Geschmackssache: Max is(s)t grillig …

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Gegrillte Steaks und Melone mit Brötchen

In den sozialen Medien brodelt die Schimpfküche darüber, dass es ein sehr erfolgreicher Fußballspieler gewagt hat, seinem Ärger über wenig sinnige Journalistenfragen Ausdruck zu verleihen. Ich bin übrigens ganz der Meinung des Spielers und gebe den scheinheiligen Fußballmoralisten in meiner bekannt liebenswürdigen Art Paroli. Ansonsten sind mir solche Diskussionen „Banane“. Wie viel besser ist es doch, sich kulinarisch gut gewappnet auf die kulinarischen Freuden des Sommers vorzubereiten. Grillen beispielsweise bietet eine breite Palette an geschmacklichen Kombinationen und viel kreativen Spielraum in der kochenden „Champignons-Liga“.


Versuchen Sie sich doch mal in Kombination von Backen und Grillen. Das kann man auch in gütlich-familiärer Aufgabenteilung erledigen und macht so viel Spaß. Dafür bereiten Sie zunächst herzhafte Brötchen zu. Für deren Teig verrühren Sie etwa 200 Milliliter lauwarme Milch, 100 Milliliter lauwarmes Wasser sowie je einen knappen Teelöffel Zucker und einen Esslöffel Trockenhefe. Außerdem werden 450 Gramm Weizenmehl mit einem halben Teelöffel Salz vermischt, danach die Hefemische unter Zugabe von etwa zehn Millilitern Sonnenblumenöl mit dem Mehl vermengt. 

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Alles gut fünf Minuten kräftig kneten, danach in einer mit Öl ausgefetteten Schüssel abgedeckt eine anderthalbe Stunde ruhen lassen. Sodann wird eine größere Auflaufform eingefettet und darin der in gleichmäßige Kugeln geformte Teig hineingesetzt. Alles nochmals eine halbe Stunde gehen lassen, mit Milch bepinseln und bei knapp 200 Grad Ober- und Unterhitze unter Sichtkontakt ungefähr eine halbe Stunde backen. Dann werden die Brötchen aus dem Ofen entlassen und mit einem pürierten Gemisch aus 50 Millilitern Wasser, zwei Esslöffeln Öl sowie Salz, Knoblauchzehen (ganz nach Geschmack) und einem guten halben Bund Dill oder Petersilie übergossen und nach einer viertelstündigen Ruhezeit zusammen mit dem Gegrillten genossen.


Und letzteres hat es geschmacklich knüppeldick in sich. Dafür schneiden Sie eine kleine Wassermelone in dickere Balken und lassen die eine gute Stunde im TK-Fach frieren. Danach wird die Melone auf dem Grill kurz und scharf angebraten, dann mit etwas Zitronensaft und wenig Salz gewürzt. In der Zwischenzeit bereiten Sie eine Salsa zu, die Sie aus einer geschälten, klein gewürfelten Gurke, reichlich Zitronensaft, Olivenöl, eventuell Chili-Flocken sowie Korianderblättern herstellen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.


Angerichtet wird mit der Melone, der Salsa sowie mit einem gegrillten Steak Ihrer Wahl. Das können beispielsweise Schweinerücken- aber auch anspruchsvollere -Steaks sein, die Sie mit Kräutern wie getrocknetem Thymian, Oregano und Chili-Flocken kräftig einreiben, mit Olivenöl bestreichen und beidseitig gut zwei Minuten braten, kurz ruhen lassen und mit grob gemörsertem Pfeffer bestreuen. Dazu die Brötchen und ein Glas guten Weins. Diese Kombi wird sicher nicht wegen geschmacklichen Foulspiels abgepfiffen. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Juni zeigt einen Gang aus einem Menü von Eike Steinort im Restaurant "Der Steinort" im Hotel Wassersleben an der Flensburger Förde vom März 2021: Milchkalb | Petersilienwurzel | Buchweizen | Morchel | Schokolade

Diese  Kolumne erschien am 3.6.2022 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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