Geschmackssache: Max is(s)t munter …

kulinarische-kolumne-0124

Zitrusobst-Gemüse-Salat

Manchen soll die dunkle Jahreszeit ja auf das Gemüt schlagen. Das nennt man Winterblues. Davon bin ich zum Glück bisher verschont worden. Ich trotze auch schlechtem Wetter seine guten Seiten ab, bestaune die faszinierende Vielfalt der Natur und freue mich auf gemütliche Abende. Das nennt man positives Denken. Kulinarisch gesehen geht Winter sowieso denkbar leicht. Man kann geschmacklich-kombinatorisch gar trefflich zu Werke gehen und für die nötigen „Körner“ im Körper sorgen. Das muss man nicht Winterspeck nennen und ist nicht unbedingt mit Zunehmen verbunden. Nennen Sie es Vorsorge gegen alle möglichen Mängel.


Die andere Methode ist, sich im Winter kulinarische Muntermacher einzuverleiben und damit gute Laune auf den Tisch zu zaubern. Bestes Beispiel dafür sind knackig-pikante Salate, die mitunter auch die Bezeichnung Wintersalat verpasst bekommen. Namen sind aber Schall und Rauch, auf den Genuss kommt es an. Lassen Sie sich von einem Salat mit ausgeprägter Zitrusnote begeistern. Dabei können Sie kulinarischen Mut und Kreativität beweisen. 

rot-rot-4

Unters Messer kommen können Orangen verschiedenster Sorten, Mandarinen, gelbe und rote Pampelmusen oder Grapefruit. Die schälen und schneiden sie in dünne Scheiben oder kleine Stückchen. Den dabei auslaufenden Saft fangen Sie natürlich auf. Der wird wenig später noch gebraucht.


Nicht vom Messer verschont wird eine rote und/oder weiße Zwiebel, die Sie in feine Ringe schneiden. In die spätere Komposition kommen außerdem kleingehackte Oliven und Fenchel. Letzteren übergeben Sie einem Gemüsehobel, der mitunter küchenmusikalisch auch Mandoline genannt wird. Und parat legen sollten Sie sich diverse Kräuter wie Minze, Kerbel oder Koriander. Sie werden ahnen, dass bei mir auch Knobi mit im Spiel ist. Den Fenchel dürfen Sie nun mit dem Zitrussaft und mit etwas (gutem) Olivenöl dressieren, sprich: marinieren. Nun darf schon angerichtet werden. Verteilen Sie die Früchtchen je Person auf einem Teller. Darüber kommen die Zwiebelringe, der marinierte Fenchel, die Oliven und geschmacklich-dekorativ ergänzend die Kräuter Ihrer Wahl. Final gewürzt wird dezent mit Salz sowie rotem und/oder grünem Pfeffer.


Was man dazu kombinieren kann, bleibt Ihnen überlassen. Die einen mögen es so, die anderen so. Quodlibet: Wie es beliebt. Eine Variante sind Schafkäsewürfel oder Garnelen in Verbindung mit einem frischen Baguette oder Fladenbrot. Ich halte es aber (auch) mit Alfred Biolek, der weiland meinte: „Nur gesund essen, ist mir zu genussfeindlich.“ Es darf also auch ein klitzekleines Medaillon vom Lamm, Kalb oder Wild sein. Von Letzterem habe ich noch eine kleine Reserve im Tiefkühlschrank. Dann ist Schluss mit Wild und muss wieder ein Pirschauftrag vergeben oder eingekauft werden. Das sorgt für die nötigen „Körner“, der „Rest“ für den Winterschwung. Weitere schmackhafte und genussreiche Salat-Ideen gegen den Winterblues präsentiere ich Ihnen wie immer in meiner Rezeptothek. In diesem Sinn: Starten Sie kulinarisch munter durch. Mahlzeit.


Das Kolumnen-Titelfoto für den Monat Januar zeigt ein Gericht aus dem Restaurant "Oberdeck" in Wismar: Jakobsmuschel | Linsen | Dillcremé | Kaviar

Diese  Kolumne erschien am 17.1.2024 in allen Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

Das könnte Sie auch interessieren

Hier finden Sie ein paar Vorschläge zum Weiterlesen.