Vineria Nürnberg: Wenn der Name Programm wird…

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Vineria - Restaurant, Vinothek, Eventsalon

Kleinreuther Weg 87 - 90408 Nürnberg
www.vineria.de

Für mich war in kulinarischer Hinsicht der Name Nürnberg stets mit eher deftiger, bodenständiger fränkischer Küche verbunden. Gut, ich weiß natürlich, dass es in der Stadt von Albrecht Dürer und Hans Sachs auch eine Reihe von Restaurants gibt, die das bieten, was man abseits von Nürnberger Würstchen, Kalbshaxe und Schäufele als gehobene Küche bezeichnet. Wobei für mich das eine das andere keineswegs ausschließt. Kommt eben immer auf das Können des Kochs an, Produkte zu veredeln und entsprechend auf den Teller zu bringen.


Wenn sich aber ein Gastronom entschließt, in Nürnberg einen ganz anderen Weg zu gehen, dann muss er von seinem Konzept ziemlich überzeugt sein. Das waren meine Gedanken, als ich mich auf einen Besuch bei Peter G. Rock vorbereitete, der seit 2001 Inhaber der Vineria ist. Mit den Zusätzen "Restaurant, Eventsalon und Vinothek" bringt Rock seine Gäste in spe selbst auf die Fährte, was hinter dem Namen steckt und welches Angebot man vor allem erwarten kann: Vinophil geprägtes Flair in Kombination anspruchsvoller Kulinarik.

Für mich war in kulinarischer Hinsicht der Name Nürnberg stets mit eher deftiger, bodenständiger fränkischer Küche verbunden. Gut, ich weiß natürlich, dass es in der Stadt von Albrecht Dürer und Hans Sachs auch eine Reihe von Restaurants gibt, die das bieten, was man abseits von Nürnberger Würstchen, Kalbshaxe und Schäufele als gehobene Küche bezeichnet. Wobei für mich das eine das andere keineswegs ausschließt. Kommt eben immer auf das Können des Kochs an, Produkte zu veredeln und entsprechend auf den Teller zu bringen.


Wenn sich aber ein Gastronom entschließt, in Nürnberg einen ganz anderen Weg zu gehen, dann muss er von seinem Konzept ziemlich überzeugt sein. Das waren meine Gedanken, als ich mich auf einen Besuch bei Peter G. Rock vorbereitete, der seit 2001 Inhaber der Vineria ist. Mit den Zusätzen "Restaurant, Eventsalon und Vinothek" bringt Rock seine Gäste in spe selbst auf die Fährte, was hinter dem Namen steckt und welches Angebot man vor allem erwarten kann: Vinophil geprägtes Flair in Kombination anspruchsvoller Kulinarik.

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Und welche Voraussetzungen bringt der frühere Augenoptikermeister für dieses Projekt mit? Ganz einfach, die Liebe zu gepflegter Gastlichkeit, zum Wein und zum guten Essen. Dass das allein nicht ausreicht, wusste er natürlich auch. Der spiritus rector der Vineria ist längst geprüfter Weinberater und eloquent-fachkundiger Sommelier. Darüber hinaus beschäftigte er sich auch mit den Grundlagen dafür, wie man Wein und Speisen zu optimaler Harmonie verhelfen kann. Gemeinsam mit einem engagierten Küchenteam entwickelte er diesbezüglich ein erstaunlich anspruchsvolles Angebot, das den Nürnbergern und ihren Gäste nicht lange verborgen blieb.


Reihe nach. Allein der Anblick des Vineria-Domizils in der Nordwestlichen Außenstadt von Nürnberg hat etwas Imposantes in sich. Das Gebäude ist ein attraktiver Bau aus der industriellen Moderne , beherbergte von 1905 bis 1995 die Möbelmanufaktur Prasser. Das war für die neuen Bewohner im Erdgeschoss Chance und Problem zugleich. Denn vieles musste erhalten bleiben, anderes bot Möglichkeiten einer großzügigen Gestaltung, aber auch Anpassung an die örtlichen Gegebenheit. Mein erster Eindruck, nachdem Peter G. Rock mir seine Vineria "aufgeschlossen" hat, war einfach nur "Wow". 

Hier hat es einer verstanden, ein unorthodoxes Flair zu schaffen, das den Gast sofort in seinen Bann zieht und ihn visuell erkunden lässt. Im gesamten Raum des Restaurants sind dunkle Weinregale mit edlen Tropfen in das Ambiente integriert. Die schlicht-elegant eingedeckten Tische lockern das Ganze wieder auf. Und schon die unkonventionell schräg am Tisch aufgestellten Stühle deuten auf die Philosophie des Hausherren hin: Der Gast soll hier im besten Sinne des Wortes eingeladen sein. Das hat was, kann ich nur sagen.


Und der Name Vineria hat für mich auch schon vor Kenntnis der Speisekarte das assoziiert, was ich dahinter vermutet hätte: Feine, mediterran ausgerichtete Küche. Die reicht von Fisch über Fleisch bis hin zu Pasta. Und ich glaube dem Hausherrn auf's Wort, wenn er sagt: "Bei uns gibt es keine Fertigprodukte, keine Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker, sondern einfach nur gutes Essen." Wer möchte allein schon angesichts der verlockenden Antipasti-Vorspeisen an dieser Aussage zweifeln. Es gibt Lachscarpaccio, mariniertes Rehfilet mit Parmesanscheiben und gratinierten Ziegenkäse auf Paprika Ragout. Nicht auszudenken, wenn ich allein dafür etwas mehr Zeit gehabt hätte...

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Auch das überschaubare, aber äußerst verlockende Angebot an Fleisch und Fisch hatte den Pfiff, den ich aus meiner Erwartungshaltung entwickelt habe. So muten die Fleischgerichte sogar eher regional an: Rinder- oder Wildschweinfilet, Ochsenbäckchen, Lammkarree und Kalbskotelett. Aber Peter G. Rock bleibt seinem Anspruch treu und verbindet das alles mit leichten, mediterran ausgerichteten Produkten und Aromen. Das gilt natürlich auch und im Besonderen für Fisch und Pasta-Variationen aller Couleur. In seinem Küchenteam herrscht diesbezüglich die unverrückbare Devise, das miteinander geredet wird, verrät mir der Chef des Hauses im Interview. Alle Gerichte werden in Teamarbeit entwickelt, jeder darf seine Ideen einbringen. Auf den Tisch kommt, was unter dem Motto "einfach und gut" machbar ist.


Richtig sympathisch kommt auch rüber, dass Peter G. Rock und sein Serviceteam gar nicht so sehr auf Speisekarten stehen, sondern gern beraten und Empfehlungen abgeben. Als Seh- und Entscheidungshilfen dienen aber große Schiefertafeln, auf denen auch Angebote über die Karte hinaus offeriert werden. Da steht bei meinem Besuch auf der Tafel: Seeteufel gefüllt mit Hummer auf Wasabi und Karottenrisotto, Lammkarree Surf andTurf auf Radiccio Polenta oder Ochsenbäckchen mit getrüffeltem Püree.  Mir tropft der Zahn. Und die Ochsenbäckchen sind mein... Das hat vorzüglich gemundet und den Vorsatz manifestiert, in der Vineria einmal ausgiebig zu verweilen.

Na und, werden jetzt viele schon fragen, was ist nun mit dem Wein, der im Namen ja die Richtung vorgibt? Na ja, könnte ich nun lapidar sagen: das Haus bietet eine Reihe offener und ein paar mehr Flaschenweine. Damit würde ich dem weinverrückten Peter G. Rock aber tüchtig Unrecht tun. Denn der ist wahrlich ein exzellenter Weinkenner und bietet an der großzügig gestalteten Weinbar in der Mitte des Raumes neben diversen Whiskey- und Cognacsorten allein 43 offene Weine aus verschiedensten Anbaugebieten weltweit an.


Wem das noch nicht genügt, der kann aus der bescheidenen Anzahl von über 800 Flaschenweinen edelster Tropfen auswählen. "Für jeden Geschmack, aber auch für jeden Geldbeutel", versichert der Sommelier augenzwinkernd. Diese köstlichen Tropfen erklärt er natürlich auch im Rahmen von Weinproben und sensorischen Weinmenüs. Wer wissen möchte, was es damit auf sich hat: einfach ins Internet gehen und auf der Website nachschauen. Wer es aber im Restaurant oder im Vineria-Weingarten genießen möchte, der muss sich schon in's Haus selbst bemühen. Ich gehe Wetten ein, dass man nicht enttäuscht wird. Es sei denn, man nimmt es sich vor...


Auch für das dritte Standbein der Vineria, die Eventlocation, kann Peter G. Rock viel in die Waagschale werfen. Dem Restaurant angeschlossen ist ein großer Saal, der durch das bauliche Ensemble in der ehemaligen Möbelfabrik ein ganz besonderes Loft-Ambiente ausstrahlt. Hier finden Firmenevents, Präsentationen und Feiern aller Art statt. wenn die Gesellschaft einmal 280 Personen übersteigt, rocken die Vineria-Mitarbeiter samt ihrem Chef im benachbarten Autohaus für bis zu 400 Personen und bieten exzellentes Catering ganz individuell nach den Wünschen der ausrichtenden Gastgeber. Auch dabei gilt das Motto: geht nicht, gibt's nicht.


Mein Fazit: Die Vineria ist immer ein guter Grund, in Nürnberg einzukehren. Gastgeber wie Peter G. Rock bieten mit ihrem Angebot geschmackliche Kontraste zur regional-deftigen fränkischen Küche und setzen kulinarische Akzente im Zusammenspiel von Speisen und Wein. Statt auf Gourmet-Küche setzen Peter G. Rock und sein Team auf eine gehobene, edle Basisküche. Das wird meiner Überzeugung nach immer stärker zu einem Weg werden, den der Gast in allen Formen kulinarischer Ausrichtung zunehmend zu schätzen weiß.

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