Alter Kalauer: Im Sommer kann man das wenige, das man isst, auch trinken. So erfrischend bei heißem Wetter ein Trunk sein kann: Dieser Genuss ist zu einseitig und je nach Zusammensetzung auch mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Deshalb sind meine Mahlzeiten gerade jetzt leicht bekömmlich und schnell zubereitet. Vor allem ist damit kochender Freistil verbunden.
Zutaten wie Gemüse und Obst drängen sich dafür förmlich auf. Es kommt also „nur“ auf die Kreativität der Kombination an. Manchmal reicht mir schon frisches Brot wie Ciabatta oder Baguette, das ich mit diversen, selbstverständlich „made by Max“ zubereiteten, Aufstrichen genussvoll schnabuliere. Ein korrespondierendes Getränk inklusive. Welchen Fantasienamen man solchen Cremes, Dips, Gelees, Salsas oder Marinaden gibt, es ergeben sich daraus formidable geschmackliche Kombinationen. Das wäre auch mal ein Thema für (m)eine Kolumne.
Heute hat es mich wieder einmal nach einer sommerfrischen Idee mit Fisch gelüstet. Und ich bin auf Variationen mit besonders kleinen Fischlein gestoßen. Lassen Sie sich zu einer Kombi von Sardellen mit Obst und Gemüse verführen. Dazu hobeln Sie eine Fenchelknolle in dünne Scheiben. Das gleiche Schicksal widerfährt einer Zwiebel und einer geschälten Orange, von der Sie vorher etwas Schale abreiben. Den Saft der Orange fangen Sie auf und vermischen ihn mit Zitronen- und Mandarinensaft sowie Olivenöl. Abgeschmeckt wird mit Salz und Pfeffer. Die Gemüse-/Obstscheiben lassen Sie nun eine gute Viertelstunde in der Saftmische marinieren. Dann richten Sie tellerweise an und platzieren auf die Scheiben marinierte Sardellen, die Sie beispielsweise im gut sortierten Supermarkt kaufen können. Als knackige Beilage können Sie geröstete Pinienkerne überstreuen. Für farblich-aufmunterndes Grün sorgen kleine Dillsträußchen. Ich habe es zubereitet und mit Baguette gegessen. Eine sommerliche Köstlichkeit par excellence.
Eine weitere Geschmacksidee ist die Kombination eines Fisch-Tatars mit einem Obst-Gemüse-Salat. Dazu schneiden Sie etwa Lachs in kleine Stücke und geben Kräuter wie Dill, Koriander oder etwas Thai-Basilikum sowie eine feingehackte rote Zwiebel, gern auch Chiliflocken, sowie Limettensaft, Olivenöl und gemörserten Pfeffer hinzu. Alles gut vermischen und Freihand oder in einem Ring anrichten und beispielsweise mit einem Salat aus Gurken und Äpfeln kombinieren. Auch dabei brauchen Sie sich an kein strenges Rezept zu halten: Beide, oder andere Zutaten fein würfeln, mit Salz und Zucker mischen und gut zwei Stunden kühl ziehen lassen. Danach mengen Sie dem Ganzen noch etwas Jogurt, Pfeffer und Kräutersalz unter, bevor Sie den Salat an dem Tatar anrichten.
Gereizt hätte mich auch eine traumhaft-pikante Kombination von gebeizten Sardinen, Tomaten und Burrata, wie sie der Schweizer Spitzenkoch Andreas Caminada nahezu zelebriert. Die etwas aufwendige Zubereitung gibt’s in meiner Rezeptothek. Dieses kulinarische Sommergedicht hebe ich mir für einen besonderen Anlass auf. Mahlzeit.
Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat August zeigt ein Gericht im Rahmen einer Benefiz-Gala im Hexenhaus Falkensee: Rinderbäckchen / Pfifferlinge / Rotweinsauce / Mini-Grenaille-Kartoffeln.
Diese Kolumne erschien am 17.8.2024 in allen 9 Regionalausgaben der Schweriner Volkszeitung, in den Norddeutschen Neuesten Nachrichten und im Prignitzer sowie in 10 Regionalausgaben des Nordkurier in MV und der Uckermark.
Hier finden Sie ein paar Vorschläge zum Weiterlesen.
