Geschmackssache: Max is(s)t großmäulig…

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Max' Kulinarische Kolumne - Schichtpfannkuchen

Eierpfannkuchen kann jeder, dachte ich. Hatte aber vergessen, dass mein letzter selbstgemachter gut 25 Jahre her ist. Dementsprechend das Ergebnis: Meine Neuauflage ging nicht mal unter Eiergrütze durch. Nochmal das Spiel: 400 Gramm Mehl, vier Fünftel Liter Milch, acht Eier, wenig Zucker und eine Prise Salz gut glattrühren. Das war die richtige Konsistenz für meinen Plan, Schichtpfannkuchen zu fabrizieren, dessen geschmackliche Innereien mich reizten.


Eine Art Eierpfannbaumkuchen sollte entstehen. Den Teig kann man auch mit Chayennepfeffer, einem Schuss Weinbrand und mit Schnittlauch, Kerbel, Petersilie oder anderen Kräutern anreichern, damit das Ganze eine würzig-pikante Note bekommt. Also ran an den Teig. Jeweils eine Kelle in die Pfanne und beidseitig goldgelb zu dünnen Pfannkuchen ausbacken. Wie der Name schon sagt, werden die Pfannkuchen nun geschichtet und mit schmackhaft gefüllten Zwischenschichten versehen. 

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Dabei besteht viel Freiraum für genussvolle Kreativität. So kann eine Schicht wie eine Pizza aus Frischkäse und Salami bestehen. Letztere würde ich in der Pfanne kurz erwärmen, nicht braten. Weitere Schichten können Frischkäse und Käse  wie Gouda, aber auch knusprig gebratener Frühstücksspeck bilden. Damit ist die Palette möglicher Füllungen längst noch nicht ausgereizt. Witzig finde ich dabei den Begriff  „Frauenzeitschriftenklassiker“ mit Frischkäse, Blattspinat, Räucherlachs oder Lachstatar. Den Namen hat mein Freund Joachim Rummel aus Boizenburg kreiert. Ich habe jedenfalls darüber geschmunzelt.


Der Koch hat auch eine Hummus-Variante mit Koriander und Ingwer ins Spiel gebracht. Gefällt mir sehr, weil ganz nach meinem Geschmack. Für den Hummus püriert man eingeweichte Kichererben mit Sesampaste, Knoblauch ganz nach Geschmack, Kreuzkümmel, Zitronensaft sowie Salz, Pfeffer und Paprikapulver. Das ergibt eine echt geile Paste, die man in dem Pfannkuchen mit gebratenen Champignons oder Austernseitlingen, Gemüse wie Aubergine oder orientalisch gewürztem Hackfleisch kombinieren kann.


Natürlich gehen auch Füllungen nach Art Bolognese, oder Tomate-Mozarella bis hin zur Pilzfarce mit Bratwurstbrät. Man muss eben herausfinden, was geschmacklich harmoniert. Ich bin da nicht ängstlich und traue mir sogar süße Varianten zu. Kommt sowieso alles in einen Magen. Smiley.


Das Problem ist dann nur, wie man die fertige Pfannkuchen-Torte verdrückt, die man geviertelt auftischt. Wer keine Maulsperre bekommen möchte, arbeitet mit Messer und Gabel. Geht aber auch mit der Hand unter Hinzunahme einer Serviette. Wegen dem Kleckern. Pfiffig ist außerdem die „fürnehme“ Variante, die ich angedacht und Rummel ausgesprochen hatte.


Dabei wird jeder Pfannkuchen  einzeln belegt und eingerollt. Dann das Ganze in mundgerechte Stücke von drei Zentimetern schneiden, hochkant in einer Auflaufform mit Käse bestreuen und nochmals leicht überbacken. Wir haben uns zwar trefflich darüber gestritten, was in diesem Fall „hochkant“ ist. Konsens  war schließlich, dass man die kleinen Rollen mit der Schnittkante sehen soll, wenn sie in der Form liegen. Alles klar? Dann Mund auf, guten Appetit und: Mach mit, koch’s nach, mach’s besser.

Diese Kolumne erschien am 10. März 2018 in der Schweriner Volkszeitung.

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