Geschmackssache: Max is(s)t nudeldick…

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Max' Kulinarische Kolumne - Nudelpflicht & Nudelkür

Kennen Sie „Rote Rosen“? In der Lüneburg-Saga spielen so skurrile Typen mit, dass man oft laut schreien mag ob der Zufälle, die das filmische Leben bietet. Einer davon ist Ben. Der ist Frauen-Versteher vom Dienst und kann alles. Nur nicht kochen. Außer Schinkennudeln. Behauptet er. Dann gibt’s also nach den Ostertagen Karo einfach Schinkennudeln à la Max. Das Ganze geht ziemlich leicht  und dürfte jedermann spätestens im dritten Anlauf gelingen.


Man schneide eine Zwiebel und je nach der Anzahl der Mitesser genügend gekochten Schinken in kleinere Würfel. Inzwischen kann das mit Salz versetzte Wasser kochen. Rein mit den Nudeln Ihrer Wahl, zwei, drei Minuten vor dem gewünschten Garpunkt wieder raus, und abgießen.  Nun werden Zwiebel und Schinken in der Pfanne erhitzt und glasig angeschwitzt. Jetzt die Nudeln mittenmang und alles nach Geschmack kross anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und mit aufgeschlagenen Eiern stocken lassen. Zum Schluss noch feingehackte Petersilie unterheben. Alles gut miteinander vermengen. Servieren.

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Das war die nudeltechnische Pflicht. Aber damit gibt sich Max ja nicht zufrieden. Auf der Suche nach einer nudeligen Kür bin ich auf einen Nudelsalat mit Spargel und Eiern gestoßen, der auf dem kochenden Mist von NDR-Koch Rainer Sass gewachsen ist. Der leicht modifizierte Salat geht so: Ein Bund Bärlauch wird mit Olivenöl zu einem Pesto püriert und mit Zucker und Salz abgeschmeckt. Dann werden die Nudeln wie Fusilli in Salzwasser gekocht und mit etwas Kochwasser, Olivenöl, Zitronenabrieb, Salz und Zucker vermengt. Alles eine gute halbe Stunde ziehen lassen.


Inzwischen schälen Sie weißen und grünen Spargel sowie Frühlingszwiebeln und schneiden alles in mundgerechte Stücke. Die kommen samt einer fein geschnitten Chilischote in eine Pfanne mit Olivenöl und Butter und werden bei mittlerer Hitze etwa fünf Minuten gebraten. Nach etwa zwei bis drei Minuten wird noch etwas Brühe hinzugegeben und mit Zucker und Salz gewürzt. Außerdem werden Pinienkerne und Paniermehl in Butter geröstet sowie  eine Mischung aus Crème fraîche, Balsamico-Sirup, Nussöl und Olivenöl leicht erwärmt. Schließlich müssen noch Kirschtomaten unters Messer, die zu kleinen  Würfeln verarbeitet werden. Man kann das Ganze auch mit frischen Thunfisch- oder Lachwürfeln und Orangenfilets erweitern und mit diversen Wildkräutern anreichern. Das ergibt dann eine spezielle Art des Poke Bowl, ein Nationalgericht auf Hawaii.


Nun wird portionsweise angerichtet. Der Spargel und die Frühlingszwiebeln werden mit den Nudeln, ggf. auch mit dem  Fisch vermengt, mit der Pinienkernen-Brösel-Mischung bestreut und der Crème fraîche-Mischung dekoriert. Ferner kommen auf jeden Teller zwei halbierte, weichgekochte Eier, die mit dem Bärlauchpesto verziert werden. Ich würde auch pochierte Eier einsetzen. Die Tomatenstücke schließlich runden den pikanten Salat geschmacklich und farblich ab. Das Ganze schmeckt vorzüglich mit einem frischen Baguette. Auch ein  Glas guten Weins sollte nicht fehlen.


Zurück zu den „Roten Rosen“: Mein Favorit dort ist Gregor. Der ist manchmal auch Frauen-Versteher und ein ideenreicher Strippenzieher vom Feinsten. Kochen aber kann er nicht. Dafür ist er ein Meister im (Ver-) Naschen. Der war Max auch mal…

Diese Kolumne erschien am 24. April 2019 in stark gekürzter Fassung  in der Schweriner Volkszeitung.

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