Geschmackssache: Max is(s)t witzig…

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Max' Kulinarische Kolumne - Möhren-Variationen

Witze gibt es wie Sand am Meer. Manche mit tollen Pointen. Manche platt nach dem Motto: „Witz, komm raus, du bist umzingelt.“ Und es gab und gibt auch Themen-Witze. Wer kennt nicht die Kalauer vom „Sender Jerewan“, oder die „Häschen-Witze“, die Anfang der 1970er Jahre aufkamen. Warum letztere Show-Dinos wie Rudi Carrell und Dieter Hallervorden als Untergang deutschen Humor-Niveaus bezeichnet haben, bleibt mir ein Rätsel. Ich kenne auch von denen unterirdische Pointen, über die jedes Häschen nur milde lächelt und schelmisch fragt: „Hattu Möhrchen…“


Richtig, heute soll es um die orangen Dinger gehen, die neudeutsch auch als Karotten durchgehen. Die habe ich früher roh und in Zucker getaucht geschnurpst. Heute ist mein Möhren-Geschmack subtiler. Wegen der geschmacklichen Pointen stelle ich Ihnen gleich drei Variationen vor. Zum einen gibt‘s den Karottenkuchen. Der stammt vom Philipp Wolter aus dem Restaurant Phoenix im Düsseldorfer Dreischeibenhaus.

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Dafür werden etwa 350 Gramm geriebene Möhren mit einem halben Pfund Mehl, einem Teelöffel Backpulver und 50 Gramm Mandelgrieß vermischt. Dann werden zwei Eier getrennt, das Eiweiß mit 100 Gramm Zucker aufgeschlagen, das Eigelb mit 200 Gramm brauner Butter vermischt. Dann Eiweiß und Eigelb unter die Karottenmasse heben, in eine Form geben und bei 180 Grad etwa 20 Minuten backen. Diesen Kuchen kann man als Beigabe für Fleisch wie Lamm servieren. Schmeckt köstlich.


Auch Möhren-Muffins dürften ihre Anhänger finden. Dazu werden 125 Gramm Butter, Zucker und ein Päckchen Vanillezucker schaumig gerührt und nach und nach drei Eier untergerührt. Hinzu kommen ein knappes Päckchen Backpulver, 200 Gramm Mehl und 100 Gramm gemahlene Mandeln sowie sechs Esslöffel Milch und 250 Gramm geraspelte Möhren. Gut vermischen und diese Masse in mit  Papier-Backförmchen auslegte Muffin-Formen füllen. Alles bei 150 Grad Umluft eine knappe halbe Stunde backen, danach auskühlen lassen. Das Ganze kann man mit Möhrchen dekorieren, die man aus Marzipan geformt und mit Lebensmittelfarbe eingefärbt hat.


Eine schmackhafte Beilage sind Möhrenspaghetti. Dafür werden Möhren längs in dünne Scheiben und diese in sehr dünne Streifen geschnitten. Außerdem werden Sellerie in feine Ringe geschnitten und Ingwer geschält und fein gehackt. Der Sellerie wird mit Öl und Wasser kurz gedünstet. Dazu kommen nun die Möhren, Ingwer, Weißwein und Salz. Alles zugedeckt zehn  Minuten köcheln lassen. Sodann werden gemahlene Haselnüsse in Butter geröstet, mit etwas Gemüsebrühe und Orangensaft abgelöscht, mit Mascarpone unterzogen und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Angerichtet wird das Gemüse mit der Soße und Haselnussscheiben.


Mir würde das alles trefflich schmecken. Da kann auch Didi mit seinem „Palim, Palim“ und den Pommes frites in der Flasche nicht mithalten. Der Witz ist ja nicht mal auf seinem Mist gewachsen. Denn die Grundlage für diesen Sketch hat er wohl von einem bekannten DDR-Entertainer erhalten, den er mit schlappen 500 Mark „abgespeist“ hat. Mein Häschen-Witz lautet demzufolge so: Häschen zu Hallervorden: „Hattu Gag?“ Hallervorden: „Nein.“ Häschen: „Muttu Quermann fragen, und eine Flasche mitbringen…“

Diese Kolumne erschien am 11. Juli 2018 in der Schweriner Volkszeitung.

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