Geschmackssache: Max is(s)t aufgespießt …

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Kühles Gemüse-Fondue

Fondue hat auf meiner kulinarischen Skala einen hohen Stellenwert. Vor allem wegen der geschmacklich-kombinatorischen Kreativität für die Soßen. Die wurden von mir stets Freistil komponiert, während sich Möchtegern-Gourmets in meinem Umfeld an sauteuren Delikat-Soßen berauscht haben. Da habe ich in meiner bekannt liebenswürdigen Art nur schelmisch lächelnd mit dem Finger an meinen Kopf getippt und aus Quark, Ketchup, Senf und allerlei Gewürzen wunderbare Dips gezaubert, wie man die Soßen heute nennt. Das hatte, frei nach Wilhelm Busch, erstens den Gewinn, dass ich so hübsch bescheiden bin. Und zweitens dachten sich die Leut, der Mann ist voller Köstlichkeit. Es darf geklatscht werden …


Nun zur Sache. Klar, ich möchte Ihnen mit Fondue den Mund wässrig machen. Aber eben auf (m)eine besondere Art. Es ist ja schließlich auch noch ein paar Tage Sommer. Also muss das Fondue nicht zwingend heiß sein. Ideen dafür habe ich in einem „Hüttenzauber“-Buch gefunden. Da geht es unter anderem um kühlendes Gazpacho-Fondue. Das hat meinen Gaumen spontan gekitzelt.

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Dafür stellen Sie zunächst eine deliziöse Soße her. Die geht auch für Laien recht leicht: In eine möglichst hohe Schüssel kommt eine halbe, klein gewürfelte Gurke, etwa ein halbes Pfund Spinat, reichlich Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Basilikum, zwei, drei nicht zu große geschälte, kleingeschnittene Avocados und eine große, besser zwei Zehen Knoblauch. Dazu kommen etwa ein Dreiviertelliter Buttermilch, gut 150 Milliliter Zitronenöl (das kostet eine Mark mehr, macht aber den Geschmack aus) und ein reichlicher Esslöffel Kräuteressig. Nun schmeißen Sie einen Stabmixer an und beginnen vorsichtig, das Ganze zu einer sämigen Soße zu pürieren. Abgeschmeckt wird mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft. Auch ein wenig Zucker kann nicht schaden. Ist eben Geschmackssache. Rein in den Kühlschrank, in Schälchen oder Gläser abfüllen, aber nicht eiskalt werden lassen.


Das war, nochmal nach Wilhelm Busch, des Fondues erster Streich. Und der zweite folgt sogleich: Es müssen Spieße kreiert werden. Dafür erhitzen Sie zunächst gut vier Esslöffel Öl und zerdrücken dahinein eine stattliche Knoblauchzehe. Das Ganze dünsten Sie bei geringer Hitze und würzen nach Geschmack. Beiseitestellen. Dann werden eine schlanke Salatgurke und vier kleinere Zucchini (gelb und/oder grün) in fingerdicke Scheiben geschnitten. Außerdem werden Toastbrotscheiben in wenig Öl goldgelb gebraten, mit dem Knoblauchöl eingepinselt und in Würfel geschnitten. Aus allem „bauen“ Sie nun, wahlweise auch mit ein paar Garnelen, mit Holzspießen eine Art Gemüse-Schaschlik.


Dann werden die Spieße in die Gazpacho getunkt, die sie noch mit Kresse bestreut haben. Damit können Sie auch Besuch geschmacklich überzeugen. Ein gutes Glas Wein tut ein Übriges für stimmigen Genuss. Dass man dazu auch noch ein kleines Steak verdrücken kann, verrate ich ebenso im Vertrauen wie den Hinweis, dass es in meiner Rezeptothek noch ein kühles Gorgonzola-Fondue gibt. Mahlzeit.

Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat August zeigt ein Gericht  aus dem Menü von Ralf Haug, Küchenchef im Restaurant "freustil" in Binz: Spitzkohl | Walnuss | Apfelessig.

Diese  Kolumne erschien am 16.8.2023 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

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