Geschmackssache: Max is(s)t weinverwöhnt …

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Fisch mit/in Weinsoße

Diese Kolumne ist sozusagen „fern der Heimat“ in Freyburg an der Unstrut entstanden, wo ich anlässlich des 50. Jahrestags der Immatrikulation an der früheren Ing.-Hochschule Zwickau weilte. So habe ich einige anregende Stunden mit früheren Studienkollegen verbracht und die Region erkundet, die für vorzügliche Weine bekannt ist. Also muss es heute, dieser Tatsache war ich mir bewusst, um „Wein, Weib und Gesang“ gehen. Den Gesang hatte ich schon auf der Anfahrt an die Unstrut absolviert. Wein habe ich in allen Facetten genüsslich probiert. Und das dritte im Bunde war für meinen Jahrgang gerade „aus“. Macht nichts, es gibt ja auch noch das Essen.


Und das war bodenständig, aber auf die Region bezogen nicht gerade etwas „Dickes“. Bis auf das Winzerbuffet am zweiten Abend. Der Verantwortung für das Thema bewusst, habe ich natürlich vorgearbeitet und will heute eine Kombination von Fisch und Wein anbieten, die Ihnen viel Spielraum kochender Kreativität eröffnet. Es geht um Fisch in bzw. mit Weinsoße.

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Welchen Fisch Sie gerade an der gedanklichen Angel haben, ist dabei relativ egal. Lachs eignet sich ebenso für solche Kombinationen wie Forelle, Zander, Hecht oder Kabeljau. Von Vorteil ist es diesmal auf jeden Fall, wenn Sie stattliche Filets verarbeiten, die Sie salzen, pfeffern und beidseitig in Butter leicht anbraten. Der Fisch ist ja relativ schnell gar und kann dann erst einmal warm gehalten werden.


In dem Bratensud komponieren Sie nun die Soße Ihres Geschmacks. Eine köstliche Variante dafür hat mir meine kochende Bekannte Sieglinde aus Zittow bei Schwerin empfohlen. Geben Sie dem Sud frisch gepressten Orangen-Saft, etwas Orangen-Abrieb und Kochsahne bei. Hinzu kommt, ganz nach gewünschtem „Bums“, aber trotzdem dezent, ein guter Schuss Weißwein Ihrer Wahl. Dass ich dafür trockenen Saale-Unstrut-Wein wie etwa einen Grünen Silvaner verwende und empfehle, versteht sich von selbst. Diese Mische wird nun erwärmt, aber nicht gekocht. Nun kann der Fisch wieder mang die Soße und es kann serviert werden. Der Clou auf dem Fisch ist gemörserter grüner Tee als geschmacksanregende und dekorative Garni.


Dazu empfiehlt die ambitionierte Köchin in Butter geschwenkten Reis und Orangenfilets sowie einen geilen Orangen-Fenchel-Salat. Das ist ganz mein Geschmack und wird meine nächste Sonntagmahlzeit. Dazu werde ich sicher auch ein paar Chiliflocken geben und die Orangen als Carpaccio in Szene setzen. Der Fisch samt Weinsoße mundet natürlich auch köstlich mit frischem Baguette. In meiner virtuellen Rezeptothek gibt’s einige interessante Fisch-Wein-Kombinationen, die Sie leicht nachkochen und geschmacklich variieren können. Die Weinsoße können Sie aber auch mit diversem Gemüse, Wein, Fischfond und Sahne zubereiten, oder das Ganze samt dem Fisch in Alufolie garen. Auch dazu gibt es Tipps an bekannter Stelle. Heute gilt in besonderem Maße Ihre kochende Kreativität. Die werden Sie ja inzwischen auch mit Hilfe meiner Kolumnen entwickelt haben. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Oktober zeigt eine gebratene Dorade mit Schwenkkartoffeln, Tomaten und Oliven. ...

Diese  Kolumne erschien am 6.10.2022 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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