Dorfkirche Kavelstorf

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Dorfkirche Kavelstorf

Dorfkirche Kavelstorf

Zur Kavelstorfer Kirche 3 - 18196 Kavelstorf
Standort: 54°0'20.25"N 12°11'24.55"E

Erbaut ab Mitte 13. Jahrhundert - Gotik

Der Bau der Kirche wird in die Zeit um 1225 oder früher gelegt. Ein weiterer Kirchenbau in Vorpommern, die Dorfkirche Benz auf Usedom, weist ähnliche äußere Baudenkmale auf wie die Kavelstorfer Dorfkirche. Da die Christianisierung von Westen nach Osten vordrang, liegt die Vermutung nahe, dass die Kavelstorfer Kirche älter ist. (Quellen: Dorfkirche Kavelstorf und Wikipedia)

Das Gebäude wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts von westfälischen Siedlern unter Verwendung von Backstein, überwiegend in Feldstein, sowohl als Sakral- als auch als Schutzgebäude begonnen. Der längsrechteckige Chor ist eingezogen; die Sakristei an der Nordseite steht über einem quadratischen Grundriss. Anschließend wurden das kurze, einjochige Schiff und der mächtige quadratische Westturm errichtet.


Die drei Chorwände sind durch paarweise angeordnete, rundbogige Fenster gegliedert, die des Schiffes durch je eine gestaffelte, spitzbogige Dreifenstergruppe. Die ehemalige rundbogige Priesterpforte in der Südwand des Chores, mit einer Rundstabarchivolte über Konsolen, wurde zugemauert.


Ursprünglich befand sich an jeder Seite des Turmes ein spitzbogiges Portal; das südliche ist mit einem Kleeblattbogen verziert, das westliche wurde bei der Renovierung im Jahr 1875 erneuert. Die Turmhalle ist flach gedeckt, sie öffnet sich mit einem weiten Spitzbogen zum Schiff hin. Im Chor und im Schiff ruht je ein Domikalgewölbe auf Kopfkonsolen und Bandrippen. Die Scheitelrippen im Chor sind als Kreuz ausgebildet. Die Diagonalrippen besitzen ein Rundstabprofil. In der Südwestecke der kuppelgewölbten Sakristei ist eine große Piscina erhalten.


Die Gewölbe sind mit Ornamenten ausgemalt, an der Ostwand sind figürliche Malereien aus dem dritten Viertel des 13. Jahrhunderts erhalten. Sie zeigen die Auferstehung und die Himmelfahrt Christi, sowie die Höllenfahrt Christi. Auffällig ist die karikaturähnliche Darstellung einer Figur im Triumphbogen, die mit „Yk bin en prebeke“ (Ich bin ein Pächter) beschriftet ist. Sie wird mit einem Pächterstreit in Kavelstorf in Verbindung gebracht.

Der Turm ist so breit wie das Schiff. Das zweite Geschoss des Turmes geht über Eckabschrägungen in ein achteckiges Obergeschoss über, das mit einem schlichten Helm bekrönt ist. Der Helm und auch der Chorgiebel wurden nach einer Inschrift 1791 erneuert.


Der Glockenstuhl stammt aus dem Jahr 1403, in dem rüher drei Glocken hingen. Zwei wurden im Zweiten Weltkrieg für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Nur die mittelalterliche, 1.800 Kilogramm schwere Glocke aus dem 14. Jahrhundert blieb erhalten. Seit November 2011 hatte die kein Geläut mehr, nachdem in der alten Glocke ein Haarriss in der Krone festgestellt worden war. 2015 wurden in Karlsruhe zwei neue Glocken gegossen. Die Kosten dafür wurden vor allem aus Spendengeldern bezahlt. Die mittelalterliche Glocke soll nur zu besonderen Anlässen erklingen.

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Die neugotische Ausstattung stammt überwiegend von 1875.


Weitere Details auf einen Blick: Das ehemalige Altarblatt zeigt Christus im Garten Gethsemane, es wurde 1876 von Carl Andreae gemalt | Die beiden reich mit Wappen beschnitzten Epitaphe wurden 1694 für Otto von Vietingshoff und Claus von Örtzen angefertigt | Die Grabplatte des Ehepaares Adam Kossebade und Elisabeth von Preen ist mit Relieffiguren verziert, Adam Kossebade starb 1589 | Der Grabstein für W. Rütze († 1347) zeigt die Ritzzeichnung eines Ritters | Der Grabstein für N. Redemile stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts | Der Grabstein für C. Kort wurde nach seinem Tod im Jahr 1780 angefertigt | Die Glocke wurde im 15. Jahrhundert gegossen | Zwei Kelche und Patenen aus vergoldetem Silber wurden im 15. Jahrhundert geschaffen | Weitere vergoldete Messkelche und Patenen aus Silber sind aus dem 18. Jahrhundert und aus der Zeit um 1860 | Die Dose aus Silber wurde in der Zeit um 1700 gefertigt | Die Taufschale aus Messing ist eine Arbeit aus der Zeit um 1685.

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