Geschmackssache: Max is(s)t eisheilig…

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Max' Kulinarische Kolumne - Eis selbst kreiert und zubereitet

Vor allem die Kleingärtner unter Ihnen dürften die Wetterlage diese Woche besonders kritisch beäugen. Die sogenannten Eisheiligen sind zu Gange und gehen den Frühlingsblühern oftmals ganz schön an die Wäsche. Die Menschen im Nordosten selbst juckt das natürlich wenig. Denn für sie sind solche Temperaturen höchstens „maikühl“. Die diesbezüglichen Weicheier wohnen südlich von Grabow, also dort, wo für den Mecklenburger Sachsen anfängt.


Was aber die meisten zwischen Arkona und dem Fichtelberg, oder von Flensburg bis zum Bodensee,  verbindet, ist die Vorliebe für Eis in allen Varianten. Und ich biete Ihnen schließlich hier keinen  Wetterbericht, sondern Anregungen, sich als Hobbykoch zu betätigen. Also ran an das Eis, das man sich in Zeiten aufenthaltstechnischer Vorgaben und Beschränkungen ohne großen Aufwand auch zu Hause zubereiten kann. Obwohl ich esstechnisch kein „Süßhahn“ bin, ist mir das Halbgefrorene noch gut in Erinnerung, das früher in Gaststätten meist in drei Farbschichten (rosa, weiß/gelb, hellbraun) serviert wurde.

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Machen Sie dieses Parfait, wie es neudeutsch heißt, doch mal nach. Dazu schlagen Sie einen halben Liter Schlagahne schön steif und heben sie dann nach und nach unter vier Eigelb. Die haben Sie mit etwas kräftigem Kaffee warm (etwa 80 Grad) auf- und dann über Eiswasser wieder kaltgeschlagen.  Diese Masse teilen Sie in drei gleiche Portionen und vermischen diese jeweils mit Staubzucker und zwei Teelöffeln Kakao, vier Esslöffeln Erdbeermark oder anderem Fruchtmark Ihrer Wahl, sowie zwei Teelöffeln Vanillinzucker und drei geriebenen Mandeln.


Alle drei Varianten werden nun in eine Gefrierschale gefüllt und breit gestrichen. Dabei sollten Sie jeweils eine Schicht kurz anfrieren lassen, bevor sie alle drei zusammenfügen, weiter anfrieren, dann stürzen und in Portionen schneiden. In meiner virtuellen Rezeptsammlung finden Sie noch detailliertere Angaben zum Eismachen und natürlich eine stattliche Sammlung weiterer eiskalter Ideen für ein deliziöses Dessert, oder einfach mal eine schmackhafte Abkühlung zwischendurch.


Genauso einfach ist es, sein eigenes Eis am Stiel herzustellen. Da können Sie sich geschmackstechnisch voll austoben und auch den Mann oder die Kinder mit ranlassen. Mit zwei Esslöffeln Zucker, etwa 200 Gramm Joghurt und 150 Gramm Fruchtmark, etwa Blau- oder Erdbeeren, kriegen Sie das locker hin. Den Zucker kurz karamellisieren, dann das nicht zu fein pürierte Fruchtmark dazugeben und schließlich mit dem Joghurt vermischen. Rein in Förmchen Ihrer Wahl, leicht anfrieren und mit einem Stiel versehen.


Ähnliches geht auch mit löslichem Kaffee. Davon werden zehn Gramm in 400 Milliliter erhitzter Milch aufgelöst. Diese Mischung wird abgekühlt und mit einer Masse aus vier Eigelb (auch mit Kaffee aufgeschlagen) und 400 Gramm Schlagsahne vermählt. Dekoriert kann das Innenleben dieses Eis am Stiel mit grob gemahlenen Kaffeebohnen.


Auf diese Weise können Sie nicht nur den eventuellen eisheiligen Temperaturen ein Schnippchen schlagen, sondern sich schon ein Stück geschmacklichen Sommer in Haus zaubern. Abstand halten brauchen Sie auch nicht. Und wenn am Freitag die „kalte Sophie“ abgedankt hat, zieht sowieso wieder Wärme im Land ein. Das sind doch gute Aussichten, oder…

Diese Kolumne ist am 13. Mai 2020 in der Schweriner Volkszeitung erschienen.

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