Geschmackssache: Max is(s)t erwärmt …

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Gemüse-Suppen-Variationen

Dass ich öfters ein begeisterter Suppenkaspar bin, werden Sie vielleicht schon mitbekommen haben. Mit Gemüsesuppen und Eintöpfen konnte man mich schon von klein auf an den Tisch locken. Und wenn dann mein Geruchssinn etwas in Richtung von Milchsuppen erschnupperte, war ich plötzlich unabkömmlich oder zufällig nicht auffindbar. Zum Glück haben meine Eltern zumindest diese Macke toleriert. Denn ich war schließlich schon immer nicht nur ein ausgesprochen liebenswürdiger und bescheidener, sondern auch ein deftiger Typ. Spaß beiseite: Eine gute Suppe geht immer.


Über geschmackliche Anfälle wie Tütensuppen bin ich aber längst hinweg. Heute muss es auch in dieser Hinsicht etwas Eigenes sein. Und vor allem nutze ich dabei auch oft die Möglichkeit der Resteverwertung. Gerade aber in der kälteren Jahreszeit ist eine kräftige Suppe immer eine gaumen-, magen- und herzerwärmende Angelegenheit. Für neue Ideen nutze ich inzwischen stets meine Rezeptothek, die sich der 50.000er-Marke nähert. Lassen Sie sich heute von zwei Suppen-Variationen verführen, die zur Jahreszeit passen und wunderbar munden.

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Gestern gab es bei mir eine duftende Obst-Gemüse-Suppe der besonderen Art. Dafür dünsten Sie je eine fein gehackte Zwiebel und Knoblauchzehe (davon nehme ich zwei) in einem reichlichen Esslöffel Butter an und fügen dem noch ein halbes Pfund kleingewürfelten Sellerie und zwei entkernte und ebenfalls gewürfelte Birnen hinzu. Das Ganze wird nun noch gut fünf Minuten weitergedünstet, danach mit einem halben Liter Gemüsebrühe vermischt und etwa eine halbe Stunde bei mittlerer Hitze geköchelt, fein püriert und mit reichlich 100 Millilitern Sahne oder Crème fraîche verfeinert.


Dann kann schon mit Kräutern Ihrer Wahl angerichtet und gegessen werden. Nicht ausgeschlossen ist natürlich, der Suppe noch ein paar klitzekleine Hackklößchen unterzujubeln und mit Kürbiskernöl geschmacklich und visuell zu garnieren. Wenn Sie angeben wollen, können Sie sogar am Vortag noch Plätzchen backen, die Sie mit Kürbiskernen drapieren.


Ganz mein Geschmack ist auch eine fulminante Gemüse-Brot-Suppe. Dazu rösten Sie Zwiebelwürfel, Knoblauch (bei mir wie immer zwei Zehen) und Schinkenspeck-Streifen an, ergänzen diese Mische mit kleingeschnippeltem Sellerie, Möhren und Lauch und dünsten noch gut fünf Minuten weiter, ergänzen mit Kräutern und Gewürzen wie Liebstöckel, Lorbeer, Kümmel und/oder Koriander. Sodann gießen Sie mit einem Dreiviertelliter Rinderbrühe auf lassen alles etwa 20 Minuten köcheln. Abgeschmeckt wird mit Pfeffer und Salz. Dann rösten Sie zwei dicke Scheiben adeligen (also mindestens „von“ gestern) und in kleine Stücke zerrissenen Bauernbrots sowie ein paar dünnere Schinkenspeck-Scheiben knusprig.


Dann darf diese deliziöse Kombination mit Schnittlauch angerichtet und verspeist werden. Als wundersamer Verdauer dieser Mahlzeit bietet sich ein Köm vom Stamm „Mann un Fru“ an. Ein Bier oder ein passendes alkoholfreies Getränk tun es natürlich auch. In diesem Sinne: Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Februar zeigt ein Gericht von Doris Burneleit, Küchenchefin in der "Trattoria Paparazzi" in Berlin: Pasta Casarecce | Lammfilet | Artischocken | Kräuter

Diese  Kolumne erschien am 1.2.2023 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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