Schwerin. Erklärtes Ziel von fünf jungen Frauen und sieben jungen Männern war es, ein Ticket für die Landesmeisterschaften in den gastgewerblichen Berufen im März in Stralsund zu erhalten. Die Teilnehmer an der 25. Regionalen Jugendmeisterschaft im Schweriner Hotel Arte stammen aus den DEHOGA-Regionalverbänden Schwerin, Wismar und Klützer Winkel.
Die angehenden Köchinnen und Köche, Restaurant- bzw. Hotelfachfrauen und -männer wurden so einer ersten Überprüfung ihrer Leistungen als Auszubildende unterzogen. Und die Aufgaben, die ihnen gestellt wurden, hatten es in sich. Den KöchInnen oblag die Aufgabe, nach gewissen Vorgaben an Zutaten ein 4-Gang-Menü zu zaubern, das sowohl die strenge aus Profiköchen bestehende Jury als auch die Gäste der Jugendmeisterschaften überzeugen musste.
Und die Restaurant- und Hotelfachleute hatten ein umfangreiches Programm an Theorie und Praxis zu absolvieren. Sie wurden vom IHK-Team aus Schwerin unter Leitung von Susanne Schulz sozusagen auf Herz und Nieren geprüft, um die Besten ihrer Berufsgruppe ermitteln, die den Kammerbezirk würdig vertreten.
Sie mussten nicht nur tranchieren, filetieren und flambieren, englischen und französischen Service oder die Zubereitung von Mixgetränken am Tisch beherrschen. Getestet wurden auch Kenntnisse und Fertigkeiten im Serviettenfalten, Tische eindecken oder das Schreiben einer Bankettmappe, Warenerkennung von immerhin 20 Teilen und das Führen eines Verkaufsgesprächs.
Die Küchenmannschaft musste sich der Aufgabe der Entwicklung eines saisonalen 4-Gang-Menüs für den Monat Mai stellen und natürlich auch die geeigneten korrespondierenden Getränke empfehlen. Wichtigste und schweißtreibendste Arbeit aber war das Menü für die Gäste der Jugendmeisterschaft, die vom DEHOGA-Regionalverband Schwerin unter Leitung von Jugendarbeits-Vorstand Christoph Gerlach, Betriebsleiter im Schweriner Weinhaus Wöhler, zusammen mit dem IHK-Team organisiert und durchgeführt wurde.
Man kann es vorwegnehmen: Der Service hat gute Arbeit geleistet, das Restaurant anspruchsvoll eingedeckt und die Gäste aufmerksam bewirtet. Auch die fünf aus bestimmten Grundzutaten zusammengestellten Menü-Varianten, bestehend aus Vorspeise, Vorsuppe, Hauptgang und Dessert, fanden Anerkennung bei Jury und Gästen. Dass dabei noch nicht alles perfekt war, liegt in der Natur der Sache. „Die Teilnehmer sind jung und haben noch ausreichend Entwicklungsmöglichkeiten“, erklärt Susanne Schulz.
Koch-Azubi Daniela Melody Garcia Herrera vom Restaurant „Zur Seebrücke“ in Boltenhagen gestand: „Ich war mächtig aufgeregt und habe wohl auch einen Griff zu viel in den Salztopf gewagt.“ Stimmt, die von ihr zubereiteten Macaire-Kartoffeln waren recht deftig gesalzen und auch die Möhren und der Blumenkohl hätten eine optimalere Garstufe vertragen. „Das ist eben Lehrgeld und eine besondere Erfahrung“, meinte die junge Spanierin.
Trotzdem gab es bei der Siegerehrung nur lachende Gesichter. Jeweils die drei Besten ihrer Berufsgruppen werden Ende März nach Stralsund reisen und sich dort mit den Siegern aus den beiden anderen IHK-Kammerbezirken messen.
Bester Koch aus dem Nordwesten wurde Ivan Pavlovic aus Ganzlin. Der Kroate kochte übrigens unter den kritischen Augen seines Küchenchefs, der ihm eine reife Leistung bescheinigte und der Hoffnung Ausdruck verlieh, dass der junge Mann einmal ein kreativer Koch wird.
Kritisch merkte Organisationschef Christoph Gerlach an, dass man sich für derartige Wettbewerbe künftig wieder mehr Teilnehmer wünsche und die Zahl der Auszubildenden in den gastgewerblichen Berufen wieder steigen möge. Nur so könne man dem Anspruch als deutsches Urlaubsland Nr. 1 langfristig gerecht werden.
Dieser Beitrag erschien am 28. Februar 2017 in der Scvhweriner Volkszeitung.