Frei nach einem Lied der späten 1930er Jahre kann man auch dichten: „Der Sommer ist nicht allein zum essen da, denn er ist da, das was geschieht …“ Was immer man darunter verstehen mag, für Schmackhaftes ist der Sommer geradezu prädestiniert. Damit auch der Rest nicht zu kurz kommt, setze ich dann vor allem auf schnell und kombinatorisch kreativ zuzubereitende Kost, die ich bei einem Gang über einen Wochenmarkt bereits beim Einkauf gedanklich zubereite. Dass dabei Snack-Variationen eine appetitliche Rolle spielen, dürfte Ihnen nicht fremd sein. Kürzlich habe ich mich an einer solchen ausprobiert, die ich ihnen nicht vorenthalten möchte.
Dafür schälen Sie zunächst ein, zwei weiße oder/und rote Zwiebeln und schneiden sie in feine Ringe. Die werden nun in Öl leicht angedünstet. Dass die Dinger auch roh gut und hörbar bekömmlich sind, sei mal nur nebenbei erwähnt. Mang die Zwiebeln können Sie nun noch in mundgerecht geschnittenen Halloumi-Käse jubeln und ganz nach Geschmack goldbraun anbraten.
Für die kalte Variante wählen Sie beispielsweise gewürfelten Ziegen- oder Schafskäse. Würzen können Sie diese pikante Mische sozusagen „frei Schnauze“ mit Salz, schwarzem Pfeffer und einer Kombination aus Oregano, Thymian, Rosmarin und edelsüßem Paprika. Kenner wissen, dass das die Grundlage für typisches Gyros-Gewürz ist.
Dazu kombinieren Sie ein würziges Freistil-Tsatsiki, das Sie aus geraspelten Gewürzgurken oder grünen Gurken und Joghurt zubereiten. Dazu passt auch ein guter Schuss Essiggurkenwasser und natürlich eine geballte Ladung zerdrückter Knoblauch, den Sie je nach Anlass auch minimieren oder weglassen können. Angereichert wird die Masse noch mit kleinen Feta-Stückchen sowie feingehacktem Schnittlauch, Dill und anderen und Kräutern Ihrer Wahl. Dass das Ganze ziemlich hurtig vonstattengeht, vor allem wenn ein kochend-schnippelndes Duett zugange ist, werden Sie schnell merken.
Nun stehen Sie vor der Gewissensfrage, womit Sie Salat und Tsatsiki kombinieren. Ich kann mir frisches Bauernbrot vom Bäcker meiner Wahl ebenso vorstellen wie ein kleines Fladenbrot, wahlweise auch ein großes halbiert, das nochmals aufgebacken und horizontal-mittig aufgeschlitzt wird. Da hinein kommen der Salat und die Tsatsiki-Creme. Alter Falter, mit ein paar Cocktailtomaten und vielleicht auch Scheiben von grüner Gurke ist das ein Genuss für einen lauen Sommerabend. Was Sie dazu trinken, bleibt Ihnen überlassen.
Nun glauben Sie aber nicht, dass sich damit mein hurtiges Ideen-Repertoire erschöpft hat. Weitere Anregungen erhalten Sie in meiner virtuellen Rezeptothek. Und wenn es am Mittag einmal besonders schnell gehen soll, garen Sie ein paar Stangen Porree, die bis zum Grünen abgeschnitten werden, bissfest in leicht gesalzenem Wasser. Dann werden die Stangen abgetropft und mit geschäumter, dezent brauner Butter übergossen und an gekochten Kartoffeln angerichtet. Hurtiger geht’s nicht. Und dann mit oder ohne Badeklamotten an/in einen Waldsee oder in die Fluten der Ostsee. Mahlzeit.
Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat August zeigt ein Gericht im Rahmen einer Benefiz-Gala im Hexenhaus Falkensee: Rinderbäckchen / Pfifferlinge / Rotweinsauce / Mini-Grenaille-Kartoffeln.
Diese Kolumne erschien am 24.8.2024 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.