Geschmackssache: Max is(s)t spartanisch …

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Flammkuchen-Variationen

Der diesjährige Sommer hat bisher schon länger stattgefunden als an einem Tag zwischen 12 und 15 Uhr. Ich jedenfalls bin bereits ganz schön ins Schwitzen gekommen, zumal ich eher ein Freund luftig-sommerlicher Temperaturen um die 24 Grad bin. Egal, ich komme vor allem auch ins Schwitzen, wenn ich überlegen muss, was ich mir an solchen Tagen zubereite. Spartanisch-einfach soll es sein. Wenig Aufwand möchte ich betreiben. Und schmecken soll es natürlich auch. Da bieten sich vor allem Dinge wie erfrischende Gazpachos und pikant in Szene gesetztes Obst an.


Es kann aber auch im Sommer durchaus heiß werden, wie mir der Zufall auf Mönchgut gezeigt hat. Dort gibt es nämlich im beschaulichen Örtchen Groß Zicker eine Weinstube mit dem verlockenden Namen „De Wienkist“ samt einem attraktiven Wein-Repertoire unter anderem mit tollen Saale-Unstrut-Weinen. Genau die waren das Objekt meiner Begierde. Im Gespräch mit Inhaber Frank Starke kam ich natürlich auch auf kulinarische Themen. Denn der Untertitel seines gastlichen Hauses lautet schließlich „Flammkuchen & Meer“.

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Ja, Sie lesen richtig, da traut sich ein gebürtiger Schweriner, am Rand der Zickerschen Alpen französisch-geprägte, heiße Kost anzubieten. Und die war/ist famos. Ich wollte dem Küchenchef jedoch eine Flammkuchen-Variante für „Nordlichter“ entlocken. Da böten sich beispielsweise Bohnen, Speck und Birnen ab. War uns aber zu spartanisch-abgedroschen. Viele besser gefiel mir/uns eine Variante mit hauchdünnen Tranchen vom (Lamm-) Filet auf Bohnen mit Rosmarin und ganz nach Geschmack ein paar Preiselbeeren. Donnerlippchen, das ist so ganz Max‘ Geschmack.


Nicht minder delikat und für die Jahreszeit recht passend ist eine geschmackliche Kombination von grünen Feigen, Ziegenkäse, Honig und Thymian. Mir lief schon bei dem Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen. Statt Feigen kann man auch Sanddornmus nehmen. Merke: Wir sind im „hohen“ Norden … Das wird (m)eine Beschäftigung für einen der nächsten Sommerabende sein. Dazu ein guter Saale-Unstrut zur schweißtreibenden Beschäftigung. Köstlich. Aufpassen müssen Sie nur, dass es ein hauchdünner Flammkuchen bleibt und keine Pizza wird.


Wie das Ganze gebacken wird, erfahren Sie in meiner virtuellen Rezeptothek. Dort habe ich ja schon einmal Flammkuchen mit Leipziger Allerlei vorgestellt. Den Teig bekommen Sie in jedem gut sortierten Supermarkt küchenfertig zu kaufen. Davon habe ich stets einen Vorrat im Kühlschrank. Maritim angehauchten Flammkuchen können Sie auch aus Räucherlachs, Blattspinat und Knoblauch oder einer Kombi von Shrimps, Spinat und diversen Kräutern zubereiten.


Letztere müssen ja nicht zwingend aus der Provence stammen. Lassen Sie sich einfach etwas einfallen. Ich gebe Ihnen an bekannter Stelle auch weitere spartanisch-geschmackvolle Anregungen. Als köstlich-frische Ergänzung beispielsweise für meinen Flammkuchen-Favoriten stelle ich dort eingelegte Rosmarin-Kirschen vor. „Do legst di nieda“, würde der Mecklenburger sagen … In diesem Sinne: Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Juli zeigt ein Gericht  im Rahmen der Veranstaltung "Siewert & Friends" im Grand Hotel Heiligendamm im Juni 2023.

Diese  Kolumne erschien am 12.7.2023 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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