Geschmackssache: Max is(s)t backfrisch …

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Norddeutsches Cordon bleu

Eigentlich wollte ich heute tänzerisch über das kulinarische Thema Salsa schreiben. Aber: Schiete, sprach Fiete. Darüber habe ich schon vor sechs Jahren parliert. Egal, man(n) kann ja bei weit über 500 Kolumnen auch mal etwas übersehen. Taufrisch wie mein Oberstübchen jedoch noch funktioniert, habe ich dank meiner Ideen-Skizzen sofort Ersatz gefunden und möchte Sie zum backen animieren. Wenn Sie jetzt wähnen, es gibt Kuchen, Torte oder frisches Brot, dann liegen Sie falsch. Stattdessen wollen wir uns an eine norddeutsche Variante von Cordon bleu wagen. Sie werden wissen: Allgemein ist das ein mit Käse und Schinken gefülltes Schnitzel. So ganz einfach wollen wir uns das aber nicht machen, sondern mit dem Fleisch geschmacklich-kombinatorisch norddeutsche Akzente zu setzen.


Die möglichst dünn geschnittenen und leicht plattierten Schnitzel bereiten Sie klassisch vor. Verwenden können Sie Fleisch Ihrer Wahl, etwa Schwein, Geflügel oder Kalb. Ich gönne mir für den ersten Sonntag im August die letztere Variante. Das Fleisch würzen Sie ganz nach Geschmack mit Pfeffer, Salz und korrespondierenden Gewürzen. Dass ich dabei die eher gut gewürzte Mischung mit Knobi bevorzuge werden Sie wissen.

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Sodann würfeln Sie eine Zwiebel recht fein und hacken Petersilie grob. Beides wird nun in einer Pfanne kurz angeschwitzt. Dazu geben Sie ganze oder halbierte Krabben, die Sie mit Kräutern Ihres Geschmacks angereichert haben. Dafür habe ich auf meinem Balkongarten eine gute Auswahl. Es gilt das Motto: Was Ihnen schmeckt, passt ... Alles noch kurz weiter schwitzen lassen und dann auf einer Hälfte der Schnitzel auftürmen, die man auch hauchdünn mit Senf bestreichen kann.


Der Schnitzelrand sollte frei bleiben, so dass Sie das Fleisch ohne weitere Öffnung über die Füllung falten können. Mutig wie ich bin, verwende ich für mein Kalbs-Cordon bleu aber kleingeschnittene Garnelen als Innenleben.  Es kann geschmacklich auch nicht schaden, wenn man dem klitzekleine Rohschinkenwürfel unterjubelt. Dann geht es an das Panieren. Die gefüllten Rouladen werden erst in Mehl, dann in Ei und final in Paniermehl gewälzt und in Öl rundherum goldbraun ausgebacken. Irgendwo habe ich gelesen, dass man auch eine Mischung aus zuckerfreien Cornflakes und Paniermehl verwenden kann. Das hebe ich mir für später auf. Das backfrische Cordon Bleu wird in Tranchen aufgeschnitten und mit Zitrone garniert serviert.


Dazu empfehle ich einen groben Stampf aus Kartoffeln und Gemüse Ihrer Wahl, etwa Karotten und/oder Kohlrabi. Den würze ich mit Salz und Majoran und reichere mit einem fulminanten Klecks Butter an. Als deliziöse Beilage gibt’s eine erfrischende Creme. Dazu erhitzen Sie Rahm mit Zucker und Honig, bis eine sämige Masse entsteht. Die lassen Sie abkühlen, heben Joghurt und Wasabi-Paste unter und rühren alles glatt. Das muss nun gut vier Stunden im Gefrierfach verharren. Zwischendurch immer mal wieder gut durchrühren. In diesem Sinn: Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausprobieren meiner Rezept-Ideen ... Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfotozeigt ein Gericht aus dem Restaurant "Tilia"des Seehotels Lindenhof in Lychen: SURF & TURF - Rosa Kalbsfilet, Garnele und Meeresfrüchte - Zucchini / Meeresspargel Pak Choi /  Graupenrogut / Beurre Blanc Sauce / Meerretticxh  /Kapern / Gurkensalat / Tomatenbutter


Diese  Kolumne erschien am 2.8.2025 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.

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