Geschmackssache: Max is(s)t inspiriert …

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Maultaschen mit Aubergine und Rotwein-Tomatensoße

Der Zufall hat mir im Rahmen von „Kunst offen“ die Bekanntschaft von Sieglinde und Manfred aus Zittow beschert. Beide sind sehr sympathische, musisch vielseitig interessierte Menschen und vor allem auch genussvolle, aber nicht abgehobene Feinschmecker. Kein Wunder also, dass ich längst mit der Dame des Hauses im inspirierenden virtuellen Gedankenaustausch in Sachen gutes Essen bin. So haben wir uns kürzlich über die Zubereitung einer speziellen Pasta-Variante ausgetauscht. Dafür hacken Sie für vier Personen zunächst zwei Knoblauchzehen recht fein. Sodann kommen zwei Auberginen unters Messer, die in Scheiben geschnitten und mit grobem Salz bestreut werden, das für ca. zehn Minuten etwas die Feuchtigkeit zieht. Danach werden die Gemüsescheiben trockengetupft.


Der Knoblauch wird nun in Olivenöl angebraten und mit einem guten Achtel trockenen Rotweins abgelöscht. Davon sollte Sie natürlich auch noch den einen oder anderen "wönzigen" Schluck für den Koch übrighaben. Man weiß ja nie ... Unter diese süffig-würzige Mische kommen nun etwa 800 Gramm frischer, geviertelter, gehäuteter Tomaten, die mit einem Kartoffelstampfer noch leicht zerdrückt und gesalzen werden.

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Das "Abpellen" gelingt recht einfach: Die Tomaten mit kochend heißem Wasser übergießen und nach maximal einer halben Minute abschrecken. Nein, nicht mit dem Blick in den Topf, sondern mit eiskaltem Wasser. Dann lassen sie sich ziemlich widerspruchslos häuten. Alternativ können Sie auch Dosentomaten verwenden. Diese Soße sollte nun im offenen Topf bei mäßiger Hitze etwa zwanzig Minuten leicht eingekocht, immer wieder gut umgerührt und nach Geschmack nachgesalzen und mit Pfeffer gewürzt werden.


Jetzt können Sie die Auberginenscheiben, gern auch gewürfelt, in Olivenöl anbraten, dann zur Soße geben, etwas durchziehen lassen oder separat bereitstellen. Der Italiener richtet die Aubergine wohl auf Tagliatelle oder Papardelle an und übergießt die Pasta mit der Rotwein-Tomatensoße. Wir aber lassen den Teller im Lande und nähren uns redlich mit Maultaschen, die es auch als TK-Ware gibt. Wie die „gehen“, können Sie wie immer in meiner virtuellen Rezeptothek nachschlagen. Dabei brauchen Sie Ihrer füllenden Kreativität keine Grenzen zu setzen. Na gut, ich hantiere bei diesen kochenden Versteckspielen gern mit Fleisch und Wurst. Aber Sieglinde, bedacht wie Frauen nun mal sind, setzt eher auf „neutrale Pasta“, um der Aubergine mehr geschmacklichen „Raum“ zu geben.


Kein Problem, dann gibt’s eben auch eine Variante mit pikanten Frischkäse-Füllungen. Und ich markiere die Taschen, die mit Fleisch- oder gar Fischfarce gefüllt sind. „Gewusst wie“ ist die Parole … Die Anrichte geht denkbar einfach: Die Auberginen an oder auf den Maultaschen platzieren, Soße drauf oder drumherum, mit Basilikumblättchen oder anderem Grünzeug aufhübschen und/oder mit Flocken von Ricotta bestreuen. Dazu einen guten (Rot-) Wein: Dann steht einem inspirierenden Abend mit „Genuss offen“ nichts im Weg. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Juli zeigt einen Gang von Ronny Siewert anlässlich der Veranstaltung "Siewert & Friends" im Grand Hotel Heiligendamm Juni 2022: Gänseleber kalt & warm | Holunderblütensorbet | Sommertrüffel | Sellerie

Diese  Kolumne erschien am 21.7.2022 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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