Geschmackssache: Max is(s)t wässrig…

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Max' Kulinarische Kolumne - Geflügelleber mit Melonensalsa & Melonenpizza

Kürzlich war ich im Badischen bei einem in Deutschland geborenen Koch mit türkischen Wurzeln zu Gast. Der hatte zu einer „Sonnentafel“ eingeladen und ein fantastisches 5-Gang-Menü aufgetischt. Klar, dass viele seiner Helfer Landsleute waren, die sich als tolle Gastgeber erwiesen und Gastfreundschaft der Extraklasse zelebrierten. Da gab es als Amuse Gueule, man kann auch Appetitanreger dazu sagen, in Form von gegrillter Melone mit Olivenöl und Kräutern.

So ein wässriges Vergnügen wäre doch etwas für eine Kolumne, ging mir spontan durch den Kopf. Und ich wollte darüber mit meiner kulinarischen Freundin Ute fachsimpeln. Ich hätte es aber wissen müssen. Sie hat gleich dreimal „Hier..“ gerufen und wollte mir Melonen-Erdbeersuppe mit kross gebratenen Entenbrustwürfelchen unterjubeln. Abgelehnt, Madame, diesmal bestimme ich die Zutaten und will auch einen in Sachen Melone beisteuern.

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Ich ließ mich schließlich, wenn es schon Geflügel sein muss,  auf Geflügelleber mit Melonensalsa ein. Dafür nimmt man für vier Personen etwa 800 Gramm Leber und brät oder grillt dieselbe. Aber es geht ja wohl um die Melone. Die schält und entkernt man, schneidet sie in kleine Würfel, so dass etwa 500 Gramm übrig bleiben. Dann werden eine Tomate, eine rote Zwiebel, zwei Zweige Bohnenkraut, ein bis zwei Stiele Minze und drei Stiele Basilikum fein geschnitten oder gehackt. Die Kräuter werden mit zwei Esslöffeln Sanddorndirektsaft, drei Esslöffeln Rapsöl, Salz und etwas Honig vermischt den Melonen beigefügt. Alles etwas ziehen lassen. Fertig.  Das lässt sich gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren, verrät mir Ute naseweis.

Inzwischen wartet die Leber darauf, auf den Teller zu kommen und mit der Salsa angerichtet zu werden. Kinderleicht. Hätte auch von mir sein können. Dekorieren kann man das mit Blüten von der Ringelblume oder Kapuzinerkresse. Lauch ist abgelehnt. Da klopfe ich mit der Faust auf den Tisch. Von unten, versteht sich. Einig bin ich mir aber mit der „seuten Köksch“, dass dazu ein feines Brot und ein Glas guten Rotweins trefflich munden.

Aber nun kommt Max‘ große Kür. Denn der hat eine Melonenspeise mit ganzen Früchten kreiert. Die kann man vorher als Appetitanreger, aber auch nachher als erfrischendes Dessert verdrücken. Ich empfehle für meine Melonenpizza einfach mal die Variante danach. Für die rührt man eine Mischung aus Joghurt, Vanilleextrakt, Honig, geriebener Orangenschale und Orangensaft zusammen. Die Mengen setzt man ganz nach Geschmack an. Statt dem Joghurt kann man auch eine deftigere Zutat wie Frischkäse nehmen und pikant würzen. Diese Mische wird sodann auf eine dicke Scheibe Melone gestrichen, die bunt mit diversen Früchten belegt wird. Lassen Sie sich dazu etwas einfallen. Noch gibt’s Erdbeeren, Blaubeeren, Brombeeren und vieles andere. Wer nicht so viel Fantasie hat, kann auch mit Kiwi und Co. belegen. Ist nicht so mein Ding.

Und ganz Pfiffige trauen sich sogar, die Melonenscheibe vorher auf den Grill zu legen. Dazu sollte man die Melone mit Zitronensaft beträufeln und eine Stunde im Tiefkühlfach „schmoren“ lassen. Dann hat die Melone eine Art Fleischtextur und wird auf dem Grill nicht matschig. Hat mir Grillpapst Andreas Rummel unter dem Siegel der Verschwiegenheit verraten. So eine Pizza ist jedenfalls ein Leckerbissen besonderer Art. Zu der kann man sich auch ein hochprozentiges Wässerchen gönnen, das es in sich hat und dem Körper nach der Abkühlung etwas einheizt.

Diese Kolumne erschien am 2. August 2016 in der Schweriner Volkszeitung.

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