Geschmackssache: Max is(s)t vernascht…

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Max' Kulinarische Kolumne - Rumkugeln selbstgemacht

Auch wer nicht unbedingt ein geschmackstechnischer „Süßhahn“ ist, dem überkommt mitunter der berühmte Heißhunger auf etwas Süßes. Da verputzt Max schon mal eine Tafel Bitterschokolade mit Nuss in Rekordzeit unter fünf Minuten. Ähnlich geht es mir bei Desserts, die ich mal im Handumdrehen verzehre, ein anderes Mal gönnerhaft der Frau an meiner Seite überlasse.


Naschkram aller Couleur gibt’s ja zu allen Jahreszeiten in mannigfaltiger Aufmachung und mit vielfältigsten Zutaten. Klar, die mehr oder weniger süßen Leckereien kann man sich in diversen Läden zentnerweise kaufen. Wer es jedoch individueller mag, der bastelt gerade in der Vorweihnachtszeit seine Naschereien am Küchentisch selbst. Ich biete Ihnen vorzügliche Rumkugeln an, die Kay Baumgardt für mich, respektive für Sie kreiert hat. Der aus Norddeutschland stammende Koch arbeitet zurzeit in der Schweiz nahe dem Bodensee und ist ein hervorragender Patissier, wovon ich mich schon öfters überzeugen konnte.

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Los geht’s, ran an die Kugeln: Nehmen Sie 20 Gramm gehackte Mandeln und zehn Gramm Kokosflocken, die Sie im Ofen goldgelb rösten, dann auskühlen lassen und mit 20 Gramm Schokostreuseln vermischen. Nun werden 200 Gramm Zartbitter-Schokolade über dem Wasserbad erwärmt. Gut aufpassen, damit sie nicht zu heiß und damit klumpig wird. Zu dieser Masse kommen 250 Gramm fein geriebener Honiglebkuchen, oder ein anderer Lebkuchen Ihrer Wahl.  Alles leicht verrühren und final 70 + x Milliliter Rum und eine Prise Salz einarbeiten.


Sie müssen darauf achten, rät Baumgardt, dass Sie eine geschmeidige Masse erhalten, aus der Sie gleichgroße Kugeln formen. Die werden schließlich in einem verquirlten Eiweiß gewendet und abschließend in der Mandel-Schoko-Kokos-Mischung gewälzt. Der Patissier empfiehlt, die Kugeln leicht gekühlt zu servieren. So schmecken sie am besten. Dass die Geschmacksbomben nur mit Schokolade von hoher Qualität zubereitet werden sollten, versteht sich wohl von selbst.


Um den Kugeln einen besonderen geschmacklichen Kick zu geben, experimentiere ich übrigens stets etwas, aber vorsichtig, mit speziellen Gewürzen. Die gibt’s in Form von Mischungen wie „Mole“ oder „Mysterium Libarius“ von Gewürz-Papst Ingo Holland vom Alten Gewürzamt in Klingenberg am Main. Die sind nicht unbedingt billig, aber sehr ergiebig, also für viele Leckereien verwendbar. Passend als gewürztechnische Ergänzung sind auch die als Muskatblüte genannte getrocknete und gemahlene Macis, gemahlene Nelken  oder Zitrus- und Orangenabrieb. Trauen Sie sich ruhig, die Ergebnisse werden von Mal zu Mal besser.


Und, wie könnte es anders sein, auch bei den flüssigen Zutaten kann man sich ausprobieren und den Rum beispielsweise mit diversen Obstbränden substituieren. Dafür hat der Nordosten schließlich eine Reihe Brennereien zu bieten, die Äpfel, Birnen und Zwetschgen hochprozentig in Szene setzen. Dass man davon im Rahmen der schweißtreibenden Weihnachtsbäckerei auch den einen oder anderen flüssigen Beschleuniger „abbeißen“ kann, ist ein durchaus gewünschter geschmacklicher Nebeneffekt. Aber eben nur den berühmten „wönzigen Schlock“, damit die Kugeln später nicht in die falsche Richtung treffen.

Diese Kolumne erschien am 5. Dezember 2018 in der Schweriner Volkszeitung.

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