Geschmackssache: Max is(s)t grenzwertig…

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Max' Kulinarische Kolumne - Pikantes Brot mit Linsenbuletten

Wer meine Kolumnen regelmäßig liest, weiß, dass ich um keine Pointe verlegen bin und auch oft grenzwertig esse. Letzteres soll heißen: Ich schaue öfters über den kulinarischen Gartenzaun und  lasse mich geschmacklich-kombinatorisch inspirieren. Diesmal geht es wieder nach Brandenburg, das mein kochender Freund Torsten Kleinschmidt in einem Büchlein mit tollen Rezepten vorstellt.


Beginnen wir mit einem pikanten Brot. Dazu lösen Sie 20 Gramm Hefe in 150 Milliliter Wasser auf und mischen das mit 250 Gramm Mehl, einem halben Teelöffel Salz und drei Esslöffeln Olivenöl sowie kleingehackten mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Oregano oder Basilikum. Die können Sie auch im Garten oder auf dem Balkon gedeihen lassen. Außerdem kommen noch 50 Gramm Biertreber rein. Den hat Ihr Kneiper sicher nicht vorrätig, er ist aber im Handel zu erwerben, oder mit zusätzlichem Mehl gleicher Menge zu ersetzen.

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Das Ganze wird mit dem Knethaken im Mixer verwirkt, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst. Dann zudecken und eine gute halbe Stunde bei erhöhter Zimmertemperatur um die 30 Grad gehen lassen. Jetzt wir der Teig mit der Hand tüchtig geknetet und einen Zentimeter dick auf einem Backblech ausgerollt. Ich gehe die Sache kreativ an und steche den Teig in runden Formen von ungefähr zehn Zentimetern aus, trenne sie aber nicht völlig. Der Rest wird nach dem Backen würziger Knabberkram.


In den Teig werden kleine Löcher ein-, aber nicht durchgedrückt. Nun hat er nochmals eine Viertelstunde Zeit für ein Nickerchen und wird schließlich mit vier bis fünf Esslöffeln Olivenöl beträufelt oder eingepinselt. In die Vertiefungen kommen klein geschnittene Oliven und/oder getrocknete Tomaten. Dann bei gut 170 Grad Umluft backen. Lauwarm auf den Tisch bringen. Fertsch.


Dazu können Sie Linsenbuletten zubereiten, die aus einem Mix von 125 Gramm gekochten, pürierten Linsen, einer bis x fein gehackten Knoblauchzehe(n), feinen Paprikawürfeln, zwei Eiern, 100 Gramm Haferflocken und weiteren 125 Gramm gekochter Linsen hergestellt und nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Kurkuma und Kreuzkümmel gewürzt werden. Ich erlaube mir aber, die Haferflocken mit der doppelten Menge Hack halb und halb zu ersetzen. Flache Buletten formen und in Öl goldgelb braten.


Zu Brot und Buletten kann man eine Freistil-Creme aus je 100 Gramm Ziegenfrischkäse und Schmand herstellen, der mit frischen Kräutern wie Schnittlauch und Petersilie vermengt wird. Die mundet in Kombination mit dem Brot vorzüglich, konnte ich erleben. Als zusätzlicher cremiger Geschmack bietet sich auch eine Baerbock-, pardon: Bärlauch-Rucola-Soße an. Wie die „geht“, verrate ich Ihnen in meiner virtuellen Rezeptothek.


Ersatzweise kann die grüne Soße natürlich auch aus Spinatblättern, Feldsalat oder Wildkräutern hergestellt werden. Sie sollten sich aber beeilen, sich mit frisch-grünen Bestandteilen für Ihre Küche zu bevorraten. Denn schon bald, da kommt der Herbst und es ist ungewiss, ob dann noch grün ist, wo grün drauf steht oder vielleicht (nicht nur kulinarisch) Schluss mit lustig is(s)t…

Diese Kolumne erschien am 22.4.2021 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung, der Neuen Osnabrücker Zeitung, sowie dem Beig-Verlag Pinneberg und Ausgaben des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages.

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