Geschmackssache: Max is(s)t seensüchtig …

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Fisch-Variationen

Dass Mecklenburg-Vorpommern ein see(n)reiches Land ist, hat sich auch über die Landesgrenzen hinaus längst herumgesprochen. Neben dem Erholungseffekt ist damit kulinarisch gesehen auch der Fisch-Reichtum des Nordostens verbunden. Die damit verbundenen Probleme und behördlich aufgezwungenen Regularien wollen wir an dieser Stelle einmal außer Acht lassen.


Wenn ich zwischen Schaalsee, der Mecklenburgischen Seenplatte und Rügen unterwegs bin, gönne ich mir jedenfalls sehr oft Gerichte mit fangfrischem Fisch. Und auch ein gut bestücktes Fischbrötchen schubse ich ganz sicher nicht von der Mundkante. Sie werden es erraten,  mich gelüstet es nach schmackhaft-fischigen Variationen. Die geschuppten Tierchen kann man natürlich ganz Karo einfach in der Pfanne braten und mit frischem Brot schnabulieren.


Man kann daraus aber auch mit wenigen Mitteln ein wahres Festessen zaubern, wenn man den Fisch pikant kombiniert auftischt. Ich habe diesbezüglich in meiner Rezeptothek eine hammergeile Soße entdeckt, die mich förmlich an den Küchentisch getrieben hat und ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

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Dafür schälen Sie zunächst Knoblauch und Ingwer und schneiden alles ganz fein. In gleicher Weise unter das Messer müssen eine Chilischote und eine rote Paprika. Außerdem schneiden Sie Lauchzwiebeln in feine Ringe und pressen eine halbe Limette aus. Das war sozusagen die kochende Ouvertüre.


Nun dürfen Sie sich schon an den Fisch trauen. Braten Sie Fischfilets Ihrer Wahl, beispielsweise Kabeljau oder Saibling, bei mittlerer Hitze gut zwei Minuten in Öl von beiden Seiten an und würzen leicht mit Salz. Raus aus der Pfanne und in dem Bratenfett unter Zugabe von etwas Öl das eingangs genannte Gemüse knapp drei Minuten andünsten und mit Kokosmilch und wenig Wasser ablöschen. Dann wird mit Salz und Pfeffer gewürzt, abgeschmeckt und aufgekocht. Jetzt den Fisch dazugeben und zugedeckt circa fünf Minuten köcheln lassen. Final werden die Lauchzwiebeln, der Limettensaft und Limettenabrieb untergehoben, dezent mit Salz, Pfeffer und Zucker bestreut und mit Korianderblättchen garniert angerichtet. Obenauf habe ich noch ein paar meiner legendären Chiliflocken gestreut. Das war einfach, schnell zuzubereiten und hat mit einem frischen Baguette und einem Glas Chardonnay köstlich gemundet. Kurz und gut: Zum Nachkochen bestens geeignet.


Wenn Sie mögen, können Sie dazu statt dem Brot auch eine Quiche kombinieren und dafür Ihren Kräutergarten plündern oder auf dem Wochenmarkt einkaufen. Diese Machart hebe ich mir für später auf und werde dazu auch „Grünen Heinrich“ verwenden. Das ist eine Art wilder Spinat, der den Geschmack der Quiche anreichert, deren Rezept ich in der Online-Version dieser Kolumne preisgebe. Dort gibt es auch weitere Fischrezepte, die Sie ohne viel Aufwand zubereiten und variantenreich abwandeln können. Darunter auch fantastische Fisch-Zitronen-Spieße mit gebackenem Knoblauch. Wetten, dass dann der Fisch in der Pfanne verrückt und Ihre Se(e)hnsucht nach Meer geweckt wird … Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat September zeigt ein Gericht von Dieter Müller im Rahmen eines Sommerfestes im Hotel Elephant in Weimar: Steinbutt / Kompott von Pfefferzwiebeln mit Melone / Safran-Estragon-Fumet

Diese  Kolumne erschien am 14.9.2024 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.

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