Geschmackssache: Max is(s)t ratlos …

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Gefülltes Handbrot

Geht es Ihnen auch manchmal so, dass Sie ratlos sind, wonach Sie gerade Appetit haben? Dann vergessen Sie plötzlich, dass Sie Hunger haben und das Essen fällt aus. Plötzlich aber kommt Ihnen eine genussvolle Eingebung. Dann stellen Sie sich auch am Abend noch in die Küche und werkeln los. So ging es mir mit pikant gefüllten Handbrötchen, für die Delikatessen- und Trüffelpapst Ralf Bos ein Rezept parat hatte, dem ich nicht widerstehen konnte.


Für vier solcher deftigen Handbrote müssen Sie zunächst 200 Gramm Weizenmehl Typ 550, 100 Gramm dunkles Weizenmehl und 75 Gramm Hartweizengrieß in einer Schüssel gut mischen. In eine Kuhle in der Mitte geben Sie dann 3 Esslöffel Olivenöl, einen halben Würfel frische Hefe, 230 Milliliter Wasser sowie je eine Prise Salz und Zucker. Die Hefe muss vorsichtig verrührt und darf dann 20 Minuten angehen. Danach kneten Sie alles fünf bis zehn Minuten zu einem geschmeidigen Teig, den Sie abgedeckt eine Dreiviertelstunde gehen lassen.

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In der Zwischenzeit können Sie sich der Füllung zuwenden. Dafür braten Sie zwei Pfälzer Kartoffelwürste nicht zu scharf an und schneiden sie in kleine Scheiben. Alternativ können Sie Kartoffelwürste aus dem thüringischen Heichelheim verwenden, die Sie natürlich nach dem Braten noch vom Darm befreien. Wie man solche Würste in Marke Eigenbau zubereitet, erkläre ich Ihnen in meiner virtuellen Rezeptothek.


Nun schneiden Sie je zwei Frühlingszwiebeln und Schalotten in feine Ringe und etwa 100 Gramm Pfifferlinge in kleine Würfel. Letztere braten Sie in Öl scharf an und stellen sie dann zur Seite. Schließlich werden noch etwa 150 Gramm Alpenkäse oder anderer Käse Ihrer Wahl grob gerieben und alle Zutaten unter Zugabe von 50 Millilitern Weißwein, 100 Gramm Qimiq Saucenbasis sowie Salz, Pfeffer und Kümmel in einer Schüssel gut miteinander vermischt. Haben Sie kein Qimig zur Hand, können Sie dafür auch Sahne oder Butter verwenden.


Jetzt wird der Teig geviertelt, zu Kugeln geformt und flach ausgerollt. Darauf kommt die Füllung. Alles oben zusammenraffen und mit der „Naht“ nach unten in eine gefettete Backform geben, kreuzförmig einritzen und eine weitere halbe Stunde in der Form gehen lassen. Danach im vorgeheizten Ofen bei knapp 200 Grad Umluft etwa eine halbe Stunde backen. Raus aus dem Ofen und mit einer Rauch-Crème Fraîche auf den Teller bringen. Für diese Creme mischen Sie einen kleinen Becher Crème Fraîche oder die noch hochwertigere Crème Epaisse mit etwas Rauchsalz, edelsüßem Paprika, wenig Mehl und einer fein gehackten Knoblauchzehe.


Das Ergebnis ist köstlich, kann ich Ihnen verraten. Ich habe die Brote aber mit vier verschiedenen Füllungen betankt, das soll Sie aber nicht stören, sondern zum kreativen Nachmachen animieren. Solche Brote lassen sich auch trefflich mit Blutwurst, Schinkenspeck oder Kochschinken und Käse, mit Käse und Champignons oder vegetarisch mit Räuchertofu sowie Tomaten und Oliven füllen. Was beweist, wie leicht man Ratlosigkeit in Genuss verwandeln kann …

Diese Kolumne erschien am 2.9.2021 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung, der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihren Partnermedien, sowie in zwei Ausgaben des Beig-Verlages Pinneberg und in fünf Ausgaben des SH:Z  Verlages in Schleswig-Holstein.

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