Seiten-Blicke: Vorsicht, Leif is(s)t glücklich

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Geschmackvoll: Ein Moderator freut sich auf leichte Sommerküche

Schwerin. Als Schmalhans geht Leif Tennemann nun wahrlich nicht durch. Der Moderator und Radio-MV Telefonspaßvogel ist ein ganzer Kerl mit Leib und Seele. Dazu steht er und kennt auch die Wurzeln seiner Stattlichkeit. "Mich formte im besten Sinne des Wortes die deftige Küche meiner pommerschen Großmutter. Beim Essen ging es nie ohne Nachschlag und am Ende stand ich oft in der Küche und habe die Soßentöpfe mit den Fingern ausgeleckt. Auch im Kindergarten in Sassnitz war ich jeden Tag bei der Köchin zu Gast, habe gesungen, rezitiert oder einfach über Gott und die Welt geplappert." So wurde er zum ersten Kindergarten-Vorkoster. Für ihn gab es immer schon etwas vor dem eigentlichen Mittagessen. Trotzdem, so Tennemann schmunzelnd, war er als Kind kein Dickerchen. Aber die deftige und reichliche pommersche Kost war der Ausgangspunkt dafür.


Der kleine Rest an Gewicht kam später, verrät er mit vielsagendem Gesichtsausdruck. Seitdem er auch zu fremden Kochtöpfen reisen durfte, habe er weltweit wohlschmeckende Erfahrungen gemacht. In China hat er tausendjährige Eier gegessen und in der besten Pastaküche von Rom auch schon mal sündhaft teure Nudeln mit Trüffeln in sich hinein geschaufelt. Dort hat ihm die Küchencrew selbst nach Küchenschluss einen zweiten Nachschlag zubereitet, weil man einfach Spaß an seinem Appetit hatte. Kurz und gut, so Leif Tennemann, er ist für kulinarische Entdeckungen aller Art immer offen, aber irgendwann muss er auch satt werden. Deshalb is(s)t der Mittfünfziger glücklich, wenn auch ein gutes Stück Fleisch mit auf den Tisch kommt.

Grundsätzlich, so der Moderator, würde er zunächst alles probieren. Es muss aber, wie bereits erwähnt, satt machen. "Und das bitte eine ganze Weile", meint er mit bedeutungsvollem Augenaufschlag. Und vergisst nicht, seine Frau zu loben, die immer mal wieder leichte Kost auf den Tisch bringt. Allerdings denke er manchmal auch zufrieden daran, dass man ja für den Ernstfall immer Brot, Butter und Wurst im Schrank habe.

Natürlich lässt er sich selbst über die Landesgrenzen hinaus kulinarisch verführen. Wenn er in anderen  deutschen Landen unterwegs ist, bevorzugt er für die Region typische Gerichte. Da kommt es sogar vor, dass er sich das eine oder andere Gericht in seinem Tagebuch notiere. Auch im Ausland besucht er vorwiegend Restaurants abseits der Touristenpfade, um wirklich typisch zu essen. "Das ist gar nicht immer ganz leicht", weiß er inzwischen.

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Damit ihm nicht eines Tages der Hunger überwältigt, traut er sich übrigens auch manchmal an den Herd. Tennemann: "Ich weiß schon, wie Kochen geht. Aber man(n) muss ja nicht alles, was man weiß, auch umsetzen." Soll wohl heißen: Fünf Minuten dumm gestellt, spart viel Zeit und Arbeit?  "Nein, ganz ernsthaft: Ich koche gern, wenn Zeit und Gelegenheit es zulassen. Einige Zubereitungsarten der schon erwähnten pommerschen Küche sind mir ins hungrige Hirn gemeißelt. Da habe ich bei Oma und Mutti gut aufgepasst und blättere manchmal sogar in Kochbüchern. Meine Tomatensoße á la Leif ist übrigens bei meiner Tochter der absolute Renner", erklärt der Ehemann und Familienvater. Ein Problem habe er aber, wie so wie viele männliche Hobbyköche: Wer räumt hinterher die Küche auf?!

Das Thema der SVZ-Leseraktion heißt "Leichte Sommerküche". Mit welchen kulinarischen Gedanken verbindet er dieses Thema? Seine Antwort kommt prompt: "Wenig Fleisch, eher Fisch, den ich übrigens sehr gern esse, viel Grün." Nur bei Blüten habe er eine gewisse "Beißhemmung", lässt sich aber trotzdem bei gelegentlichen kulinarischen Besuchen in der Dörpschaul von Ute Alm-Linke in Rosenow auch zu solchen Leckerbissen verführen.

Und natürlich weiß er auch, dass beispielsweise die mediterran geprägte Küche sehr leichte und äußerst schmackhafte und sättigende Gerichte  zaubert. "Besonders beeindrucken mich da immer wieder die unendlich vielen fleischlosen Kreationen. Das kann man wirklich essen, und schmeckt richtig gut", so sein Urteil. In diesem Sinne ist er einfach gespannt, was an Rezepten für eine leichte Sommerküche bei dieser Leseraktion zusammenkommt. Er verspricht gleichermaßen ernsthaft und augenzwinkernd: "Ich werde auf jeden Fall das eine oder andere Rezept ausprobieren - lassen."

Und zu guter Letzt: Leif Tennemann ohne einen flotten Spruch, das geht gar nicht. Auf einen Beispielspruch angesprochen "Oft heißt die Devise, genieße Gemüse. Dazu ein zartes Steak und leichter Wein, das kann der Genuss des Sommers sein...", besinnt er sich seines Rufes, strafft seinen steak- und pasta-geformten Oberkörper und schmettert los: "Ob leicht oder schwer - jetzt muss Essen her!"

Dieser Beitrag erschien im Rahmen der Seite "Kochen & genießen"
in der Schweriner Volkszeitung vom 27. April 2015.

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