Geschmackssache: Max is(s)t sportlich …

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Frühlingsrollen

Geht es Ihnen auch so, dass Sie auf Winter-Olympia in China und/oder eine Fußball-WM kurz vor Weihnachten im Wüstenstaat Katar „Null Bock“ haben? Meine Vorfreude hält sich vor allem wegen der Begleitumstände in Sachen Menschenrechte im sogenannten „Reich der Mitte“ und dem unsäglichen Fußballkommerz in äußerst engen Grenzen. Mein Fernseher wird die meisten Sportsendungen in dieser Zeit jedenfalls ausblenden. Wohl wissend, dass sich die Olympioniken lange auf diesen sportlichen Höhepunkt vorbereitet haben. Denen gilt natürlich mein Respekt. In Sachen Fußball schweige ich in meiner bekannt liebenswürdigen Art …


Kulinarisch verbinden mich mit China und dem Fernen Osten allerdings einige sehr schmackhafte Dinge. Dazu zählen auch Frühlingsrollen, die von den Chinesen wohl auch „Flühlingslollen“ genannt werden. Die esse ich gelegentlich beim Asiaten ganz gern und bereite mir hin und wieder auch welche zu. Den Grund dafür werden Sie ahnen: Sie können dabei Ihrem geschmacklichen Affen viel Zucker geben. Also ran an die „Lolle“, die beispielsweise mit einer Gemüse-Fruchtfüllung versehen werden kann.

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Was Sie grundsätzlich dafür benötigen, ist klar: Frühlingsrollenblätter. Die gibt es im sortierten Lebensmittel- und Fachhandel in verschiedensten Ausführungen. Wenn Sie Bock auf selbstgemachte Rollen haben, finden Sie neben weiteren gefüllten Variationen auch deren Zubereitung in meiner virtuellen Rezeptothek. Ein weiterer Vorteil, Sie können die Dinger gefüllt und ungefüllt produzieren. Bereiten Sie also die gekauften Blätter nach Packungsanleitung zu. Die könnten Sie nun mit einem pikanten Fenchel-Orangen-Salat füllen.


Dazu schneiden oder reiben Sie, ganz nach Anzahl der gewünschten Rollen, genügend Fenchel sehr fein und übergießen ihn mit frisch gepresstem Orangensaft. Und halten Sie ein, zwei Orangen bereit, die Sie enthäutet in Stücke gewürfelt haben. Die Fenchel-Orangen-Mischung marinieren Sie nun zusätzlich mit etwas Olivenöl, Pfeffer und Salz. Danach kommen noch fein gehackte Frühlingszwiebeln und die Orangenwürfel sowie geröstete Sonnenblumenkerne hinzu. Dann kann schon angerichtet und die heißen Rollen mit dem Salat gefüllt, oder getrennt gereicht werden. Ich habe mich für letztere Variante entschieden und mir dazu doppelt gebackenes und scharf gewürztes Hühnchenfleisch gegönnt.


Ein kleines Steak tut’s auch, sagt mein Bauch. Das können Sie auch in geschmacklich-sportlich kleingeschnittener Hackfleisch-Formation mit der Rolle umhüllen und mit diversen Gemüsezutaten kombinieren. Die schmackhaften Rollen haben sogar nichts dagegen, wenn man sie mit Garnelen oder anderen Köstlichkeiten aufmunitioniert. Nicht fehlen darf natürlich noch eine Soße, man sagt wohl auch Dip dazu, die dem Gaumen ganz im olympischen Sinne beschleunigenden Genuss verleiht. Kurz und gut: Mit solchen Rollen muten Sie Ihrem Körper relativ kalorienarme Kost zu. Danach noch ein Lauf im Freien, dann kann der Fernseher ausbleiben und der Frühling kommen.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Februar 2022 stammt von meinen Geburtstagsmenü im Juli 2021 im Restaurant "Paris-Moskau" in Berlin, kreiert von Küchenchef Rainer Wolter.

Diese Kolumne erschien am 3.2.2022 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung, den Norddeutschen Neuesten Nachrichten sowie der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihren Partnermedien und in drei Ausgaben des Beig-Verlages Pinneberg in Schleswig-Holstein.

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