Geschmackssache: Max is(s)t kühl …

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Kalte Zucchini-Suppe mit Pita-Brot

Dass ich als Mensch kühl bin, kann man mir wohl eher nicht vorwerfen. Aber gegenüber Zeitgenossen, die nicht so mein Geschmack sind, bin ich schon einigermaßen reserviert und lasse das auch deutlich merken. Macht nichts. Eben diese direkte Einstellung hat mein Leben geprägt. Man kennt mich als „coolen Grauen mit den braunen Schuhen“, der immer einen Scherz auf den Lippen hat, aber aus seinem Herzen keine Mördergrube macht.


Kulinarisch gesehen bespiele ich jedoch die ganze Palette von heiß über lauwarm bis kalt. Deshalb soll in den sommerlichen Tagen mal wieder eine genussreiche Kombination herhalten, in der Zucchini die Hauptrolle spielt und geschmackvoll in Szene gesetzt wird. Zunächst zaubern wir eine kalte Sommersuppe.  Dafür schneiden Sie für zwei Personen eine mittelgroße Zucchini in kleine Stücke und hacken eine halbe Zwiebel und eine stattliche Knoblauchzehe fein. Die Zwiebel wird in Olivenöl leicht angebraten, danach die Zucchini und der Knoblauch hinzugefügt. Sodann wird das Ganze mit Wasser bedeckt, mit grobem Salz und Pfeffer gewürzt und eine gute Viertelstunde geköchelt.

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Dann werden die Zucchini-Stücke abgeschöpft und mit etwa 50 Gramm Feta-Käse sowie etwas frischem Koriander püriert. Je nach gewünschter Konsistenz wird nun die Brühe hinzugefügt und alles zum Abkühlen in den Kühlschrank verbannt. Angerichtet wird portionsweise mit weiteren Feta-Bröckchen, gehacktem Koriander sowie behutsam mit frisch gemahlenem Salz und Pfeffer. Ganz nach Geschmack kann auch mit einem Schuss Essig und/oder Tabasco abgeschmeckt werden.


Dazu empfehle ich ein Fladenbrot nach Pita-Art. Das sollten Sie aber rechtzeitig vorher zubereiten. Je nachdem, wann Sie sich die kühle Suppe einverleiben möchten. Für ausreichend Brot dieser Art schneiden Sie ein Pfund Mangold oder Spinat in feine Streifen sowie zwei Frühlingszwiebeln und zwei Hälften einer mittleren Zucchini in dünne Scheiben oder feine Stücke. Gewürzt wird mit Petersilie und Dill. Abgeschmeckt wird mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer. Alles mit halbierten schwarzen und/oder grünen entsteinten Oliven (kann, muss nicht sein) und etwa 75 Gramm Weichweizengrieß gut vermischen. Sodann sieht das kochende Drehbuch vor, eine Blätterteigrolle in eine eingefettete Backform oder ein Blech mit hohem Rand zu legen und die Gemüsemasse darauf zu verteilen.


Abgedeckt wird mit einer zweiten Blätterteigrolle und alles bei etwa 180 Grad Umluft knapp 40 Minuten auf Sicht gebacken. Danach gut und lange auskühlen lassen, damit die Gemüsemasse bissfest wird. Formgerecht aufschneiden können Sie das Brot von lauwarm bis cool, pardon: kühl … Und dass dazu ein Glas prickelnder Weißwein köstlich mundet, brauche ich wohl ebenso nicht zu erwähnen wie die Möglichkeit, Suppe, Brot und Wein mit einem „Häppchen“ gebratenem Fleisch oder pikantem Schinken Ihrer Wahl zu kombinieren. Weitere kühle Geschmacksideen wie immer in meiner virtuellen Rezeptothek. In diesem Sinne: Bleiben Sie kreativ und cool. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Juni zeigt einen Gang aus einem Menü von Eike Steinort im Restaurant "Der Steinort" im Hotel Wassersleben an der Flensburger Förde vom März 2021: Milchkalb | Petersilienwurzel | Buchweizen | Morchel | Schokolade

Diese  Kolumne erschien am 30.6.2022 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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