Geschmackssache: Max is(s)t mager …

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Fleisch für alle Fälle

Vor Wochenfrist ging es hier um kulinarische Bescheidenheit, damit sich der Winterspeck nach und nach verringert und man den Tag putzmunter verbringt. Was nicht heißen soll, dass man sich nicht gegen noch zu erwartende, tiefwinterliche Temperaturen und Schneemassen wappnen darf. Und manchmal, das wissen Sie sicherlich, überkommt einen ja auch der sogenannte „kleine Hunger“. Damit man den nicht mit Unmengen von Schokolade bekämpft, empfehle ich deftig-magere Kost, die zu allen Tageszeiten Zuspruch finden und ein trefflicher Seelenwärmer sein kann.


Wie Sie das Ganze nennen, können Sie am Ende selbst entscheiden. Meine Empfehlung stammt aus dem Internet, die ich auf meinen Appetit abgestimmt habe. Erst einmal brauchen wir einen großen Bräter. In selbigen erhitzen Sie zwei, drei Esslöffel Öl und braten darin je ein Pfund Zwiebeln, gelbe und rote Paprika, Bauchspeck sowie Hackfleisch Halb und Halb recht kräftig an. Dass Zwiebeln, Paprika und Speck fein gewürfelt sein müssen, versteht sich wohl von selbst. Danach schalten Sie den Herd wieder ab und reichern die angebratene Masse mit je einem Pfund Rind- und Schweinefleisch an. Das sollte kalorienbewusst mager und in mundgerecht große oder kleine Stücke geschnitten sein. 

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Ebenfalls in den Bräter verbannt werden knapp zwei Pfund in kleine Stücke geschnittene Tomaten oder solche aus der Dose. Für eine pikant-deftige Soße sorgen je ein halbes Pfund, sprich: etwa 250 Milliliter, Chili- und Schaschliksoße. Die kann man natürlich im gut sortierten Supermarkt fertig kaufen. Ich halte es aber auch diesbezüglich mit Marke Eigenbau. Das erlaubt geschmacklich-kreativen Spielraum und macht auch viel Spaß.


Ein Beispiel für die Zubereitung einer feurigen Chilisoße finden Sie in meiner virtuellen Rezeptothek. Auch bei der Schaschliksoße sind Ihnen kombinatorisch keine Grenzen gesetzt. Ich verwende dafür als Grundsubstanz das vorwiegend Flüssige aus dem Letscho-Glas und reichere das Ganze nach meinem Geschmack, Stichwort: Knoblauch, an. Abschmecken können Sie die Fleisch-Gemüse-Mische individuell mit Salz, Pfeffer und weiteren mehr oder minder scharfen Gewürzen.


Alles gut verrühren, Deckel auf den Bräter und das Ganze etwa zwei Stunden bei 180 Grad im Backofen schmoren lassen. Einmal umrühren zwischendurch kann nicht schaden. Fertig ist eine Speise, die ich in meiner bekannt-bescheidenen Art „Max‘ Frühstücksfleisch“ nenne. Danach vorsichtig, weil heiß, aus dem Ofen nehmen, final abschmecken, portionsweise auftischen und mit etwas Grünzeug bestreuen.


Bescheiden wie Sie (manchmal) sind, können Sie diese pfundig-magere Fleischspeise als kleines Frühstück, etwas ausgiebigeres Mittagessen oder bescheidenes Abendmahl verdrücken. Und gemäß dem mageren Motto: „In der größten Not schmeckt das Fleisch auch ohne Brot …“ können Sie dazu auf eine kalorienreiche Baguette-Beilage und/oder Geschmacksverstärker wie Schmand oder Crème fraîche verzichten. Ich sorge aber Witterungsunbilden vor und gönne mir diesen aufbauenden Luxus. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Januar zeigt ein Gericht aus dem Restaurant "Oberdeck" in Wismar: Jakobsmuschel | Linsen | Dillcremé | Kaviar

Diese  Kolumne erschien am 24.1.2024 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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