Fischerfrühstück hat mich heute dazu verführt, die herzhafte Mahlzeit etwas komplexer mit Potenzial für einen Brunch auszubauen.


Lassen Sie sich also zu einem ausgedehnten Wochenendfrühstück inspirieren, das Sie auch nach eigenem Geschmack anpassen/erweitern können. Wir backen zunächst einen Reibekuchen, zu dem ich natürlich Kartoffelpuffer sage. Kreiert hat den ein Landsmann von Drummer. Ich wandle ihn, den Reibekuchen, etwas um.

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Zuerst stellen Sie einen Dip her, indem Sie Wacholderbeeren und Pfefferkörner im Mörser fein zerkleinern, mit Joghurt verrühren und mit etwas Salz abschmecken. Sodann hobeln Sie entkerntes Kürbisfleisch, Fenchel und eine Birne in feine Streifen und marinieren alles in Essig, Öl und Zucker. Dazu kommen noch feine Schnittlauchringe.


Nun geben Sie grob gehacktes Sauerkraut und Zwiebel sowie grob geraspelte Kartoffeln auf ein Küchentuch, drücken alles gut aus und vermengen diese Masse mit Eiern, Mehl, Salz und Pfeffer. Mengenmäßig probieren Sie einfach aus. Viele falsch machen kann man dabei eigentlich nicht. Aus der Kartoffelmasse formen Sie nun handtellergroße, nicht zu dicke Puffer und backen sie von beiden Seiten goldgelb in Öl. Nun kann angerichtet werden. Die Puffer werden mit dem Salat auf dem Teller platziert. Dort findet auch ein kleines Schälchen mit dem Dip Platz. Wildkräuter sind zudem eine ansprechende Garnitur.


Sie werden merken, dass die Drummersche Komponente des Frühstücks fehlt. Denn von ein paar Puffern wird ein richtiger Fischer nicht satt. Nehmen Sie also einige gut entgrätete Filets Räucherfisch Ihrer Wahl und lassen sie mit Pfeffer überstreut in Butter gut durchschwitzen. Das wird dem Fischer und auch Ihnen im Duett mit den Reibekuchen sicher trefflich munden. Wem die Puffer nicht sättigend genug sind, der kann den Fisch zusätzlich auch mit Eiermilchbrötchen ergänzen. Dafür lassen Sie in dicke Scheiben geschnittene Brötchen, gern auch vom Vortag, in einer Mische aus Eiern, Milch, Salz, Pfeffer, Muskat und reichlich Schnittlauchringen weichen.


Diese Scheiben braten Sie nun in gewürfeltem, ausgelassenem Bauchspeck von beiden Seiten gut an. So hat der Fisch die Wahl, zwischen zwei Brötchenscheiben oder auf dem Reibekuchen platziert zu werden. Mir hat beides im Zusammenspiel mit dem Kürbissalat gut gemundet. Meine ergänzende Zutat war gewürfelter Käse, den ich den Brötchenscheiben final untergejubelt habe. Ergänzungen mit weiteren Komponenten sind möglich. In diesem Sinn: Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausprobieren meiner Rezept-Ideen ... Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat November zeigt ein Gericht aus dem Menü im Restaurant "Küche im Keller" in Gera.

Diese  Kolumne erschien am 1.11.2025 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.

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