Geschmackssache: Max is(s)t reishungrig …

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Geflügel-Curry mit Gemüse und Reis

Wortspiele mag ich sehr. Zugegeben, es gibt solche und solche. Die Palette reicht von einfältig-anzüglich bis, um im kulinarischen Kontext zu bleiben, herzhaft-erfrischend. Von letzteren träume ich manchmal sogar und werde dann schmunzelnd oder sogar laut lachend wach. So geschehen kürzlich, als mich früh kurz nach vier der „Reishunger“ überkam. Für diese Kolumne aber fiel mir die kombinatorische Auswahl mächtig schwer. So vielseitig-verlockend waren die Ergebnisse in meiner Rezeptsammlung.


Lassen Sie sich von einem pikant-würzigen Geflügel-Curry mit diversem Gemüse anregen, aber von der Vielzahl der Gewürze nicht verwirren. Entscheidend ist, was Sie Ihrem Gaumen antun wollen. Für zwei Personen schneiden Sie zunächst ein stattliches Hähnchenbrustfilet von gut 200 Gramm in Streifen. Das gleiche Schicksal widerfährt einer Zwiebel. Außerdem werden ein kleines Stück Ingwer, ein, zwei Knoblauchzehen und eine rote Chilischote fein gewürfelt. So vorhanden schneiden Sie einen Stängel Zitronengras sehr klein und eine rote Paprika in kleine Rauten. Außerdem werden gut 150 Gramm braune Champignons geputzt und geviertelt und etwa 20 Gramm geschnittener Koriander bereitgestellt.

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Nun werden in einem Wok oder einer hohen Pfanne gut zwei Esslöffel Öl erhitzt, ich nehme aromatisches Sonnenblumenöl mit Limette von der Inselmühle in Usedom, die Gockel-Streifen darin kräftig angebraten und sodann an den Rand geschoben. Dazu geben Sie nun einen Esslöffel Tomatenmark, die Zwiebel, den Knoblauch und das vorbereitete Gemüse. Alles mit anbraten, immer schön rühre, rühre und mit je gut einem Viertel Teelöffel edelsüßem Paprika, mildem Currypulver, Garam Masala-Mischung, Kurkuma und Sambal Oelek-Soße sowie grobem Meersalz und buntem Pfeffer aus der Mühle kräftig würzen. Das Ganze wird mit je einem Achtelliter Kokosmilch und Wasser abgelöscht und gut verrührt.


Final werden die Paprikarauten und die Champignons sowie ein bis zwei Limetten- und Curryblätter untergejubelt und alles etwa acht Minuten geköchelt. Die Blätter werden dieser würzigen Mische schließlich wieder verwiesen und der köstliche Rest mit einem in etwas kalten Wasser aufgelösten Esslöffel Tapioka-Stärke, alternativ weißer Mondamin-Stärke, angedickt und der Koriander untergehoben. Machen Sie nun die prüfende Probe auf’s Exempel: Das ist eine geschmackliche Wucht.


Für den wortprägenden „Reishunger“ verwende ich eine Mischung aus gut 100 Gramm Basmati- und Wildreis, der in wenig Salzwasser zugedeckt auf kleiner Stufe etwa 20 Minuten gegart wird. Wenn Sie mögen, können Sie den Reis auch mit einem halben Teelöffel Kurkuma färben. Platziert wird der Reis weiß-schwarz oder orange-schwarzbraun über einen Servierring mittig auf dem Teller. Das Ganze wird mit dem Geflügel-Curry samt dem Gemüse umrandet.


In meiner virtuellen Rezeptothek stelle ich Ihnen weitere, leicht variierbare reishungrige Gerichte vor. Immer in der Hoffnung, dass daraus handfester Heißhunger wird. In diesem Sinne: Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat September zeigt ein Savarin vom Saibling mit Zucchini, Gurke und Stachelbeere von *Volker Fuhrwerk, Küchenchef im Restaurant 1797 auf Gut Panker bei Lütjenburg.

Diese  Kolumne erschien am 2.9.2022 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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