Sie können sich sicher denken, dass es kein Dessert gibt, wenn ich über Erdbeeren schreibe. Aber die beginnende Saison dieser süßen Früchtchen war Anlass für mich, zu überlegen, was man damit schmackhaft kombinieren könnte. Das soll kurz und bündig heißen, dass ich Ihnen heute Erdbeergeschmacksveredlungskombinationsvarianten (es darf geschmunzelt werden) vorstellen möchte, die meinen Gaumen entzückt haben. Was Sie daraus machen, ist Ihrer kulinarischen Kreativität geschuldet.
Recht leicht und schnell geht beispielsweise ein Salat, bei dem Sie geviertelte Erdbeeren mit kleinen Gurkenwürfeln und einem Dressing aus fein geriebenem Ingwer, Orangensaft Essig, Senf, Salz, Pfeffer, Zucker und Öl vermischen. Die Mengen bleiben Ihnen überlassen. Ausprobieren ist die Devise. Dann können Sie schon anrichten. Belegen Sie den Teller mit einem Blattsalat Ihrer Wahl und verteilen Sie die Erdbeer-Gurkenmischung darauf, belegen das Ganze mit dünnen Zwiebelringen und geben noch ein wenig von dem Dressing darüber.
Dazu gibt es fingerdicke Ciabatta-Scheiben, die mit geriebenem Käse bestreut bei 180 Grad Ober- und Unterhitze etwa fünf Minuten goldbraun gebacken werden. Ich habe es mit Endivien- und Feldsalat probiert: Ein Leckerbissen mit Suchteffekt.
Eine andere schmackhaft-passable Idee ist, wenn Sie Lachsfilet mit einem Erdbeer-Ragout vermählen. Dafür schneiden Sie die Früchte klein und vermischen sie mit feinen Schalotten- und Chilischotenringen, gehacktem Basilikum und Koriander sowie reichlich Zitronensaft, Honig, Olivenöl und würzen mit Salz und Pfeffer. Das Ganze lassen Sie eine knappe halbe Stunde ziehen. In der Zwischenzeit braten Sie stattliche Lachsfilets auf beiden Seiten etwa sieben Minuten bei mittlerer Hitze und würzen mit Salz und Pfeffer. Raus aus der Pfanne, rauf auf den Teller, mit dem Erdbeer-Ragout bekrönen und mit Kräutern bestreuen. Auch dazu passt Brot vom Stamm Ciabatta oder ein Baguette recht gut. Nicht vergessen sollten Sie dabei den Genuss von einem trockenen Rotwein.
Natürlich können Sie Erdbeersalate neben Gurken unter anderem auch aus Garnelen, grünem Spargel, Linsen und fantasievollem Dressing zubereiten. Dafür finden Sie in der Online-Version und in meiner virtuellen Rezeptothek eine Menge buntgemischter Anregungen mit geschmacklichem Gestaltungspotenzial. Dazu gehören auch Erdbeer-Ravioli mit einer verführerischen Erdbeersoße und Minz Crème Fraîche. Das ist dann ja schon fast eine Art Dessert.
Mein Verständnis von Erdbeer-Dessert ist aber eine raffinierte Kombination mit eingelegten Sardellen. Probieren Sie doch mal derartige Appetitshäppchen. Dazu werden große Erdbeeren quer halbiert und die Schnittflächen mit schwarzem Pfeffer bestreut. Sodann spießen Sie die Beeren und eine dazwischengeschobene Sardelle auf, beträufeln mit etwas Balsamico-Reduktion und bestreuen dezent mit grobem Meersalz. Alter Falter, das ist eine geile, geschmackliche Nummer. In diesem Sinn: Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausprobieren meiner Rezept-Ideen ... Mahlzeit.
Das Kolumnen-Titelfoto zeigt ein Gericht aus dem aktuellen Menü im *Sterne-Restaurant "St. Andreas" von Küchenchef Benjamin Unger im Hotel "Blauer Engel" in Aue im Erzgebirge: Spargel | Ei |Liebstöckel
Diese Kolumne erschien am 7.6.2025 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.
Hier finden Sie ein paar Vorschläge zum Weiterlesen.
