Geschmackssache: Max is(s)t hypothetisch …

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Currywurst international

Morgen, Leute, wird’s was geben. Gesicherten Informationen zufolge steigt im Berliner Olympiastadion das Finale zur Fußball-EM 2024. Da die Wochenendausgabe bereits einige Tage vorproduziert wird, weiß ich noch nicht. welche Mannschaften dann auflaufen werden. Die deutschen Nagelsmänner jedenfalls mussten trotz gut gespielten Turniers im Viertelfinale gegen Spanien die Segel streichen und der Trainer denkt bereits an den Titel bei der WM 2026 in Kanada.


Nun überlege ich, was ich (nicht nur) fußball-affinen Lesern aus diesem Anlass anbieten kann. Da ist der Weg zu einer deftigen Currywurst nicht weit. Dazu hat mein Freund Heinz Imhof bereits 2022 ein kulinarisches Multi-Kulti Büchlein mit hammergeilen Rezepten geschrieben. Dass es dabei hauptsächlich um die Soße geht, können Sie sich denken. Stellen Sie sich doch mal vor, beim Finale zwischen einer spanischen und einer englischen Currywurst-Variante zu wählen.


Ich wäre diesbezüglich geschmacklich-kombinatorisch Feuer und Flamme vom „Spanish Style“. Dazu backen Sie auf Backpapier Serrano-Schinken-Scheiben bei 180 Grad zehn Minuten im Ofen auf Backpapier. In der Zwischenzeit schwitzen Sie eine kleingehackte Zwiebel sowie ein, zwei (!) Knoblauchzehen in Olivenöl an. Dazu kommen noch eine feingehackte Chilischote, Sternanis und nicht zu wenig rote Currypaste.

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Abgelöscht wird zu gleichen Teilen mit trockenem Rotwein und Brühe. Zum Schluss werden noch passierte Tomaten dazugegeben. Alles zehn Minuten köcheln lassen und dann durch ein Sieb passieren. Final wird mit Meersalz und Pfeffer abgeschmeckt. Angerichtet werden die gebratenen und in Scheiben geschnittenen Bratwürste mit Darm an/auf der Soße. Garniert wird mit dem Schinken-Chip und ein paar Blättchen Oregano. Dazu ein Olivenbrot und ein Glas Rioja. Das ist (m)ein geschmacklicher Volltreffer: Olé.


Die britische Variante hat auch was, obwohl die Engländer ja nun nicht gerade als Gourmets bekannt sind. Für die Soße mischen Sie zunächst in Butter angeschwitzte Zwiebeln, aufgetaute grüne Erbsen, Minze, Zitronensaft und würzen mit Meersalz. Alles dünsten und warmstellen. Außerdem kreieren Sie eine Soße aus Eigelb, Obstessig, etwas Wasser und Olivenöl. Die reichern Sie mit Currypulver und feingehacktem Knoblauch an, würzen mit Meersalz und schwarzem Pfeffer. Dazu werden Fritten gereicht. Und die aufgeschnittenen Würste werden in einer Mische aus Mehl, Backpulver und Curry sowie Bier in heißem Öl goldgelb gebacken. Dann wird wild angerichtet. Eben „British Style“.


Was ich den Niederländern im Finale anbieten würde, weiß ich nicht so recht. Der „French Style“ dagegen ist als „Ménage à Trois" aus Champignons, Crème fraîche und Weißwein schon eine ganz andere Nummer. Wie diese Variante „geht“ steht in meiner Rezeptothek oder in dem sehr empfehlenswerten Büchlein (googeln hilft) des Kochs und früheren kulinarischen Betreuers der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der widme ich als Trostpreis eine Currywurst „Beelitz Style“ mit Spargel und Erdbeeren. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Juli zeigt ein Gericht von Denis Röse und dem Azubi-Team der Berufsschule Bad Doberan anlässlich der Veranstaltung "Siewert & Friends" am 8. Juni 2024 im Grand Hotel  Heiligendamm: "Spargel vom Land und aus dem Meer"

Diese  Kolumne erschien am 13.7.2024 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.

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