Geschmackssache: Max is(s)t sooo süß…

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Max' Kulinarische Kolumne - Rumkugeln, Kekse, Konfitüre...

Bisher habe ich mich kulinarisch gesehen eher deftig präsentiert. Nun wird es Zeit, dass Sie auch einmal Max‘ süße Seite kennenlernen. Obwohl ich zugeben muss, dass sich meine diesbezüglichen Gelüste weitestgehend auf den Heißhunger nach einer Tafel Bitterschokolade mit Nuss beschränken. Die ist aber dann 1-2-3 „w“ wie „weg“. Und auch dem Sonntagskuchen der Schwiegermutter erliege ich meist. Dann ist aber schon Schicht im süßen Schacht. Es sei denn, das finale Dessert bei einem guten Menü lacht mich noch an. Das haue ich dann nach dem Motto „Einer geht noch…“ mutig weg. 


In süßer Mission kann man mich aber beispielsweise in Sachen Rumkugeln erwischen. Die haben erstens den Vorzug von köstlicher Nervennahrung und zweitens den durchaus gewünschten Nebeneffekt hochprozentigen Genusses. Soll heißen, dass der Rum nicht nur in die Kugeln, sondern auch in die Birne des Produzenten wandern kann. Aber nur ein „wönziger Schlock“. Für die kleinen Dinger erwärmt man in einem Wasserbad etwa 400 Gramm Bitter- oder Halbbitterschokolade, bis sie flüssig wird. Dann kommen darin ein guter Esslöffel Kakao, fünf Esslöffel Rum (immer schön kosten, ob das Getränk keinen „Stich“ hat) und 250 Gramm gemahlene Haselnüsse.

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Alles gut verrühren, leicht abkühlen, aber nicht hart werden lassen. Dann werden je 125 Gramm  weiche Butter und Puderzucker glatt verrührt und unter die zähflüssige Schokoladenmasse gemischt. Nun müssen die Hände ihre Kunstfertigkeit beweisen: Die Masse zu kleinen Kugeln formen, die sodann in  Schokostreuseln gewälzt werden. Fertsch, wie die Berliner oder die Ausländer südlich von Grabow sagen. Rumkugeln kaltstellen, hart werden lassen und sich dann ganz nach Laune die Kugel geben. Schmeckt sogar Max.


Auch Kekse haben ihre Reize, zumal man damit auch seine Kreativität austoben kann. Geht ganz leicht: 200 Gramm Mehl mit 175 Gramm Butter, 75 Gramm Staubzucker, einer Packung Vanillezucker und zwei Eigelb mischen, verkneten und eine gute halbe Stunde dem Kühlschrank anvertrauen. Dann den Teig etwa drei Millimeter dick ausrollen, ganz nach Anlass und Laune Figuren wie Herzen, Häschen, Sternchen oder andere Frivolitäten ausstechen und etwa 20 Minuten goldgelb backen. Die schmecken auch solo, können aber beispielsweise auch mit einer schmackhaften Konfitüre bestrichen und verdrückt werden. Eine geile Mischung wäre diesbezüglich Blutorangen mit Bananen. Einfach 800 Gramm Orangen mit 200 Gramm Bananen pürieren und mit einem Kilo Gelierzucker mischen, unter Rühren fünf Minuten kochen lassen und heiß in Gläser füllen. Das „korrespondiert“ gut mit den Keksen, erfüllt aber auch auf einem Hefezopf oder den Sonntagsbrötchen seinen ach so süßen Zweck.


Damit wäre mein Repertoire zwar längst noch nicht erschöpft. Aber nach so viel Kalorien ist Max nach einem  leichten Dessert zumute. Ein Glück, dass ich noch andere, etwas größere Kügelchen im Kühlschrank habe. Die sind aus Hackfleisch gebastelt und mit Sardellenpaste, reichlich Kapern und anderen Gewürzen angereichert. Dazu eine weiße, süß-saure Soße und Salzkartoffeln. Was will man(n) mehr als Dessert. Oder habe ich da in der Reihenfolge der Speisen etwas verwechselt?

Diese Kolumne erschien am 21. März 2018 in der Schweriner Volkszeitung.

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