Geschmackssache: Max is(s)t improvisiert …

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Marinierter Lachs mit Zitronenspaghetti

Eigentlich wollte ich Ihnen heute kunstvolle Kost anbieten, zumindest was die Anrichte betrifft. Aber Sie wissen ja auch: Manchmal geht im Leben was daneben. Zumal der Wetterbericht für die nächsten Tage Sonnenschein prognostiziert. Was soll ich da lange in der Küche hantieren. Ich gönne mir lieber ein paar Stunden in der frischen Natur. Die Gegend um Wismar und Poel ist dafür einmal mehr mein erholungstechnischer Favorit. Was mich nicht davon abhalten wird, geschmackvoll-leichte Kost zuzubereiten. Das eine oder andere Osterwasser vom Stamm „Mann un Fru“ oder einen geschmacklich korrespondierenden Wein inbegriffen.


Einkaufstechnisch wird es mich dafür zum Fischer meines Vertrauens führen. Der hat immer was auf Eis, das meinen Gaumen entzückt. Diesmal soll es Lachs sein, den ich pikant mariniere. Für die Marinade vermenge ich zwei, drei Teelöffel Honig mit feingehacktem Ingwer und einer (besser: zwei) stattlichen, fein gepressten Knoblauchzehe. In dieser Tunke kann sich der trockengetupfte Lachs eine gute Zeit aalen. Dann wird er in reichlich Sesam gewendet und in recht heißem Öl beidseitig vier bis fünf Minuten gebraten. Das wäre der Mahlzeit erster Teil und Sie können sich überlegen, was Sie damit kombinieren möchten.

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Eine Variante wäre, Gemüse wie Pak Choi, Karotten und Frühlingszwiebeln ebenfalls anzubraten und mit der restlichen Marinade abzulöschen. Tun Sie Ihrer Fantasie keinen Zwang an. Trefflich in Szene setzen können Sie auch Mungbohnen oder anderes Gemüse. Für die Marinade können Sie außerdem Fisch-, Soja- und Austernsoße einsetzen. Auch meine Chiliflocken werden Verwendung finden. Reis ergänzt den geschmacklichen Reigen. Und effektvoll angerichtet sieht der Teller dann auch schon (fast) kunstvoll aus. Und schmecken dürfte es ohnehin fabelhaft.


Ich überlege aber noch, den Reis mit Zitronenspaghetti zu ersetzen. Diese Kombi regt mein kulinarisches Kopfkino an. Geschmacklich könnte das recht gut mit dem Sesamlachs harmonieren. Die gehen so einfach, dass man (fast) nichts falsch machen kann: Spaghetti (ich nehme wie immer die ganz langen) in Salzwasser al dente kochen, abseihen und mit einer Mischung aus Butter, Sahne, Zitronensaft und -schalenabrieb sowie Kräutern Ihrer Wahl unterheben. Wenn Sie mögen, schaden auch ein paar Teelöffel Parmesan nicht. Und Sie können auch, das werde ich mich wohl trauen, als weitere Garnitur ein paar Garnelen in Olivenöl mit einem Rosmarin- und Thymianzweig scharf anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen. Sieht anrichtetechnisch gut aus und schmeichelt den Gaumen.


Für den kleinen, appetitanregenden Hunger an Ostern empfehle ich Ihnen natürlich Eier. Da mag ich aber die schnöden, gefärbten harten Dinger weniger. Vielmehr gelüstet es mich dann, zum Frühstück oder als abendlichen Snack pikant gefüllte halbierte Eier zu schnabulieren. Dazu lege ich Ihnen in meiner Rezeptothek einige Anregungen ins kulinarische Osternest. Was Sie daraus machen, bleibt Ihnen überlassen. Stichwort: Geschmacklich-improvisierendes Kopfkino. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat März zeigt ein Saiblingstatar mit Fenchel und Stangensellerie auf einem Orangen-Carpaccio

Diese  Kolumne erschien am 27.3.2024 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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