Hotel Am Bühl Eibenstock: Markantes Blau inmitten von Grün

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Hotel "Am Bühl"

Am Bühl 1 - 08309 Eibenstock
www.hotel-blaues-wunder.de 

Kleines Haus am Wald. Mitnichten. Das Hotel Am Bühl in Eibenstock im Erzgebirge ist alles andere als klein. Und die Fassade des Hauses zieht in kräftigem Blau weithin sichtbar den Blick an. Das stattliche Haus liegt unmittelbar an der größten Trinkwassertalsperre Sachsens und wirbt mit dem Slogan "Außen blau, innen Wunder". Das sollte einem nicht zu denken geben, denn hier gibt's schon eine Menge zu erleben. Vor allem Familien finden in dem Hotel mit der weiten Aussicht ins Erzgebirge beste Bedingungen für einen abwechslungsreichen, naturnahen Urlaub.

Immerhin mit 129 Zimmern und einer Panorama-Suite wartet das von Sabine Silbersack geleitete Haus auf. Die Geschäftsführerin erläutert: "Wir bieten Doppel- und Familienzimmer sowie Appartements mit Babyausstattung an, die nach dem sogenannten 2-Raumkonzept gestaltet und größtenteils mit Zwischentüren für Wohn- und Schlafräume versehen sind. Auch die Familienzimmer verfügen alle über eine Verbindungstür. Ganz unserem Anspruch als familienfreundliches Hotel sind alle Räume als Nichtraucherzimmer ausgewiesen."

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Die verfügen über eine individuelle Einrichtung mit allem Komfort modernen Wohnens. Darüber hinaus weist jede der sieben Hotel-Etagen eine ganz eigene gestalterische Linie mit markanten farblichen Details und Signets auf. Die Räume sind in warmen Pastelltönen gehalten, die mit der zweckmäßig-modernen Einrichtung gut harmonieren.

Zum Entspannen und für aktive Erholung stehen ein Fitnessraum, eine Sauna sowie eine Microbowl-Anlage zur Verfügung. Die Hausgäste haben außerdem einen direkten Zugang zur Badelandschaft und den Saunen der unmittelbar angrenzenden Badegärten Eibenstock. Damit die Kleinen auch beaufsichtigt spielen können, wurde ein Kinderhort eingerichtet, so dass die Eltern ihre Kinder dort stundenweise abgeben und selbst eine unbeschwerte Zeit der Muße verbringen können. Mehr noch, das Haus verfügt auch über eine  spezielle Babyküche.

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Zur Gastronomie des Hauses gehören das sogenannte Marktrestaurant mit der Kräuterstube, das Panoramarestaurant Glashaus, der Bankettsaal für etwa 250 Gäste, die Bistro-Bar und die einem erzgebirgischen Bergwerk nachempfundene Steigerstube. Darüber hinaus laden in den Sommermonaten die großzügige Restaurant-Terrasse und ein Grillplatz am Teich zum Verweilen und Genießen ein. Allein die Aussicht auf die herrliche Natur des Erzgebirges ist jede  Stunde wert, die man auf der Terrasse verbringt. Und jeden Samstag lädt die Bistro-Bar zum Tanz ein.

Während das Restaurant eher rustikal, aber nicht ohne Charme eingerichtet ist, besticht das fast futuristisch anmutende Panoramarestaurant mit klaren, eleganten Linien. Hier sitzt man im besten Sinne des Wortes im Glashaus. Ich kann mir gut den Reiz vorstellen, in diesem Restaurant am Abend auf verschiedenen Ebenen sitzend ein Menü einzunehmen und bei einem guten Glas Wein auf die Lichter des Erzgebirges zu schauen.

Für die Küche zeichnet der noch junge Daniel Deichgräber verantwortlich, der bereits im Hotel gelernt und nach Lehr- und Wanderjahren unter anderem in der Schweiz wieder ins Erzgebirge gefunden und nach seiner Zeit als Souschef später als Küchenchef das Zepter übernommen hat. Er bietet den Gästen eine abwechslungsreiche Küche mit regionalen, aber auch internationalen Speisen, die vor allem auf die Jahreszeit, aber auch thematisch ausgerichtet sind. Der Küchenchef erläutert: "Wir sind im Erzgebirge. Da liegt es nahe, sich diesem Thema auch kulinarisch zu nähern. Wir verwandeln mit neuen geschmacklich-kompositorischen Akzenten die frühere sogenannte Armeleute-Gerichte in anspruchsvolle Gerichte und Menüs, die auch Feinschmeckern einen trefflichen Gaumenschmaus bereiten."

So finden die erzgebirgischen Klassiker wie Sauerbraten und Klöße ebenso Eingang auf die Karte des Hauses wie Wildgerichte in vielen  Variationen. Deichgräber und seine Mitarbeiter haben in dieser Hinsicht ein gutes geschmackliches Gespür, was den Gästen mundet. Er kombiniert beispielsweise heimisches Wild mit Kürbis. Dazu gehören delikate Kürbissüppchen mit Wild-Klößchen ebenso wie Rotwildbraten in Steinpilzsoße, Hirschrückensteak an Kürbisragout, Rehrücken-Medaillons, Wildgulasch und Rehgeschnetzeltes mit Trauben, Nüssen und Quark-Nocken an Kürbissoße. Als gebürtigen Erzgebirger macht mir in diesem Zusammenhang auch sympathisch, dass auf der Karte die Soße eben nicht Sauce genannt wird. Die Einheimischen bezeichnen die nämlich sogar ziemlich traditionell mit "Brie", was wohl von Brühe abgeleitet ist... Ob man dazu kalifornischen Rotwein empfehlen muss, sei einmal dahingestellt. Sachsen hat auch in dieser Hinsicht einiges zu bieten, was bestens mit solchen Speisen korrespondiert.

Kulinarische Fantasie beweist Deichgräber auch mit seinen international ausgerichteten Themen-Angeboten. So stand aktuell die französische Küche im Angebot. Da fehlte ein mit Pernod verfeinertes Schneckenrahmsüppchen mit Blätterteigstange ebenso nicht wie verschieden kombinierte Ratatouillegemüse, in Rotwein geschmorte Maispoularde, oder Rinderfiletwürfel in Pommery Senfsauce (hier passt der Ausdruck Soße wahrlich nicht) und provenzialischen Kartoffeln. Mir aber hat es das in Butter gebratene Kalbsbries angetan, das Deichgräber mit bunten Balsamico-Linsen, geschmortem Chicorée mit Honig kombiniert. Das ist schon mutig in dieser Gegend.

Wer allerdings gut zubereitete erzgebirgische Kuttelflecke, also verarbeiteten Pansen, nicht scheut, der wird dem Kalbsbries einen Hochgenuss abgewinnen können. Und wer dann noch Lust auf vollendeten Nachgeschmack hat, dem sei ein Duett von braunem und weißem Schokoladenmousse mit Fruchtspiegel und süßen Beerenfrüchten ans Herz gelegt. Dass das noch obendrein nahezu unschlagbar preislich günstig ist, will ich nicht unerwähnt lassen.

Was der junge Küchenchef über seine Kochphilosophie offenbart, kann man in  dem Interview nachlesen, das ich mit ihm geführt habe.


Eine Spezialität der Küche sind auch die durchweg hausgemachten Teigwaren aller Couleur. Da bleiben von Tagliatelle über Ravioli und Pappardelle bis zu Maultaschen keine Wünsche offen. Nicht zu vergessen die saisonalen regionalen Spezialitäten wie fangfrische Karpfen oder im Januar jeden Jahres die Best-of-Gerichte aller Sonderkarten des vergangenen Jahres. Nicht zu vergessen, dass die Hotelgäste im Rahmen der Halbpension täglich aus einem reichhaltigen regional und vielseitig international ausgerichteten Themenbuffet auswählen können.

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Über die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten im "Blauen Wunder" hinaus gibt es natürlich eine Menge entdeckungswerte Sehenswürdigkeiten. Das kann im Rahmen vom Hotel organisierten  Wanderausflügen erfolgen, aber allein "auf die Socken" machen, oder Gegend im doppeldeutigem Sinne er"fahren". Die Stickerei- und Bergstadt Eibenstock, auf diesen Titel legt man im Ort schon viele Wert, wartet mit einem Stickereimuseum, der neoromanischen Kirche, der Nachbildung der kursächsischen Postsäule von 1727 sowie dem restaurierten königlich-sächsischen Stationsstein auf. Für aktive sportliche Betätigung sorgen hier außerdem die Hallen-Minigolfanlage und die Allwetter-Bobbahn.

Zu einem Ausflug laden darüber hinaus die Eibenstocker Ortsteile Carlsfeld, Weitersglashütte und Blauenthal sowie ein Aufstieg auf den unweit gelegenen Auersberg ein, bei dem man bei günstigem Wetter sogar das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig  erspähen, respektive erahnen kann. Einen Besuch wert ist auch meine Geburtsstadt Aue, die leider keine Kreisstadt mehr ist, aber Beschaulichkeit und einige Attraktionen wie den Tierpark und das Stadion des von mir so verehrten FC Erzgebirge Aue bietet. Empfehlenswert sind auch die nahe Bergstadt Schneeberg, Johanngeorgenstadt nahe der tschechischen Grenze und Morgenröthe-Rautenkranz mit der Deutschen Raumfahrtaustellung. Man merke: Dort wurde der erste deutsche Kosmonaut, Siegmund Jähn, geboren. Und wer es mit dem Prozenten hat, für den ist ein Besuch in der Brauereigemeinde Wernesgrün oder dem 1. Sächsischen Spirituosenmuseum in Lauter sehr empfohlen. Inklusive Verkostung, versteht sich...

Kurz und gut: Das Blaue Wunder in Eibenstock ist immer und zu allen Jahreszeiten eine Reise wert. Man trifft dort auf angenehme erzgebirgische Gastfreundschaft und eine breite Palette von Gaumen- und Freizeitfreuden.

Wenn ich etwas kritisieren darf, dann ist das die Website des Hotels. Daraus ist in Struktur, Aufmachung und redaktioneller Betreuung viel mehr zu machen. Man hangelt sich durch eine Vielzahl von Informationen, die nicht optimal aufbereitet und strukturiert sind. Das geht besser. Der Gast in spe liebt es kurz und prägnant, aber vor allem übersichtlich.

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