Geschmackssache: Max is(s)t geständig …

kulinarische-kolumne-0823

Steak mit Melone

Den Kalauer vom Fleischergesellen, der in seiner Beurteilung lesen musste: „Er war ehrlich, bis auf die Knochen …“ kennen Sie sicher. Na ja, so ist das eben mit den „Sofortprämien“. Jede Branche hat da ihre Verlockungen. Ich habe mich vor vielen Jahren auch einmal hinreißen lassen, mir etwas kostenfrei einzuverleiben. Eine recht stattliche Wassermelone. Ich bereue nichts. Hat köstlich geschmeckt. Ist längst verjährt, und war ja „nur“ Mundraub. Was aber heute auch nicht mehr so ganz „ohne“ abgehen kann. Spaß beiseite, Ernst komm her …


Ich habe mal wieder ausgeprägten Appetit auf ein ordentliches Stück Fleisch. Da ist der Weg zum Schlachter nicht weit, bei dem ich sicher ein gutes Stück Schwein oder Rind erstehen, das ich (im nächsten Sommer) grillen oder braten kann. Dazu gibt es Melone. Was sonst. Das Steak Ihrer Wahl reiben Sie ganz nach gewünschtem „Schmackes“ mit getrocknetem Thymian, Oregano, Chili und etwas Salz ein, beträufeln es mit gutem Olivenöl, grillen oder braten es zwei, drei Minuten scharf an. Dann darf es ein paar Minuten rasten oder ruhen und wird aufgetischt mit grob gemörsertem Pfeffer bestreut.

rot-rot-4

Nun kommt die Melone ist Spiel. Aus der schneiden Sie dicke Stangen mittlerer Länge heraus und verbannen sie eine Stunde ins Tiefkühlfach. Danach werden sie mit etwas Öl beidseitig kurz und scharf angebraten oder gegrillt, mit etwas Zitronensaft und wenig Salz gewürzt und mit dem Fleisch angerichtet. Dazu komponieren Sie eine Art Gurken-Salsa. Dafür schneiden Sie geschälte Salatgurke in kleine Würfel, die Sie mit Zitronensaft, etwas Olivenöl, ganz nach Gusto auch Chiliflocken, und Korianderblättern vermischen. Der gedeiht auf meinem Balkon gerade prächtig. Läuft. Abgeschmeckt wird vorsichtig mit Salz und Pfeffer. Diese fleischig-pikant-süßliche Kombi, das gestehe ich ebenfalls ohne Reue, mundet vorzüglich.


Dazu können Sie auch eine wunderbare Vor- oder Nachspeise zubereiten. Und alles zur Einstimmung oder geschmacklichen Abrundung auch mit Melone. Welche Art Sie dafür wählen, ist Jacke wie Hose und einzig und allein Ihrem Geschmack geschuldet. Trefflich ist in diesem Zusammenhang ein Melonen-Tatar, wahlweise mit gutem Schinken oder ganz klein gewürfeltem, frischen Rindfleisch. Das geht sowas von einfach: Die Melone Ihrer Wahl wird fein gewürfelt und leicht angedrückt in einen Servierring gefüllt.


Obenauf kommt der Schinken oder das Fleisch. Beträufelt wird das Ganze mit einer Vinaigrette aus etwas Weinessig, Olivenöl, Salz, Pfeffer und Zucker sowie untergejubelten, fein gehackten Radieschen sowie Kresse. Damit kann ich auch handeln … Nun das Tatar auf dem Teller platzieren, Ring hoch und final mit etwas Kresse bestreuen. Damit können Sie mächtig punkten. Oder aber allein genießen. In Gesellschaft schmeckt aber alles besser.


Weitere „melonige“ Ideen gibt’s meiner Rezeptothek an bekannter Stelle im Internet. Ich muss gestehen, in mir schlagen die geschmacklichen Ideen buchstäblich Purzelbaum. Lassen Sie sich gern davon inspirieren. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat August zeigt ein Gericht  aus dem Menü von Ralf Haug, Küchenchef im Restaurant "freustil" in Binz: Spitzkohl | Walnuss | Apfelessig.

Diese  Kolumne erschien am 9.8.2023 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

Das könnte Sie auch interessieren

Hier finden Sie ein paar Vorschläge zum Weiterlesen.