Geschmackssache: Max is(s)t cool …

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Wrap-Variationen

Merken Sie gelegentlich, dass sich die Begriffe auch im kulinarischen Bereich ziemlich verändert haben. Ein Glück nur, dass sich in dieser Beziehung der Gender-Wahn (noch) nicht ausgebreitet hat. Außer "diversen" Brötchen fallen mir jedenfalls auf die Schnelle keine geschlechtsspezifischen Bezeichnungen ein, die man zubereiten kann. Trotzdem muss man(n) wohl auch ein wenig mit dem kulinarisch-sprachlichen Zeitgeist gehen.


So geht es mir beispielsweise mit Wraps. Die würde ich landläufig mit „gefüllte Pfannkuchen“ übersetzen. Nicht zu verwechseln mit Puffern. Die hatte ich Ihnen vor Wochenfrist auf den Gaumen gelegt. Eine coole Socke wie ich nun mal bin, kreiere ich Wraps als gefüllte GeschMAXtüten. Die kommen bei Gästen gut an und man kann sich bei den Füllungen geschmacklich-kombinatorisch richtig austoben. Das Grundrezept für diese speziellen Pfannkuchen ist denkbar einfach. 

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Für acht solcher „Tüten“ verarbeiten Sie 200 Gramm Weizenmehl mit 150 Millilitern Wasser, einem Teelöffel Backpulver und einem halben Teelöffel Salz zu einem glatten Teig. Den lassen Sie eine Viertelstunde ruhen, teilen ihn sodann in gleiche Portionen, die Sie auf einer bemehlten Fläche etwa einen guten Millimeter dünn ausrollen. Diese Fladen werden nun in wenig Öl von beiden Seiten nicht zu dunkel gebacken. Damit die nun auch weich bleiben, werden sie in ein befeuchtetes Geschirrtuch gestapelt und können darin auch im Ofen warmgehalten werden. Gern können Sie die Dinger auch in der Vollkorn-Variante herstellen und darin sogar Gewürze wie Chiliflocken „verstecken“.


Die eigentliche Würze aber ergeben wohl die Füllungen. Die dürfen natürlich nicht zu flüssig, dafür umso variantenreicher sein. So ganz mein Geschmack ist diesbezüglich eine Spielart von Chili con Carne. Dazu dünsten Sie zunächst feine Zwiebelwürfel in Öl an und geben Hackfleisch Halb und Halb dazu. Mittenmang kommen darunter noch eine geraspelte Karotte, ein kleines Stückchen Sellerie, ein reichlicher Klecks Tomatenmark und ein paar klein geschnittenen Chilis mit oder ohne Kerne. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver. Final werden Petersilie, Rosmarin und/oder Thymian sowie rote Kidneybohnen untergejubelt und alles fein eingeköchelt.


Als Gemüsezusatz können Sie Gurken, Paprika und Frühlingszwiebeln in Würfelchen oder feine Ringe schneiden. Salat als Grundlage für die Füllung/den Belag mag ich nicht. Also geht es gleich an das Gemüse, darauf das Chili con Carne, etwas gewürfelter Mozzarella und alles in die warmen MAXtüten einrollen. Die kann man auch zu kleineren Portionen schräg aufschneiden und mit anderen Varianten effektvoll anrichten.


Die Palette, die ich Ihnen dafür in meiner virtuellen Rezeptothek vorstelle, wird Sie lustvoll-pikant überraschen und reicht von Frischkäse mit Schinken und Gurken-Salsa über eine hammergeile Fisch-Variation bis zu Füllungen mit Obst wie Mango oder Pfirsich. Mein cooler Rat: Schauen Sie rein, machen Sie nach und erleben Sie Geschmack, der Ihren Gaumen zum Klingen bringt. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat März zeigt ein Saiblingstatar mit Fenchel und Stangensellerie auf einem Orangen-Carpaccio

Diese  Kolumne erschien am 14.3.2024 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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