Geschmackssache: Max is(s)t pflichtbewusst …

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Eierbuletten und andere Ei-Variationen

Die Fahrt nach Hagenow Heide gehört zu meinen regelmäßigen versorgungstechnischen Aufgaben. Denn dort wohnt der Hühnerbauer meines Vertrauens. Der hat seine Hennen gut im Griff, füttert sie regelmäßig nahrhaft und animiert sie so zu fabelhaften Eiern. Immer, wenn ich dort war, kommt mir in den Sinn, wieder einmal eine Kolumne unter dem Motto „Nimm ein Ei mehr“ zu schreiben. Natürlich abseits von gekochten oder „schnöden“ Spiegel- und Rühreiern, die ich allerdings auch nicht verschmähe. Pflichtbewusst wie ich bin, habe ich aber noch vor Jahresende nach einer etwas ausgefalleneren eiernden Idee gesucht.


Und war erstaunt, wie groß das unrunde Potenzial meiner Rezeptothek ist. Dazu gehören auch in Brötchen zubereitete Eier, Salate aller Geschmacksrichtungen und mit Obst und Schinkenspeck umhüllte Eier. Entschieden habe ich mich schließlich für Eierfrikadellen. Die wollte ich eigentlich nach einem Rezept einer Hobbyköchin aus Schleswig-Holstein entwickeln. Verantwortungsbewusst habe ich sie dafür um Genehmigung gebeten. Hat sie abgelehnt. Ok, wer nicht will, der hat schon …

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Das hindert mich nicht, Sie urheberrechtlich sauber zu variantenreicher Zubereitung von Eierfrikadellen zu animieren, die ich schlicht Buletten nenne. Also ran an selbige: Die Grundsubstanz dafür sind hart gekochte und in kleine Würfel geschnittene Eier. Die verarbeiten Sie nun ganz nach Lust, Laune und Geschmack so, wie Sie eine „normale“ Bulette zubereiten würden. Dazu gehören in Milch eingeweichtes Weißbrot und weitere Zutaten wie klein geschnippelte Zwiebeln und Gemüse sowie Gewürze aller Art.


Für die „Stabilität“ der Bratklopse sorgt eine Masse aus einem rohen Ei und Geschmacksverstärkern wie Salz und Pfeffer, Senf Ihrer Wahl und/oder etwas Zitronensaft. Alle Zutaten vermengen Sie sachte und formen daraus liebevoll Buletten, die Sie noch in Paniermehl wälzen und bei mittlerer Hitze goldbraun braten. Scheuen Sie sich vor allem nicht, Mut zum Geschmack zu beweisen. Schließlich kann man in den Dingern pikante Beigaben wie Obst, geriebenen Käse oder Kapern verstecken. Ich traue mich sogar, diesem Eier-Gemisch auch kleine Sardellen- oder Anchovis-Stückchen unterzujubeln. Dass ich selbst vor einer dezenten bis markanten Knoblauchnote nicht zurückschrecke, versteht sich von selbst ...


Was Sie dazu auf dem Teller kombinieren, ist Ihrem individuellem Geschmack überlassen. Die Palette reicht von einem knackigen Salat mit Baguette bis hin zu einem deftigen Kartoffelstampf mit Gemüse und eine „echte“ Fleischbeilage. Letztere verkneife ich mir geschmacksbewusst sicher nicht. Schließlich fühle ich mich auch meinem Ruf als leidenschaftlicher Fleischgenießer verpflichtet. Ich werde mich, was mir nicht schwerfallen dürfte, wahrscheinlich zu einem gut bestückten Schaschlik überreden. Im Rezeptteil meines kulinarischen Portals vermittle ich Ihnen weitere Zubereitungsideen mit Eiern. Wenn Sie geschmacklich-kulinarisch pflichtbewusst wie ich sind, probieren Sie sich daran fantasievoll aus. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat November zeigt ein Gericht  aus dem Menü von Wilfried Glania-Brachmann, Küchenchef im Restaurant "Landküche" im Hotel des Weimar in Ludwigslust im Rahmen des Oktoberfestes 2023: Gänseleber-Terrine  |  Holundergelee | Marzipan-Strudel

Diese  Kolumne erschien am 30.11.2023 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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